Patagonien im Herbst, Argentinien

 

Probleme:

Nach wie vor der Ölverlust, repariert in Puerto Madryn zusammen mit einem neu auftauchenden undichten Simmering am Getriebe, Ausfall Scheibenwischer, Bremsbeläge hinten gingen überraschend früh Eisen auf Eisen, abdrehen Bremsscheiben notwendig.

 

Reiseroute:

 Grenze Monte Aymond - Cabo Virgenes - Rio Gallegos - Rio Turbio - Esperanza - El Calafate - Glaciar Perito Moreno - El Calafate - El Chalten -Gobernador Gregores - Bajo Caracoles - Perito Moreno Stadt - Rio Mayo - Sarmiento - Bosques Petrificados - Comodoro Rivadavia - Puerto Madryn - San Antonio Oeste - Choele Choel - Neuquen - Plaza Huincul - Villa Pehuenia -  Paso Icalma nach Chile - Paso Pino Hachado retour Argentinien - Loncopue - Caviahue - Salto Agrio - El Huecu - El Cholar - Chos Malal - Malargüe - Paso El Pehuenche nach Chile - Talca - Santa Cruz - Santiago de Chile

 

 

Reisezeitraum:

12. Mai is 12. Juni 2017

 

Reisebericht:

 

Für die nächsten Wochen sollte Argentinien mit seinen schier endlosen weiten und unendlich langen Straßen meine Heimat werden, mit dem Hauptziel die letzten noch fehlenden Abschnitte der Ruta 40 zu befahren. Die längste Straße Argentiniens zog schon des öfteren unter meinen Reifen hindurch, Im Süden genauso, wie im Norden, aber ein paar Abschnitte wiedersetzten sich hartnäckig meiner Befahrung, waren einfach nicht mit meiner Reiseroute damals kompatibel.

Nach einem schnellen Grenübertritt hatte ich den Leuchtturm von Cabo Virgenes zum Ziel, 120 kilometer östlich der Hauptstraße liegt dieser Ort weitab von allem, dennoch ist hier einiges los. Dieses Gebiet ist Ölreich und zahlreich stehen die Ölpumpen im Lande, die Pipelines laufen in einer Raffinerie zusammen und immer wieder kommen mir große Tanklaster entgegen. Die Piste ist teilweise 18 Meter breit. In den Monaten November bis März entdecken auch die Touristen diesen Spitz in den Südatlanktik, denn draßen am Cabo sind die Strände an diesen Monaten überfüllt mit Hunderttausenden Pinguinen, nach Punta Tombo die 2. Größte Pinguinkolonie Argentiniens. Wenn die Jungen geschlüpft und gut gefüttert sind, begibt sich die Kolonie ins Wasser und zieht gen Norden, bis Brasilien hinauf. Dafür war ich leider zu spät, Ab und an lag noch ein toter Pinguin zwischen den Büschen.

Unterhalb des Leuchtturms liegt das Haus der Parkranger, dort wurde ich freundlich begrüßt und bezog mein Camp windgeschützt neben dem Haus. Am nächsten Mogen durfte ich mit den Parkrangern eine Runde mitfahren, Fischer kontrollieren, Müll einsammeln, Mate trinken. Ansonsten war es ruhig hier, wie gesagt von der viertel Million Pinguine nichts zu sehen. Dafür erfreute uns ein toller Regenbogen. Neben dem Haus lehnt ein Walgebiss, größer als ich. Danach suchte ich den Leuchtturm auf und schoss das Obligatorische Foto vom Kilometer NULL der Ruta 40.

Es zog sich bis nach Rio Gallegos, statt Staub dominierte Wasser die Piste. Es hat untypischerweise geregnet. Rio Gallegos diente mir nur als Versorgungspunkt, leider mit etwas zwangsaufenthalt, da ich unwissenderweise am Sonntag in die Stadt einfuhr und alles geschlossen hatte. Na ja, manchmal würde ein Blick in den Kalender wohl doch nicht schaden.

Von Rio Gallegos der Ruta 40 folgend dem Wind entgegen, gen Westen, langweilte ich mich ein bisschen hinter dem Steuer. Im Endefekt war es nicht anders als die Fahrt vor ein paar Tagen in umgekehrter Richtung ein paar Kilometer südlich. Bei RioTurbio schwenkt die Ruta 40 gen Norden, die Stadt im Nirgendwo existiert nur wegen der Kohle, die hier abgebaut und im Kraftwerk verfeuert wird. Wiederum folgt die Einsamkeit, selten mal ein Gegenverkehr, manchmal wieder ein Gaucho, der seine Schafe treibt.

