Chile der kleine Süden von Pucon nach San Felipe

 

Route:

 

 


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Reiseroute: Villarica – Lican Ray – Conaripe – Panguipulli – Saltos Puma und Huilo Huilo –Puerto Fuy –Fähre über den See Pirehueico nach Puerto Pirehueico – San Martin de los Andes – Junin de los Andes –Puerto Canoa – Lago Tromen – Paso Mamuil Malal – Curarrehue –Termas de Pangui – Bacher Alm – Caburga – Pucon – Flor del Lago -  Freire –Lautaro – Saltos de Laja – Concepcion – Tome – San Javier – Constitution – Lloca Vichuquen – Pichilemu –Rancagua – Santiago de Chile ( Stadtteil las Condes) – Sana Cruz – Santiago – San Felipe.

 

 

 

Nachdem Amelie die nächsten 10 Tagen auf Reisen verbringt, und ich sie nochmal treffen will, beschließe ich eine kleine Runde über die siete Lagos ( 7 Seen) nach Argentinien und über den Vulcan Lanin zurück nach Chile zu drehen.

 

Von Villarica aus führt mich die Straße über Lican Ray und Conaripe um den Lago Calafquen Richtung Panguipulli. Lican Ray und Conaripe laden ein an den schwarzen Lavastränden zu baden. Die Orte sind jetzt im Herbst Menschenleer und die Ruhe ist ein Genuss. Im Sommer quellen die Orte über mir Urlaubern. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite, angenehme Temperaturen, tiefblauer Himmel. Ich fahre weiter entlang des Lago Panguipulli  nach Südosten, Richtung Puerto Fuy.

 

Die siete Lagos bestehen eigentlich aus viel mehr Seen als 7, das sind nur die größeren und bekannteren.  Die Seen sind über Bäche und Flüsse miteinander verbunden, und durch die Höhenunterschiede ergeben sie in dem Gebiet viele Wasserfälle, kleinere und größere. Auf meiner Route sind’s deren 3 Größere.  2 von ihnen besuche ich, den Salto Puma und den Salto Huilo Huilo, wo ich auch meine Nacht verbringe und im Rauschen des Wassers tief und gut schlafe.

 

Am Morgen erreiche ich dann Puerto Fuy, einem kleinen Ort am Lago Pirehueico, Ausgangspunkt für die Fähr-Überquerung nach Puerto Pirehueico. Die Überfahrt dauert 1,5 Stunden, der See ist sehr schmal, dafür lang, die hügelige – bergige Landschaft in üppigen Grün zieht langsam vorbei. Im Sommer fährt die Fähre Hua Hum mehrmals täglich, den Rest des Jahres nur einmal täglich.

 

Nach der Fährankunft ist erst mal die Grenze am Paso Hua Hum zu überqueren, da hier kein großer Andrang herrscht, ist das Prozedere in einer halben Stunde erledigt. Gleich danach entdecke ich einen schönen Campingplatz direkt am Lago Lacar. Ich brauche nichts zu bezahlen, wegen ein paar Umbauten gibt es keine Infrastruktur. Der Camping gehört praktisch mir alleine, mit der ganzen Pracht der dahinter aufragenden Berge, deren Bäume in höheren Lagen schon alle tiefrot verfärbt sind. Ich verbringe hier einen schönen Tag, und fahre dann weiter das letzte Stück nach San Martin de los Andes

 

 

San Martin de los Andes liegt am Ostufer des Lago Lacar und ist eine touristische Hochburg. Im Sommer tummeln sich die Wanderer und im Winter ist es ein idealer Ausgangspunkt für Wintersport.

 

Momentan im Herbst wars ruhiger, nach Ostern flaut es ab. Von San Martin de los Andes war es nicht mehr weit in den Nationalpark Lanin.

