Argentinien

 

 

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Reisebestimmungen

 

 

Eigene Erfahrungen:

 

Sicheres Reiseland, nur in den Großstädten nachts die ärmeren

Viertel meiden. Grenzübertritte nach Chile werden stark nach Lebensmittel

kontrolliert, nichts mitnehmen! Strafe! Bei Grenzübertritt immer Pass und Stempel kontrollieren.

Ich hatte große Schwierigkeiten bei der Ausreise am Flughafen, da bei der Einreise von Chile der Beamte den Stempel im

Pass vergessen hatte, und ich dann praktisch illegal im Land war. Ich hatte Glück, da meine Eltern dabei waren,  durch die 3 Pässe

sich das Ganze  als la Familia erklären ließ, und der Beamte mich nach langer Diskussion doch gehen ließ

 

Reiseroute:

 


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Route Kreuzfahrt

Kreuzfahrt

 

Reisezeitraum:

 

Feb. März 2007, Feb 2008

 

REISEBERICHT:

 

2007 war ich das erste Mal in Argentinien. Diese Reise drehte sich in erster Linie ums Bergsteigen. Ich hatte damals und auch das Jahr später Buenos Aires

als ersten Einreiseflughafen. Beim Bergsteigen 1 Tag Aufenthalt, 3 Tage auf der 2. Reise. Buenos Aires hat Flair, Tango und Steaks.

Ich drehte eine Runde durch die Stadt und besichtigte den Obelisken auf der Plaza de la Republica, den Präsidentenpalast, den Kongresspalast und das Fußballstadion

der Boca Juniors.

Als ich mit meinen Eltern ein Jahr später wiederkam, war Buenos Aires der Ausgangspunkt unserer Schiffsreise um Kap Horn. Da wir ein paar Tage in der Stadt

waren, hatten wir Zeit, ins Teatro Colon zu gehen,  besichtigten den Friedhof von Recoleta, wo die berühmte Evita Peron begraben liegt.

Die Abende verbrachten wir zum Beispiel in Puerto Madero, dort wurden die alten Hafenspeicher wiederbelebt, und ein Restaurant reiht sich ans andere.

Hier findet man Küchen aus aller Welt, wir haben die guten, argentischen Grillrestaurants mit ihrem fantastischen Fleisch bevorzugt.

Wir gingen durch La Boca, schauten uns Tangoshows an, und die Tage vergingen wie im Flug, dann stand auch schon die Einschiffung an. Doch dazu später mehr.

Erstmal zurück zu meiner Bergtour.

Auf dem Weg zum Aconcagua flog ich von Buenos Aires nach Santiago de Chile und von dort per Bus nach Mendoza. Der Aconcagua liegt eigentlich

auf halber Strecke zwischen den beiden Städten, aber leider ist der Besuch in Mendoza wegen des Besteigungspermits  zwingend notwendig, da

man das Permit persönlich abholen muß.

Mendoza ist eine schöne kleinere Stadt, sehr grün, viele Bäume, und rundherum die unzähligen Weingüter, die Mendoza so bekannt und beliebt gemacht haben.

Dazu später mehr. Wir genoßen  ein paar gute Tropfen nach unserer Besteigung.

In Mendoza angekommen, checkte ich im Hotel Aconcagua ein, unserem Teamhotel, schnell war die ganze Truppe vollzählig, und abends  trafen wir auf

unsere Guides, die mit uns eine erste Besprechung über den Ablauf der Besteigung hielten.

unsere Gruppe bestand am Anfang aus 7 Personen:

 

Steve, Alpinist aus Olympia, USA, bestieg später den Mount Everest und vollendete 2012 die Seven Summits

Jay, ebenfalls Usa, aus Pennsylvania, ist ebenfalls viel in den Bergen unterwegs, Lieblingsberg unter anderem der Denali

George, aus Kanada, ist aufgrund seiner Herkunft ebenfalls so oft es geht in der freien Natur

Ron, aus den Niederlanden, der gemeinsam mit Ben, seinem Dad anreiste, Ben war zum Zeitpunkt der Besteigung 68 Jahre alt, und erreichte

  immerhin beachtliche 5500 m.

Patrik, aus Dänemark  oder Schweden glaub ich, brach früh ab.

und ich selbst

 

Unsere Guides:

Cacho Beiza, erfahrener argentinischer Bergsteiger und langjähriger Bergführer

Papi - Oscar Moricci, ebenfalls ein sehr erfahrener Bergführer, Ausbilder und Chef einer Alpinschule.