Auch in El Calafate war wenig los, Diesmal wollte ich nicht nur den Perito Moreno Gletscher sehen, sondern auch die Bootstour zu den Gletschern Upsala und Spegazzini. Laut wetterbericht sollte in 2 Tagen sehr gutes Wetter ohne Wind beste Bedingungen für die Catamaran-Tour bieten. Ich vereinbahrte mich draußen am Hafen direkt mit der Gruppe zu treffen und toll, die Organisation reduzierte den Preis, da ich nicht mit dem Bus anreiste. Das gefiel mir im gegensatz zu den Eintrittsbedingungen der argentinischen Nationalparkbehörde. Ich bin normalerweise schon sehr gelassen mit vielen Dingen, die einem täglich über den Weg laufen, aber hier muss ich einmal meinen Senf dazugeben. 500 Pesos – 30 Euro kostet die Nationalparkgebühr, der Einheimische bezahlt nur 50. Am 1. März wurden die Preise von 330 Pesos auf 500 erhöht, das ist eine saftige Anpassung. Und täglich zu bezahlen. Will man als Fotograf zb. 2 mal zum Gletscher, oder besucht man wie ich an einem Tag den Perito Moreno und am anderen Tag die Bootstour, sind die 500 je 2 mal zu bezahlen. Kein Staffel oder Rabattsystem, dazu die unfreundlichsten Parkranger die ich bisher kennengelernt habe. Schade. Ich hab am Eingang des Parks gecampt und hatte freundlich gefragt, ob ich ev. Einige Minuten früher fahren dürfe, wegen Fotos vom Sonnenaufgang (Öffung um 9 Uhr vormittag), der Ranger hat mich sehr rüde abgefertigt und um 9 Uhr beim Ticketkauf hat er sich dann extra zeitgelassen. Schade.

Ein bisschen Glück für ein Morgenfoto bot sich dennoch am ersten Aussichtspunkt, Der Gletscher selbst ließ den Ärger schnell wieder verrauchen, ruhig türmten sich die Eismassen vor meinen Augen auf, die Stille nur gelegentlich unterbrochen von dem lauten Knacken des sich bewegenden Gletscher. Bis halb 11 Uhr vormittag war außer mir keiner da, Unbeschreiblich. Auch hier zahlt sich die ruhige Zeit im Herbst aus. Für eine gewisse Zeit war das einfach „mein“ Gletscher. Das Licht war schön, am Nachmittag klarten die Berge im Hintergrund auf, Es ist nicht in Worte zu fassen.Noch ein paar Fakten: die Abbruchkante des Gletschers ist über 4 Kilometer lang, das Eis ragt zwischen 40 und 70 Meter aus dem Wasser, der Großteil liegt aber unter Wasser, bis zu 200 meter ist de See hier tief. Alle paar Jahre schlägt das Eis am gegenüberliegenden Ufer an und blockiert den See. Das Wasser auf der einen Seite steigt und irgendwann bricht das Eis. Tolles Schauspiel. Der Perito Moreno ist stabil und seine Länge bleibt ungefähr gleich. Trotz dieser gewaltigen Ausmaße und einer Fläche von über 250 km2 gehört er nicht zu den größten Gletschern des Patagonischen Eisfeldes.

Da gehört zb. der Upsala Gletscher dazu, der am folgenden Tag auf der Bootstour am Programm stand. Per Catamaran überquerten wir den 1500 km2 großen Lago Argentino, argentiniens größten See. Das Wasser ist bis zu 700 Meter tief, glasklar, Trinkwasserqualität und führt ganzjährig eine Temperatur um 5 Grad. Wir passierten steile Feldwände vor denen die riesigen Kondore im Aufwind gleiteten, im Hintergrund erhoben sich ein Dutzend Schnee und Eis bedeckter Berge. Dann tauchte der Upsala Gletscher auf, mit über 800km2 mehr als 3 Mal so groß wie der Perito Moreno, die Abbruchkante über 10 Kilometer breit. Leider verbietet die Nationalparkverwaltung eine Annäherung unter 3 Kilometer vor der Gletscherwand aus Sicherheitsgründen, da der Upsala einer der instabilen Gletscher ist und es vorkommen kann, das die gesamte Gletschwand auf 10 Kilometer Breite an einem Tag abbrechen kann. Dafür konnten wir uns die riesigen Eisberge aus der Nähe anschauen, die so groß wie ein ganzer Straßenblock im See treiben. Spektakulär zu wissen, nur 10% eines Eisberges zeigen sich über Wasser, das restliche Eis liegt unter Wasser!