 

 

Die Piste zweigt wieder nach Westen ab und schlängelt sich entlang des fast unaussprechlichen Sees Huechulafquen entlang zwischen riesigen Bäumen, immer wieder spektakuläre Aussichten auf den See und die dahinter liegenden Berge freigebend. Ich blieb ein paar Tage hier, machte ein paar kleinere Wanderungen zu Wasserfällen und genoss die herbstliche Natur. Der See ist gesäumt von Bergen die etwas über 2000 m hoch sind, der Cerro Corrhue mit 2130 m ist der Höchste

 

Der Herbst hat seinen Höhepunkt erreicht je höher man kommt, desto bunter werden die Bäume, Rot und Gelb dominiert. Ich liebe es bunt und mag auch meine Bilder in kräftigen Farben. Somit war das hier wie ein kleines Paradies.  Ab Puerto Canoa tauchte dann auch endlich der 3667 m hohe Vulcan Lanin auf, mit  seinem ebenmäßigen Kegel soll er einer der schönsten sein.

 

Ich musste die Strecke dann wieder retour fahren, um dann einige Km nördlich wieder nach Westen abzubiegen, jetzt nördlich des Vulkans Richtung Lago Tromen. Wiederum eine wunderschöne Fahrt. Der Lanin setzt sich mit immer wechselnden Ansichten perfekt ins Bild, mal mit rot leuchtenden Sträuchern im Vordergrund, mal mit den erhabenen Araukarien. Man möchte sich hinsetzen, nur schauen und nicht mehr aufstehen.

 

Am Lago Tromen erwarten mich dann 2 Füchse, die hier auf Touristen warten und sich erhoffen, dass ein paar Lebensmittelreste für sie abfallen. Sie sind überhaupt nicht scheu, und als ich einen mit einem Stück Brot locke, kommt er bis auf einen Meter an das Auto ran. 

 

Von hier geht es dann wieder hinauf auf den Paso Mamuil Malal, über die Grenze nach Chile zurück. Auf dem Weg nach Curarrehue stoppe ich nochmal und gehe spazieren in den bunten Wäldern.

 

 

Ein paar Km nach Curarrehue zweigt eine schlechte Erdpiste nach Norden ab,  hinauf in die Berge, in ein enges Hochtal, das Daniel gehört. Daniel betreibt hier eine Therme, die Termas de Pangui. Ich habe ihn in den Termas Amarillo südlich von Chaiten kennengelernt und  habe damals mit ihm ausgemacht, dass ich ihn besuche.

 

Er besitzt hier ein großes Areal, eine heiße Quelle, die mit 50,7 Grad aus dem Boden sprudelt und hat 5 verschieden große Becken aus Naturstein mit Kiesboden gebaut. Den ersten Tag bin ich ganz alleine, Das Wasser ist eine Wohltat.  Abends verbringe ich mit ihm und seiner Freundin in seinem Wohnzimmer. Er ist ein interessanter Typ, etwas anders als die anderen. Er hatte eine Eingebung erklärt er mir, für ihn ist diese Gegend optimal, Er ist der Meinung, wenn irgendwann mal ein großer Krieg ausbricht oder sonst eine Katastrophe stattfindet, dann ist er hier weit von allem sicher. Er hat sich vorbereitet, sagt er, er hat Lebensmittel für 2 Jahre eingelagert, mehrere 1000 L Diesel in Fässern herumstehen und er betreibt in 2 Gewächshäusern Gemüseanbau. Strom hat er keinen hier oben, Er kann mit Wasserkraft ein paar Batterien laden, abends wird das Wohnzimmer mit ein paar Gaslampen beleuchtet.

 

Er hatte Streit mit seinem Nachbarn erzählt er, der wollte eine Stromleitung durch seinen Grund legen zu seinem anderen Grundstück oberhalb von Daniel seinem. Dazu hätten ein paar Bäume gefällt werden müssen. Da Bäume Daniel heilig sind, lehnte er ab und der Nachbar kappte dann auch seinen Strom. Ihm ist es egal sagt er. Er ist glücklich hier oben. Das Wasser sprudelt ausreichend, um nicht nur die Becken zu füllen, sondern mit Fußbodenheizung auch die Häuser und die Duschen zu heizen, da kann’s im Winter ruhig kalt werden. Auch das Gewächshaus wird so temperiert und er kann den Großteils des Jahres seine Ernte einfahren.