 

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, luden unser Gepäck in ein paar Jeeps und wir fuhren die Straße hinauf nach Horcones. Dort übernachteten wir ein 2. Mal,

es diente auch der ersten Akklimatisierung, da das Guesthouse auf knapp 2900 Meter lag.

Nachmittags besuchten wir den Bergsteiger Friedhof, auf dem auch Deutsche und Österreicher begraben liegen. Das ermahnte uns dazu, vorsichtig zu sein.

Gleich neben unserem Guesthouse liegt die Puente del Inca, einer Natursteinbrücke, und heiße Quellen, die mit ihren Schwefelablagerungen dem Ganzen

 ein farbenfrohes Aussehen gibt.

Eine letzte Nacht in einem Bett, für die nächsten knapp 3 Wochen war es damit vorbei. Wir genoßen es sehr.

Wir sortierten unsere Ausrüstung und früh ging es los.Am Eingang des Nationalparks mussten wir unsere Permits vorzeigen, und dann wanderten wir in unser

erstes Camp, nach Confluencia. auf knapp 3400 m.

von dort aus wanderten wir an einem Akklimatisierungstag zur Plaza Francia, auf ca 4000 m, mit einem atemberaubenden Blick auf die Aconcagua-Südwand.

 

Ein paar Infos zum Aconcagua, er ist 6951 m hoch, und ist als fast 7000er ein sehr beliebter Berg. Er gehört zu den 7 Summits, den höchsten Bergen jedes Kontinentes,

außerdem ist er der höchste Berg der Südhalbkugel. Die Südwand bleibt den Profis vorenthalten,

Wir gingen den Normalweg, der ist technisch einfach, keine Kletterei, keine Gletscherspalten, aber aufgrund seiner exponierten Lage besitzt er ein extremes Mikroklima,

daß in Kombination mit sehr langen Wegen die Besteigung doch schwierig macht. Ich glaube aktuell scheitern mehr als  60% der Bergsteiger bevor sie den Gipfel

erreichen.

 

 Nach einer weiteren Nacht in Confluencia wanderten wir weiter zum Basislager Plaza de Mulas auf etwas über 4300 m Höhe. Diese Etappe ist eine der anstrengendsten, da sie fast 1000 Höhenmeter hinauf geht, und der Weg sich elendslang durch Moränen und Geröll windet, Gehzeit 8 bis 9 Stunden. Kurz vor Erreichen des Basislagers

folgt noch die Cuestra Brava, ein zwar nicht sehr langer, aber sehr steiler Anstieg.

Für mich war diese Etappe schon etwas anstrengend, und ich war froh, als wir im Basislager ankamen. Wir wurden mit einem kalorienreichen Abendessen empfangen,

und wir stellten unsere Schlafzelte auf. Anschließend mussten wir zum Arzt, unsere Sauerstoffsättigung im Blut zu messen. mein Wert war mit 73 % Ok, am übernächsten Tag stand er auf 90 %, gute Akklimatisierung, dem weiteren Aufstieg stand nichts im Wege.

 

Wir hatten einen Ruhetag. Wir relaxten in der Sonne, besuchten die Berghütte, und hatten die Möglichkeit im Internetcafe unsere Mails zu checken. Ja, sogar sowas

gibt es im Basecamp. Placa de Mulas ist eine richtige Zeltstadt, in der sich über 400 Menschen aufhalten.

Nach ausgiebiger Erholung starteten wir unseren ersten Aufstieg ins Hochlager 1, Plaza Canada, auf 5050 m. sehr steil, viel Geröll, es war unglaublich anstrengend.

Wir lagen dort oben ein paar Stunden in der Sonne und stiegen wieder ab ins Basislager.

Ein weiterer Tag Ruhe zur Akklimation.

Wir stiegen ein weiteres Mal auf ins Camp Canada, wir waren nurmehr zu 5. Ben und Patrik waren ab jetzt nicht mehr dabei. Diesmal stellten wir unsere Zelte auf und übernachteten dort. Überrascht stellte ich fest, das ich - trotz großem Rucksack - bei unserem ersten Hochlagerbesuch hatten wir nur einen Daypack dabei - um über eine Stunde schneller im Aufstieg war als nur 2 Tage davor. Scheinbar hatte ich mich hervorragend akklimatisiert.

Nachmittags setzte heftiger Schneefall ein, und wir mussten die Zelte abschaufeln. Abends klarte es auf und wir konnten einen wundervollen Sonnenuntergang bewundern.

Als wir frühmorgens aus den Zelten kletterten,  war es bitterkalt und sehr windig. wir hatten einen kürzeren weiteren Aufstieg als am Tag zuvor,

Mittags erreichten wir Nido de Condores auf 5550 m. Nido ist ein gewaltiger Aussichtspunkt, Südgipfel Aconcagua, gegenüber der Mercedario mit 6700 m

und dazwischen  ein einzigartiger Blick ins Unendliche.

Dadurch war das Camp extremen Winden ausgesetzt, die wir  auch extrem spüren sollten. Trotz 3 Personen im 2 Mann Zelt war es in der Nacht bitterkalt.

wir froren bei minus 22 Grad im Zelt. Das war die härteste Nacht, die ich je hatte. Wir waren alle so froh, als am nächsten Morgen die Sonne aufging.

Unser höchster Übernachtungsort lag auf 6020 m, Camp Colera - der Name versprach mal nichts Gutes. die folgende Nacht sollte aber angenehmer werden

als in Nido. Colera lag einigermaßen windgeschützt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Schneeschmelzen, damit wir genug Wasser für unsere Gipfeletappe hatten. Der nächste Tag war extrem schlecht Wetter, und so blieben wir im Zelt.

 

Der Gipfeltag. Er ging bei mir nicht gut an. Ich fühlte mich nicht so fit wie die Tage davor, ich glaube ich musste meinem eher schnellen Tempo der vorangegangenen Tage Tribut zollen. Ich ging die meiste Zeit mit Steve, ich verstand mich sehr gut mit ihm,Steve ist fit, er ging ein paar Wochen nach

dem Aconcagua auf den Everest. Ich und Steve waren auch die Einzigen, die die großen Rucksäcke mit ca 22 kg selber trugen.

Die Anderen in der Gruppe haben sich Hochträger gemietet, und mussten nur ihren kleinen Tagesrucksack schleppen. Für mich war das aber trotzdem

eine gewaltige Fitnessleistung, da ich auf meinem 1. 6000 in Nordindien gerade mal meine Kamera dabei hatte, also ich mich nur selber da rauf schleppen

musste, ich dies gerade so schaffte, und diesmal mit 22 kg Rucksack auf die gleiche Höhe wanderte.

 

Ich hatte auf der Etappe von Nido nach Colera das erste Mal meine dicken 600er Socken in meinen Expeditionsbergschuhen an. Leider hatte ich diese

Kombi daheim nicht getestet, da es immer zu warm war. Ich bekam an den Fersen große Blasen, die am Gipfeltag leicht eiterten. Jeder Schritt tat weh.

Auch vertrug sich meine Skibrille nicht mit meiner Sturmhaube, somit war der beginnende Teil der Gipfeletappe eine Qual für mich, nach einiger

Zeit kristallisierten sich 2 Gruppen heraus, Steve und George waren schnell, ich, Jay und Ron lagen zurück. Vormittags schlug das Wetter um, und nur

Steve und George erreichten Nachmittags den Gipfel.

Wir anderen 3 waren zu langsam und konnten den Gipfel nicht mehr erreichen. Auf ca 6600 etwas unterhalb von La Cueva brachen wir ab,  Papi

erklärte uns aus Sicherheitsgründen geht es sich nicht mehr aus, und wir drehten um.

Zum einen ärgerte ich mich, zum anderen war ich froh, denn ich war am Ende. Ich stolperte hinter den Beiden zurück ins Camp. Wir aßen ein paar Nudeln und

warteten auf die Gipfelsieger.

Wir gratulierten ihnen und stiegen gemeinsam ab, zurück ins Basislager. Unsere Köchin erwartete uns mit frisch gebackenem Kuchen, und nach einer sehr langen

Wanderung waren wir zurück an unserem Ausgangspunkt in Horcones.

Zurück in Mendoza verbrachte unsere Gruppe noch einige gemeinsame Tage mit Steak essen und Wein trinken. Wir besuchten einige Weingüter, ließen uns die

Produktion zeigen und probierten ein paar Sorten exzellenter Rotweine.

Als ich ein Jahr später nach unserer Kap Horn Umrundung mit meinen Eltern ebenfalls nach Mendoza fuhren, stoppten wir am Aconcagua, damit sie diesen

Berg auch sehen konnten. In Mendoza verbrachten wir die Tage ebenfalls mit Steak und Wein.

 

Nach ein paar Tagen in Buenos Aires war Tag der Einschiffung. Meine Eltern und ich ließen uns mit dem Taxi in den Hafen fahren. Die Einschiffung und der

Papierkram waren schnell erledigt, und wir konnten an Bord gehen. Unser Schiff hieß Infinity , die Linie Celibrity Cruise.

Das Schiff war 290 m lang, 14 Stockwerke und 2800 Passagiere waren an Board. Das Schiff ist sehr gut ausgestattet, Fitness, Pools innen und Außen und jede Menge Freizeitaktivitäten waren an Bord möglich.  Ich und meine Mum buchten die Reise  als Geburtstagsgeschenk zu meinem Dads 60. Geburtstag.

Dadurch fuhren wir auch zusammen.

Die Reise war stark geprägt von den Ländern, der Natur, den Tieren, die es unterwegs zu sehen gab, an Board gab es Vorträge  über all diese Dinge,

Gott sei Dank keine Poolanimation, so etwas mag ich nicht besonders.So konnten wir die Ruhe genießen.

Die Route  brachte uns als Erstes nach Uruguay, Montevideo und Punta de Este. Dann bog das Schiff Richtung Süden ab, und wir stoppten bei Punta Tombo,

und wir entschieden uns als Landausflug zu den Stränden, an dem die Pinguine lebten zu fahren.

wir lernten viel über das Leben der Pinguine, und da die Tiere überhaupt nicht scheu sind, gaben sie Fotomotive ohne Ende ab. Wenn ein Pinguin auf seinem Weg

daherwatschelt, und du stehst da, dann geht er nicht um dich herum, sondern du musst umstehen. Echt lustig.

Abends genossen wir die gute Küche  des Schiffes, bis zum Ende gab das ein paar Kilos extra. Riesiges Frühstücksbuffet, wir nahmen es meist auf der Heckterrasse ein und lauschten dem Rauschen der Wellen. Nachmittags gab es immer ein Buffet zum 16 Uhr Tee,

Abends ein 5 Gänge Menü, einmal einen Galaabend, ein Schokoladenbuffet und ein Galabuffet. Dadurch, daß wir Gastronomen sind, nutzten wir auch die Möglichkeit

die Küche zu besichtigen und hinter die Kulissen zu schauen. Eine gigantische Leistung, jeden Tag tausende Essen zuzubereiten.

Unser nächster Halt war Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt. Wir machten einen Ausflug zu den Seen, fuhren durch Berge und Wälder, die Seen haben glasklares Wasser, und sind sehr beliebt zum Fischen. Riesige Forellen kann man hier angeln.

Wir stoppten aber an einem alten Restaurant, dort bereiteten sie Lamm Asado zu, ganze Lämmer werden langsam am offenen Feuer gegrillt, und mit Kartoffeln und Salat serviert. Das war ungelogen das beste Lamm, das ich jemals hatte. Da läuft mir heute noch das Wasser im Mund zusammen.

 

Am nächsten Morgen dann das Highlight der Fahrt, die Umrundung von Kap Horn, ein extremer Ort, die Antarktis nicht weit, Atlantik und Pazifik kommen hier zusammen, das Klima hier ist Rau, der Wind meist Orkan und die Wellen hoch. Wir hatten Glück bei unserer Umrundung, nur ca 70 Km/h Wind und leichte Wellen.

So kamen wir ohne Seekrankheit rundherum.

Am nächsten Tag kreuzten wir durch die Magellanstraße und Beagle Kanal, fuhren an atemberaubenden Gletschern vorbei. Diese Tage waren wirklich Highlights. Die meiste Zeit  warme Sonne, wir konnten die Tage draußen an Deck verbringen, in der Sonnenliege und im Whirlpool.

Richtig surrealistisch, du liegst im Whirlpool, und an dir ziehen diese gewaltige Landschaft und diese riesigen Gletscher vorbei.

Unseren nächsten Aufenthalt hatten wir in Punta Arenas, Chiles südlichster Stadt. Mehr dazu im Chile Bericht. Auch die gesamten Bilder der Reise gibt es am Ende

des Chileberichtes.