Gegenüberliegend fließt der Spegazzini Gletscher in den See, er besitzt eine gänzlich andere Charakteristik. Ist ebenfalls stabil und er ist schmaler. Er fließt sehr steil herunter vom Berg und die Abbruchfront ist die höchste aller Gletscher im patagonischen Eisfeld. Das Eis erhebt sich bis zu 135 Meter aus dem Wasser. Der Wettergott war uns wirklich hold, kein Wind, wenig Wolken.

Das südpatagonische Eisfeld im Ganzen leidet auch unter dem Klimawandel. Innerhalb der letzen 66 Jahr verkelinerte sich die Eisfläche um etwa 1000km2 auf jetzt 12000 km2. Ungefähr 8 Meter Schnee fällt im Jahr im Wachstumsgebiet des Eisfeldes auf über 2000 Meter höhe. 10 Jahre dauert es, bis sich der Schnee zu Eis verpresst.

Der Besuch El Chaltens und des Fitz Roy Massives verlief leider ohne Wetterglück. Bei der Anreise bot sich noch kurz ein Fernblick, doch am Morgen ensprach das Sprichwort „Morgenrot ist der Sonne tod“ der Wahrheit. Zu Mittag war alles zu und es klarte nicht mehr auf. 3 Tage Warten ohne etwas zu sehen und der Wetterbericht der Nationalparkverwaltug verhieß auch weiterhin nichts guts. Das einzige was ich tun konnte, Aufbruch. Schweren Herzens drehte ich den Zündschlüssel um.

Zick zack könnte man sagen, Den Wind diesmal hinter mir, bog ich wieder ab nach Osten, das Ziel hieß Puerto Madryn am Atlantik, via Sarmiento

Nördlich von Sarmiento liegen 2 große Seen in flachen Hügeln eingebettet, wer die Seen entlang der Anden besucht hat, kann sich diese getrost sparen, aber südlich der Stadt wartet ein archäologisches Kleinod auf den Besuch, die Bosques petrificados, der versteinerte Wald. Ein erstaunlicher Anblick. Die versteinerten Baumstämme, 65 Millionen Jahre alt, liegen in der Wüste verstreut, teilweise so echt aussehend, das man sie einsammeln möchte und daraus ein Lagerfeuer entzünden. Es stürmt extrem über die weiten Flächen, abends zurück im Auto bin ich total ausgekühlt und freue mich auf den heißen Tafelspitz und die Rindssuppe mit Fritatten, die da auf mich warten um mich zu wärmen.

Überall am Straßenrand findet man in Argentinien die kleinen Schreine des Gauchito Gil. Als eine Art Robin Hood wird er wie ein Heiliger verehrt und gilt als Patron der Autofahrer. Diese hupen beim vorbeifahren oder sie halten um Gauchito eine kleine Gabe in Form von einer Zigarette oder etwas Wein zu bringen. Bei Puerto Madryn steht ein ganz schöner. Mehr über Gauchito Gil : LINK

Der Besuch in Puerto Madryn war lange geplant. In Puerto Madryn lebt Jorge, begnadeter Landrovermechaniker und im generellen ein sehr herzlicher und besonderer Mann. Ich kenne ihn seit 2013 und bin wiederholt mit ihm zusammengetroffen, zuletzt auf dem von ihm organisierten kleinen Landrovermeeting in Cochamo in Chile. Dort hatten wir ausgemacht, das er mein Verteilergetriebe abdichtet und den Simmering vorne am Hauptgetriebe wechselt. Da er 2013 mein gebrochenes Frontdifferenzial repariert hatte und das immer noch funktioniert, habe ich ein besonderes Vertrauen in ihn.

Doch bei meiner Ankunft der Schock, Jorge ist schwer krank und damit meine ich wirklich schwer krank. (Die Details sind seine Privatsache, jedoch jeder der ihn kennt, der sollte ihn kontaktieren, er würde sich bestimmt darüber freuen).