 

Die Becken haben ca. 38 Grad, genau richtig. Als ich am 2. Tag mich gerade wieder im Becken treiben ließ, höre ich  auf einmal eine Stimme hinter mir die da sagte:

 

„Ja da schau her, a Obaöstareicha, was machst denn du da?“

 

Ein älterer Mann steht am Beckenrand, er stellt sich als Reiter Hans vor, ist aus dem Traunviertel und lebt seit 2 Jahren fix hier, ganz in der Nähe. Wir verbringen einen netten Tag hier, trinken ein paar kalte Bier im warmen Wasser und er erzählt mir, das er 45 Jahre Lkw gefahren ist, Europaweit und früher schon immer nach Chile flog. Mittlerweile hat er 15 Ha Grund gekauft, ist  daheim geschieden und verbringt hier seine Pension mit seiner chilenischen Freundin.

 

Er lebt auf dem Vulkan Villarica, oberhalb der Bacher-Alm – das hört sich so heimisch an – . Ich bin neugierig und fahre abends mit ihm nach Hause. Er wohnt in einem alten Bauernhaus, ohne Strom, mit einem großen Ofen, den er mit großen Meterscheiten befeuert. Als wir abends ankommen, reicht die Glut noch aus um das nächste Holz zu entzünden. Wir unterhalten uns den restlichen Abend, Er mag Bier und Wein ganz gerne, während unserer Unterhaltung macht er sich sicher 7 – 8 Bier auf. Ich lerne dann auch noch Franz kennen, seinen Nachbarn. Mit ihm betreut er 170 Ha Wald, säubert ihn, macht Brennholz und verkauft es, so frischt er seine magere österreichische Pension etwas auf. Und es hält fit sagt der 68 jährige Hans.

 

Am Morgen ist es empfindlich kalt, -3 Grad zeigt das Thermometer, na ja sind ja auch über 1000 m hoch. Hinter dem Haus erhebt sich der Gipfel des Vulkans Villarica und vorne sieht man entfernt hinunter zu den Seen.

 

 

Mittag breche ich dann wieder auf und fahre an den Lago Caburgua. Der hat mich nicht vom Hocker gehaut, viele Boote und Tretboote warten an dem breiten Strand, Touristen etwas auf dem See herumzuschippern. Im Sommer sieht man hier wahrscheinlich das Wasser vor lauter Booten nicht.

 

Ich fahre zurück nach Pucon, kaufe dort nochmal 2 Laibe exzellentes Schwarzbrot und rufe dann Amelie an. Sie ist zurück von ihrer Reise und ich fahre sie jetzt besuchen.

 

Flor del Lago – Das Anwesen der Familie Wagner erstreckt sich über ein paar Km entlang des nördlichen Seeufers, zwischen Villarica und Pedregoso. Sie erzählt mir, sie besitzen hier 3500 Ha,

 

 Mir hat es sehr gut gefallen dort, die Häuser  erinnern ein wenig an typische österreichische Jagdschlösser, Jagdhäuser, viel Holz, ausgestopfte Tiere und Hirschgeweihe an den Wänden. Entlang des Zufahrtsweges sah ich immer wieder Rehe und Hirsche, auch an die 3500 Kühe besitzen sie hier. Das Hauptgeschäft ist Holzindustrie, sie besitzen auch ein Sägewerk.

 

Von den Häusern aus ist normalerweise bei gutem Wetter der ganze See zu überblicken, mit dem Vulcan Villarica im Hintergrund. Leider gab es einen Wetterumschwung und heftigster Regen setzte ein. Just an diesem Tag und es sollte die ganze Woche so bleiben. Ich fand das sehr schade. Mit schlechtem Wetter kann man einfach nichts ausrichten,  Bei Sonnenschein wäre ich sehr gerne ein paar Tage hiergeblieben und hätte mir das ganze etwas genauer angeschaut.