Es dauerte ein wenig, bis die Entscheidung viel, ob sie es in Angriff nehmen oder nicht. In der Werkstatt wurde seit Wochen nicht gearbeitet. Jorge wollte es machen, ich hatte ein schlechtes Gewissen dabei, ihm das aufzuhalsen, Reinbeißen musste sein Mechaniker, Leo, denn Jorge hatte nicht die Kraft für die schweren Arbeiten. Ein paar Tage gingen ins Land, aber Zeit auf oder ab, das war für mich das nebensächlichste. Der Aufenthalt bei Jorge viel mit meinem Geburtstag am 27. Mai zusammen und Jorge ließ es sich auch nicht nehmen, eine kleine Geburtstagsparty zu organisieren. Chuletas kochte er auf offenem Feuer. Ich bereitete Pizza im Landrover. Die Jungs die da waren kannte ich ebenfalls alle von früher. Wir hatten einen netten Tag.

Von Rojelio bekam ich eine Führung in seiner gegenüber liegenden Firma, Motorüberholung, Hohnen, Schleifen, Planen, Bearbeitung von Kolben und Pleuel. Sehr interessant.

Jorge, ich bedanke mich für alles, was du für mich getan hast, du wirst mir immer ein Freund bleiben, ich wünsche dir alles Gute, Glück, viel Kraft und das du zu Gesundheit zurückkehren kannst.

Jorge, yo deseo todo el mejor, suerte, fuerza y salud! Wenn ich an ihn denke, habe ich Tränen in den Augen.

Nach einem traurigen Abschied hing ich meinen Gedanken nach, im Hintergrund dröhnte der Motor ein gleichmäßig laufendes Geräusch.

 

Nur 4 Wochen später erreicht mich früh morgens die Nachricht, das Jorge verstorben ist. So schnell, das war ein Schock für mich. Jorge war ein wirklich ehrenwerter Mann, mir in der Zeit in Südamerika zum Freund geworden. Wiederholt haben wir uns in Puerto Madryn sowie auf einigen Landrovertreffen getroffen. Ich bin in tiefer Trauer und wünsche ihm alles Gute auf seiner letzten Reise. Argentinien uns speziell die Landroverscene hat einen ihrer größten Persönlichkeiten verloren, Jorge wird immer in meinen Erinnerungen und in meinem Herzen sein. Buen viaje Jorge!

Jorge Contreras

 

 

 

Bei San Antonio Oeste liegt Südamerikas - und ich glaube sogar Weltweit die südlichste Oliven Plantage. Auf 200 Hektar am Meer reifen die Früchte in der Sonne. Ich darf die Produktion besichtigen, es ist gerade Erntezeit. Mit einfachen Mitteln werden die Oliven geppresst und gefiltert, reinstes ungepanschtes Ölivenöl. Eines der besten das ich kenne. 100000 Liter produzieren sie pro Jahr. Ich darf auch bei ihnen Campen.

Via Neuquen fuhr ich ein weiters mal gen Westen, ein kleiner Stopp in einem Dinosauriermuseum in Plaza Huincul lockert den Tag. Patagonien ist eines der wichtigsten Dinausaurier-Ausgrabungsstätten Weltweit. Überall in den südlichen Provinzen wurden Großsaurier und Raubsaurier gefunden. Unter der argentinischen Pampa liegen auch die größten Ölvorkommen Argentiniens verborgen, überall stehen Pumpen und Raffinierien. Eine negative Sache will ich hier auch noch zur Sprache bringen, Müll. Generell will ich natürlich das Schöne auf meiner Reise fotografieren und präsentieren, und oft liegt der Bildausschnitt dann so, das diverse Umweltsünden nicht ins Bild blicken, aber manchmal ist es auch notwendig, diese Sünden in den Bildmittelpunkt zu rücken. Die Peripherie der Ausfallstraßen ist oft übersäht von Müll, einfach abgeladen am Straßenrand, der Wind verteilt das Zeug anschließen Kilometerweit. Teilweise wird es zwar besser, aber den Menschen fehlt ob der Größe des Landes ein wenig am Verständnis dafür, alles zu schützen.

In Villa Pehuenia wollte ich mich mit einem Landroverfahrer treffen, mit dem ich seit längerem in Facebook befreundet bin. Leider war der genau zu meinem Besuch selbst verreist und nicht da.