 

 

Tja schade. Ich habe mich sehr gut mit Amelie unterhalten. Ich fuhr jetzt sehr schnell weiter in den Norden, in der Hoffnung auf trockenes Wetter.

 

Mein Plan war immer noch den Tolhuaca Nationalpark zu besuchen. Nördlich von Victoria bog ich dann auf die Piste ab, die mich wieder in die Berge bringen sollte. Leider war die Schlechtwetterfront großräumig und auch hier begann es erst zu regnen und dann in den höheren Lagen – der Weg führte mich bis auf 1200 m rauf – zu schneien. Mein erster Schnee auf Reisen. Was für eine Überraschung. Daran hab ich gar noch nicht gedacht. Es wurde schnell Weiß, sehr matschig. Ich blieb nicht lange im Nationalpark, Alles war zu, keine Ahnung wie die Berger herum aussehen. Schade.

 

Ich fuhr hinunter nach Curacautin und Malalcahello nach Lonquimay. Bei Schlechtwetter ist das auch kein Highlight, aber auf dem Weg dahin durchquert man Südamerikas längsten Straßentunnel, knapp 5 Km lang, da ursprünglich als Eisenbahntunnel konzipiert, nur Einspurig mit Ampelregelung. Vor wenigen Jahren wurden einige Lampen installiert, die den Tunnel kaum erhellen können, wie muss das früher gewesen sein, als der Tunnel einfach nur ein schwarzes, enges Loch war. Beklemmend.

 

Ich musste dann praktisch die gleiche Straße zurückfahren auf die Ruta 5, mein nächster Stopp war an den Saltos de Laja,  den wahrscheinlich größten Wasserfällen hier im Süden. Das Wasser ergießt sich 50 Meter in die Tiefe. Eintritt frei. Dafür hab ich schon lange nicht mehr so viele Souvenir Shops gesehen wie hier. Ich war zeitig vormittags da, die Meisten hatten noch geschlossen und die Touristen schliefen noch.

 

Von hier aus nahm ich die 152 an die Küste, nach Concepcion. – eigentlich keine interessante Stadt, Sie ist mit der Nachbarstadt praktisch zusammengewachsen und bildet nach Santiago den 2. größten Ballungsraum in Chile. Der Hauptgrund hierherzufahren war ein schleifendes Geräusch, das sich als ein Bremsproblem herausstellte. Meine Hinterradbremsen gingen Eisen auf Eisen, begonnen auf der Tolhuaca-Runde habe ich es nicht gemerkt und nicht gehört, da der Geräuschpegel beim Piste- fahren lauter war als das Schleifgeräusch. Und als ich bremsen auf Schnee ein paar Mal quer kam, dachte ich es ist wegen des Schnees, einfach zu rutschig.

 

Ich musste die Bremsscheiben tauschen und ein paar Tage darauf warten. Ich quartierte mich diese Tage im Hyper Lider Supermercado ein, der Securitychef ließ mich hier übernachten, an sicherer Stelle. Das Wochenende ging vorüber, Die Werkstatt wechselte das Zeug und ich fuhr ein Stück der Küste entlang, wobei auch hier das Wetterpech zuschlug in Form des Küstennebels, der mich die nächsten Tage immer begleiten sollte.

 

 

Ich fuhr ein paarmal zurück ins Inland, kaum 10 km und 200 Höhenmeter von der Küste weg war die Sonne wieder da und ich fuhr unzählige Km entlang an  den Weingebieten, deren Rebstöcke sich auch schon alle Gelb und Rot verfärbt haben.

 

Besonders gut hat mir dann die Küste südlich von Constitucion gefallen. Die Küste war Wild, steil aufragende Felsen stiegen 70 -80 Meter aus dem Wasser und die Spitzen waren übersäht mit Vögeln, hauptsächlich Pelikane. Das Wasser war rau, die Wellen sicher 3-4 Meter hoch.

 

Ein paar Km nördlich von Constitucion beginnt das Dünenfeld von Putu. Kurz vor La Trinchera ist ein Zugang zu diesen Dünen. Toll. Der Sand war eher fest, somit gut zu befahren. Ich ließ die Luft aus den Reifen, runter auf 1,3 Bar und kurvte den ganzen Nachmittag die Dünen rauf und runter. Wenn man sich im Hintergrund die Baumspitzen wegdenkt, kommt direkt ein wenig ein Sahara Feeling auf.

 

Nach dem ich genug gefahren war – Operation Wüstensturm beendet – bereitete ich mein Nachtlager vor, auf dem Gipfel einer der höheren Gipfel mit traumhaftem Rundumblick.

 

Die Küstenstraße führte mich dann weiter über Lloca an den Lago Vchuquen, etwas hinauf das Küstengebirge durch riesige Waldgebiete – Alles in Reih und Glied, künstlich aufgeforstet, der Waldkahlschlag ist hier ungemein groß, aufgeforstet werden ausschließlich schnellwachsende Monokulturen, um wieder möglichst schnell schlägern zu können. Durch das spezielle Klima hier wachsen zb. Fichten hier 3-mal so schnell wie in Nordamerika. Pro Hektar können so 3-mal so viel Festmeter Holz geerntet werden.

 

Sobald ich die Berge wieder hinunter fuhr, hatte mich der Küstennebel wieder voll im Griff, die Aussicht war gleich Null. Etwas Südlich von Pichilemu gelten die Punta de Lobos als Surfer Paradies und trotz Nebel tummelten sich sicher 15 Surfer im Wasser und warteten auf die  perfekten Wellen.

 

Wegen der diesigen Luft gelangen mir leider keine sehr guten Fotos der Surfer, aber das Zuschauen war schon spektakulär.

 

 

Da ich vom Nebel genug hatte bog ich wieder ins Inland und machte noch einen kurzen Stopp in Rancagua, der letzten großen Stadt, bevor die Außenbezirke von Santiago de Chile begannen.

 

Es herrschte geschäftiges Treiben überall, da de Muttertag bevorstand wurden überall kleine Geschenke verkauft, die Menschen bevölkerten die Fußgängerzone.

 

Nachmittags erreichte ich dann Santiago, durchquerte die Stadt Richtung Norden, mein Ziel war der Stadtteil Las Condes, einer besseren Wohngegend, Hier lebt Rudi Lenhardt. Er ist seit Jahren ein Freund der Familie, und ich freute mich sehr ihn wieder zu sehen.   Rudi und seine Frau Karin luden mich in ein nettes Fischrestaurant ein auf Muscheln, Fisch und Meeresfrüchte. War echt lecker. Interessantes Detail am Rande war die Speisekarte, dargestellt auf einem I-Pad.

 

Rudi lebt schon lange hier in Santiago, er hat für Novomatic, einer bekannten großen österreichischen Firma ein riesiges Casino hier aufgebaut, mit 1600 Angestellten. Er hat einen Großteil seines Lebens in verschiedenen Ländern in Südamerika verbracht.

 

 

Ich übernachtete bei ihnen und fuhr am nächsten Tag Eric besuchen. Eric habe ich auf dem Landrover-Meeting in Valdivia kennengelernt, und er hat mich damals zu sich eingeladen. Eric ist Chilene, aber er spricht perfektes Englisch, er arbeitet im gehobenen Management einer Internationalen Firma. Und wiedermal Zufall, Sein Haus ist keine 2 Km von Rudis Appartement entfernt. Bei einer Stadt, die 50 Km im Durchmesser hat und fast 6 Millionen Menschen beherbergt, praktisch gleich um die Ecke.

 

Er hat einem Freund versprochen, seinen alten Landrover, den er gerade renoviert, nach Santa Cruz zu schleppen, da er die nächste Zeit dort verbringt. Ich fahre mit ihm. Zuerst besuchen wir El Dique, eine Werkstätte, die auf Defender spezialisiert ist, Der Chef repariert seit 30 Jahren Landrover.

 

Hier zeigt mir Eric auch 2 seiner 5 Landrover, die anderen 3 stehen vor seinem Haus. Sein Stolz ist unter einer Plane versteckt und wartet auf die Renovierung. Ein Series 1 von 1951.

 

Ohne Zwischenfälle erreichen wir dann Santa Cruz, wo wir Sanchez besuchen, ein anders Mitglied des Meetings von Valdivia. Ich mache noch einen kleinen Rundgang durch diese nette Stadt. Es hat auch ein hervorragendes Weinmuseum hier.

 

Zurück in Santiago kaufen wir noch Brot Fleisch und Bier ein, Eric hat ein paar Freunde zum Grillen eingeladen. Einige kenne ich schon von Valdivia, einige lerne ich neu kennen. Ein sehr interessanter, gesprächiger Abend. Insgesamt waren wir 15 Personen. Da fast alle Englischsprachig waren, war die Konversation nicht schwierig.

 

Nach dem Essen gingen wir alle nach draußen, ich durfte ihnen die Details meines Landys erklären.

 

Eric eröffnete dann die Bar mit Whisky, edlem Rum und  großen Zigarren.

 

Der Weinkeller beherbergt ein paar gute Tropfen, ein paar Flaschen Cabernet Sauvignon von 2002 sind genüsslich unsere Kehlen hinuntergeflossen. Es war ein langer Abend, um 3 Uhr früh bin ich dann zu Bett.

 

 

Am Morgen zeigte mir Eric noch seine anderen Landys,  und rein zufällig machte ich ihn auf ein  beim TD5 häufig auftretendes Problem aufmerksam, Öl im Motorkabelbaum. Wir nahmen die Stecker ab und siehe da, der ganze Stecker am Steuergerät war schon voll Öl, es rann gerade so heraus. Er war mir dankbar, denn das hätte in der nächsten Zeit einen teuren Schaden bedeuten können. Er musste Mittag weg und ich bin dann zurück zu Rudi, um ihn auf eine Familienfeier zu begleiten. Es war Muttertag.

 

Wir sind zu Thomas ins Haus gefahren, Thomas ist der Schwiegersohn von Karin. Er arbeitet auch für Novomatic und ist praktisch der Nachfolger von Rudi. Thomas ist außerdem begeisterter Hobbykoch und hat sich für den Muttertag ein paar gute Leckereien einfallen lassen. Lachs mariniert, Jakobsmuscheln mit Schalotten Zwiebel und Schrimps mit Ingwer, als Happen auf getoastetem Schwarzbrot, Rinderfilet m Speckmantel dazu Wok Gemüse, als Nachtisch Creme Brulee und ein paar Leckereien der anderen Familienmitglieder. Thomas  sowie einige andere sprechen auch ein sehr gutes Deutsch, so lief auch diese Unterhaltung flüssig. Ich verbrachte die meiste Zeit in der Küche und schaute Thomas ein wenig über die Schultern.

 

Noch eine kleine Anekdote am Rande, als ich vor ein paar Monaten in Puerto Cisnes war, übernachtete ich am Strand und traf dort 2 jüngere Männer in einem Wohnmobil, einer anscheinend Musiker und der andere Schauspieler. Tatsächlich wie ich jetzt herausfand ist der eine ein hier bekannter Schauspieler - Gonzalo Valenznela, und Nico, der Andere, ist ein Sohn von Karin, Rudis Frau. Ich traf ihn hier auf dieser Familienfeier wieder. Da sieht man wieder die Zufälle im Leben und wie klein die Welt ist.

 

Für Sightseeing in Santiago für einem guten Blick über die Stadt mit den hohen Bergen im Hintergrund muss die Luft klar sein, und so verschiebe ich die Stadtbesichtigung (hatte ich eh früher schon mal) und fahre erst mal nach San Felipe,  um Stefan, Petra, Kurt und Elisabeth wieder zu treffen. Es war notwendig einige Ersatzteile zu bestellen und da einer aus der Landrovergruppe eine Importfirma für Landrover Ersatzteile hat ist das natürlich günstig. Nach San Felipe werde ich also wieder nach Santiago zurückkehren.

 

 

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