Dafür überraschte mich dort der Wintereinbruch. Die Route weiter nach Norden, die mich für 50 Kilometer zurück nach Chile brachte auf dem Paso Icalma, verschwand innerhalb Stunden unter einer dicken weißen Decke. Der Zollbeamte, der meinen Landy bei der Einreise nach Chile kontrollierte, war der Erste, der in die Boxen unter den Sitzen nachschauen wollte. Bisher hatte keiner bei einer vorherigen Kontrolle überrissen, das sich da drunter ein Stauraum verbirgt. Und normalerweise verstecke ich meine Salami da drin. Keine Ahnung warum, just an diesem Tag entschied ich mich dafür, meine Salami an einem anderen Ort zu verstauen. Dieser Zollbeamte erzählte mir, das er früher einen Santana fuhr und deshalb natürlich von diesen Staufächern weiß.

Auf dem Paso Pino Hachado dann, tobte ein regelrechter Schneesturm und die Temperatur stürzte schnell weit unter Null.

Wieder draußen in der argentinischen Pampa verschwindet der Schnee innerhalb weniger Kilometer, taucht aber bei der nächsten Taleinfahrt wieder mit voller Wucht wieder auf. In Caviahue ist nicht mal der See richtig zu erkennen, der Ort ist wie ausgestorben. In den Winterferien gibt es hier ein Skizentrum mit einigen Liften. Im Nachbarort Copahue sprudeln Thermalquellen aus dem Boden, die sind im Winter aber leider geschlossen, der Ort liegt im Winter unter meterhohem Schnee und ist nicht bewohnt.

Die Übernachtung am Rio Agrio bei den gleichnahmigen Wasserfällen war sibirisch. Mit voller Wucht pfiff der Sturm die Berghänge hinunter und genau über meinen Landy. Zweimal hatte ich Angst, der Wind könnte den Landy umwerfen. An Schlaf war wenig zu denken. Die Temperatur fiel unter -10 Grad. Einer der kältesten Nächte meiner ganzen Amerikareise. In der Früh waren die Türen und alles vereist, es war Gewalt nötig um aus dem Auto zu kommen.

Dafür klarte es auf und ein traum Tag brach an. In Chos Malal erreichte ich den Mittelpunkt der Ruta 40 und kurz darauf die Provinzgrenze nach Mendoza. AB da wurde die Ruta 40 wirklich schlecht, der Asphalt verschwand und wechselte sich mit Wellblech und Schlaglöchern.

Eigentlich war mein Ziel ja direkt nach Mendoza zu fahren, war aber zum einem ein bisschen demotiviert, da entlang der 40 im Winter alles geschlossen ist. Ich wollte die Cuevas de Brujas besuchen, eine Tropfsteinhöhle, geschlossen, die Auffahrt zur Laguna Diamante, die ich eigentlich besuchen wollte, war ebenfalls nicht möglich, dazu die sehr schlechten Straßen bedingungen auf diesem Teilstück der Ruta 40.

Dazu sind mir im Schneesturm die Scheibenwischer ausgefallen und die in Santiago gekauften Batterien sollten reklamiert werden, da die Leistung zu schnell abfällt.

Kurz entschlossen nahm ich den Abzweig über den knapp 2500 Meter hohen Paso Pehuenche hinüber nach Chile, Neu ausgebaut, Top Straße, schöne, bunte Berge und auch hier Schnee.

150 Kilometer südlich von Santiago bot sich dazu noch an, Patricio zu besuchen, ebenfalls langjähriger Landrover-Freund. Er betreibt in Santa Cruz die angesagte Bar 179 und außerhalb inmitten von Weingärten und Zitrusfruchtplantagen ein kleines Hotel, das Colchagua Camp. Idyllisch angelegt in den Hügeln, hat er Kuppelzelte auf Holzplattformen errichtet, viel privater Raum, dazu ein Wasser gefüllter Holzzuber, der mit einem Holzofen beheizt werden kann. Abends ein Gläschen Wein unter Sternenhimmel im warmen Wasser, gemütlich. Er lud mich ein, hier zu übernachten, was ich gerne dankend annahm.

Patricio, vielen Dank nochmal, für den schönen Aufenthalt! Muchos gracias Patricio.

Die folgende Fahrt nach Santiago war nicht sehr angenehm bei Regen mit nicht funktionierenden Scheibenwischern. Bei Cristian Carrasco (Geolub) in Santiago konnten wir als Übeltäter den Endabschalter des Motores identifizieren. Nach dem Tausch wischten sie wieder wie eine Eins.

Link zu allen Fotos auf Google Fotos: