Reisebericht Asien 2. Teil, von Koh Samui via Malaysia nach Singapur

 

 

 

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Reiseroute:      

 

Phuket – Surat Thani – Koh Samui – Bho Phut Beach – Segeln um  Koh Samu – Surat Thani

 

Butterworth (Malaysia) – Penang – Feringhi Beach – Georgetown – Kuala Lumpur – Singapur .

 

 

 

Reisezeitraum:   

 

2. Januar 2015 bis 27. Januar 2015

 

 

 

 

Reisebericht:

 

 

 

Nachdem ich meinen Aufenthalt in Phuket beendet hatte, wurde ich in einer – den ganzen Tag dauernden – Transport-Odyssee bis an mein Ziel – Pho Phut Beach- auf Koh Samui verfrachtet.

 

 

Der Transport, fast wie ein Viehlaster, randvoll mit anderen Rucksackreisenden, die alle ans gleiche Ziel wollen. Die Klimaanlage funktioniert nicht gut, es ist heiß und alle verschwitzt. Dementsprechend riecht es im Bus. Die Sitze sind eng und unbequem, wenn man dann stundenlang da drin eingepfercht wird. Da lernt man das Reisen im eigenen Fahrzeug zu schätzen. In Surat Thani und vor der Abfahrt der Fähre hängt man jeweils 1,5 Stunden an der Haltestelle rum. Zwar mit angeschlossenem Essen,  aber dadurch zieht sich´s noch mehr.

 

 

Die Fährüberfahrt auf einem kleinen Schnellboot verbringe ich an Deck, wenigstens hier  ist Frischluft.  Auf der Insel dann nochmal warten, bis der Pickup an meinem Strand voll ist, nach 12 Stunden und 12 Minuten stehe ich dann endlich vor meinem Guesthouse. Majj und Claudia warten schon. 2 Freunde, die ich auf einem Fest in Haiming kennengelernt habe, Claudia ist aus der Burghauser Umgebung und Majj ist Brasilianer und eingefleischter Segler. Einfach und kurz ausgedrückt – Das ist sein Leben. Irgendwo im Pazifik sind sich die Beiden dann über den Weg gelaufen – oder besser gesagt – gesegelt, und seither segeln sie zusammen.

 

 

Als ich erfahren habe, das die Beiden in der Gegend um Thailand sind, naja, was ist da näherlegend, als sich zu Treffen.

 

 

Abends ist ein kleiner Street-Market im Ort, da essen wir was, dann hau ich mich müde ins Bett, war ein anstrengender Tag.

 

 

Am nächsten Morgen treffen wir uns am Pier, ich begleite die beiden auf einen Markt zum Einkaufen.

 

 

Dann bringt uns Majj mit dem Beiboot zur Segeljacht. Klein aber Oho. Das Boot ist sehr klein, für 2 Personen, aber alles dabei und sehr gut ausgestattet. Hochseetauglich. Für mich heißt klein in erster Linie mal, es schaukelt stark. Majj setzt die Segel und wir segeln die Küste entlang. Das Wetter ist soweit schön, aber Wind und Wellen sind für mich erst mal ungewohnt und ich fühle mich etwas unwohl. Majj segelt in den Windschatten einiger kleiner vorgelagerter Inseln und sofort ist das Meer flach. Mir geht’s dann auch gleich besser. Und nein – übergeben musste ich mich nicht -. Claudia hat mittags Fisch mit Gemüse, Salat und Kartoffeln gekocht, Derweilen habe ich mit Majj einen kleinen Ausflug an den Strand gemacht, ein bisschen umhergestreift, echt schön. Wir verbringen den restlichen Tag auf dem Boot, genießen den Sonnenuntergang, dann fahren sie mich zurück an den Strand.

 

 

Die nächsten Tage verlaufen so ungefähr gleich, die beiden holen mich am Strand ab, wir verbringen den Tag am Boot und abends bringen sie mich wieder zurück. Dazwischen auch mal ein bisschen shoppen auf dem Markt, wir verbringen eine echt schöne Zeit zusammen, die leider wie im Fluge vergeht.  Nach 5 Tagen heißt es Abschied nehmen, ich nehme den Zug von Surat Thani nach Butterworth in Malaysia, Majj und Claudia müssen Thailand auch verlassen, da das Visum abläuft. Sie fahren auch nach Malaysia, für den Visa Run, sind aber an der Ostküste, ich fahre an die Westküste, so dass wir uns in Malaysia leider nicht mehr sehen.

 

 

In Surat Thani besteige ich den Zug 2. Klasse Schlafabteil nach Malaysia. Die Zugfahrt ist nicht sehr atemberaubend – das gilt für die gesamte Strecke bis Singapur. Schlafen funktioniert auch nicht so gut, der Zug sollte um hab 2 in der Früh starten, hatte über eine Stunde Verspätung. Auf der rumpligen Fahrt ohne richtige Nachtruhe konnte ich nicht schlafen und erreichte zu Mittag Butterworth wie gerädert. Von Butterworth aus musste ich dann mit der Fähre nach Penang übersetzen und mit dem Bus zu meinem Guesthouse an den Ferringhi Beach fahren. Ich schmeiß mir noch schnell was zum Essen rein und schlafe durch bis um nächsten Morgen.

 

 

Ich verbrachte dann 5 Tage am Strand und mit relaxen, bisschen rumlaufen. Der Strand ist ganz nett, das Wasser aber nicht so erprickelnd. Sehr trübe, überall Kanalisation, die einfach am Strand ins Meer fließt, baden war ich kein einziges Mal.

 

 

Einige Zeit zuvor bekam ich Kontakt mit einem Pärchen aus Deutschland, die auch mit einem Landrover Defender auf großer Reise sind, David und Eva. www.aufindenosten.com . Die Beiden befinden sich gerade in Malaysia um dort den Container mit ihrem Landy im Hafen von Kuala Lumpur auszuladen. Dabei entstanden leider einige  Tage Verzögerung. Sie nutzen die Zeit um mit einem Mietwagen einen Ausflug  nach Penang zu machen und zum Tauchen.

 

Zufällig am selben Ort zur selben Zeit. Wir trafen uns einige Male zum Essen und hatten viel zu erzählen. 2 Weltreisende treffen sich unterwegs und beide sind zur gleichen Zeit Landy-los. Was es alles so gibt. Dafür stehen in Malaysia überall viele alte Series-Landrover durch die Gegend. Relikte aus der englischen Kolonialzeit.

 

 

Die Tage am Strand taten gut und ich war wieder bei Kräften und motiviert. 30 Minuten Busfahrt brachte mich zurück nach Georgetown. Eine alte Kolonialstadt, Hauptstadt der Insel Penang. Teile davon Unesco Weltkulturerbe. Im Großraum lebt eine knappe halbe Mill. Menschen.

 

2 Tage blieb ich hier und war von früh bis spät mit der Kamera unterwegs.

 

 

Es gibt noch viele alte Gebäude, das alte englische Fort Corwallis,  das Hafengebiet,  das Oriental und Western Hotel, das noch richtigen nobel angestaubten Kolonialflair vermittelt und – auffallend, Tempel und Kirchen der verschiedensten Religionen.  Die Wichtigsten: die Kapitän Kling Mosche, Hainan Tempel, der Hong Hock Keong Tempel und der Sri Mahamariamman Tempel mit 38 Hindu Gottheiten.

 

Malaysia ist in erster Linie ein muslimisches Land, das aber durch die damalige Koloniezeit und durch den Handel mit den umliegenden Ländern und mit Europa Jahrhunderte lang im Einfluss verschiedenster Kulturen stand.

 

 

Die größte nichtmuslimische Bevölkerungsgruppe sind Chinesen, weiterst leben und arbeiten viele Inder und Tamilen hier, auch burmesische Wanderarbeiter – anscheinend vorwiegend in der Fischereibranche – leben hier. Und mit den Engländern kamen die Katholiken und Protestanten.

 

Sie alle leben hier in Malaysia in enger Nachbarschaft zusammen. Auf engstem Raum stehen hier Moscheen, kath.  und protestantische Kirchen, Hindu-Tempel, buddhistische Tempel und Tempel mit chinesischem-konfuzianischem Einfluss. Das hat mich interessiert. Hier – wie anschließend in Kuala Lumpur habe ich mich in den Tempeln – die auch immer Treffpunkt sind – mit verschiedenen Menschen des Landes unterhalten. Die Volksgruppen leben im Großen und Ganzen einigermaßen friedlich nebeneinander. Natürlich gibt es auch hier Reibereien. Auch hier ist nicht jeder Tag Sonnenschein. Ich war nicht lange genug im Land um mir ein umfassendes Bild der Lage zu machen, ich werde mich bei meiner Rückkehr in Südamerika auch noch mit Reisefreunden unterhalten, die sehr lange in Malaysia waren und mal hören was die dazu zu sagen haben.

 

 

Aufgefallen ist mir, das die Gruppen unter sich bleiben. Sie leben zwar kreuz und quer gemischt, und haben wirtschaftliche Verbindungen, gesellschaftlich vermischen sie sich eher nicht. Bei Partnerschaften mit Muslimen würde das auch bedeuten, dass der Partner den muslimischen Glauben annehmen müsste. Sprachentechnisch läuft das so, dass es in Malaysia mehrere Amtssprachen gibt. Speziell bei den Chinesen wurde mir gesagt, dass viele kein Malay lernen. Auch haben alle Volksgruppen ihre eigenen Schulen. Unterhaltungen zwischen den verschiedenen Kulturen finden oft auf Englisch statt.

 

 

Das hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht. Auch im Bezug, was kulturtechnisch daheim abläuft.  In Österreich und Deutschland steht immer das Wort Integration im  Raum. Hab erst wieder was gelesen über Bestrafung von Integrationsunwilligen. Ich bin mir nicht sicher, ob das integrieren richtig ist. Soll doch jeder sein Leben uns seinen Glauben leben wie er will. ( Natürlich arbeitend und an unsere Gesetzgebung angepasst. In Malaysia integrieren sich die anderen Kulturen auch nicht, sondern leben einfach zusammen. Ob jetzt der Chinese der in Malaysia lebt und nicht Malay spricht, ist ja auch nicht anders als wenn in Deutschland der Türke nur türkisch spricht. Solange er arbeitet und sich an die Gesetze hält, ist es da nicht egal wie er lebt, mit wem und wie er seine Freizeit verbringt. Ob mit Deutschen oder ob er unter seinesgleichen bleibt? Wichtig ist, dass er was fürs Land beiträgt und den anderen mit Respekt behandelt.

 

 

Ich war in vielen religiösen Einrichtungen in Malaysia, da sitzen  Muslime auch in buddhistischen Tempeln und anderen Einrichtungen, könnt ihr in einigen der Fotos sehen. Das wäre, wie wenn bei uns Muslime auch mal in einer katholischen Kirche zusammensitzen. Wieso funktioniert das hier und nicht bei uns? Und wenn hier ein Mitglied einer Glaubensrichtung aus seinem Haus rausschaut, in einem Restaurant sitzt und über die Straße blickt, wenn er aus seiner Kirche –Tempel oder Moschee auf die Straße tritt, dann wird er in seinem Umfeld immer Symboliken, Gebetshäuser etc. der anderen Glaubensrichtungen sehen. Und hier macht es nichts aus, wenn der Muslim ein katholisches Kreuz, einen Buddha oder eine hinduistische Gottheit sieht. Einem Buddhisten  oder Christen macht es hier auch nichts aus, wenn neben ihm eine verschleierte Muslimin steht. Warum nehmen wir also in den Schulen die Kreuze ab? Vielleicht sollte man bei uns in den Klassenzimmern für jeden Glauben sein Symbol einfach neben das Kreuz hängen. Dann kann jeder  den Blick auf das Seine werfen. Toleranz und Respekt. Von jeder Kultur an jede Kultur. Ich weiß nicht was richtig oder falsch ist, aber vielleicht wäre das ein weiterer Aspekt zum Nachdenken.

 

 

Weiter geht’s mit  dem Zug nach Kuala Lumpur. Das malaysische Zugunternehmen ist ein wenig moderner und besser ausgestattet als das thailändische.

 

Die Fahrt führt eintönig hunderte Kilometer durch Palmenplantagen. Hier wird im großen Stil Palmöl gewonnen. Malaysia ist mit 43% Anteil am Weltmarkt die Nummer 2 im Anbau hinter Indonesien. Das Problem an den Palmplantagen ist die Rodung der Regenwälder und der Aufbau einer Monokultur. Im Großteil wird das Palmöl für die Nahrungsmittelproduktion in  Europa und Asien verwendet, aber auch industriell verwendet für Cremen, Salben etc.. Seit einigen Jahren steigt auch der Anteil des Palmöls, der in der Bio-Treibstoff-Industrie verwendet wird.

 

 

 

Kuala Lumpur ist die Hauptstadt Malaysias, hat knapp 2 Mill Einwohner und liegt ein wenig im Schatten der großen und pulsierenden Nachbarn Bangkok und Singapur.

Der Aufschwung des Landeskonzentriert sich in dieser Stadt. Obwohl  es mittlerweile auch hier modernste Einkaufszentren gibt und auch einige Hochhäuser in den Himmel ragen, eifrig an einem Hochbahn-U-Bahn System gebaut wird, hat die Stadt bis dato noch ein wenig provinziellen Charme.

Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt sind zweifelsfrei die 452 m hohen Doppeltürme der Petronas Towers. Im Jahre 1998 von der staatlichen Ölgesellschaft als neues Hauptverwaltungsgebäude gebaut, damals als höchstes Gebäude der Welt, inzwischen aber von vielen anderen Wolkenkratzern überholt, strahlen die Doppeltürme dennoch mächtig und mit Stil in den Himmel und bieten ein hervorragendes Fotomotiv. Speziell bei Nacht. Angeschlossen sind ein Einkaufszentrum und ein Wasserpark mit Fontänen, die am Abend von Musik und Lichtshow begleitet viele Zuschauer anlocken. Die Türme sind in einem 8-eckigen  polygenen Aufbau gestaltet, die in 172 m Höhe durch eine Sky-Brücke miteinander verbunden sind.

 

 

KL – wie die Stadt von den Malaien abgekürzt wird hat aber rauch einige historische Kolonialbauten zu bieten, das Sultan Abdul Samad Building, das Textil Museum, Istana Megara (Königs-Residenz) sowie einige Moscheen, die Masjid Mamek, die Masjid  Negara, die nur zu bestimmten Zeiten für Nichtmuslime geöffnet sind. Dann gibt es auch hier christliche Kirchen, zb. die St. Marys Kathedrale, Hindu Tempel, hier erwähnt der Sri Mahamariaman Tempel, alte Regierungsgebäude und den Menara Fernsehturm. Ebenfalls einer der höchsten der Welt, mit Aussichtsterrassen und Drehrestaurant. Da dieser Turm auf einem Hügel steht, blickt man fast von oben auf die in der Nachbarschaft stehenden Petronas Towers.  421 m Höhe.

 

 

 

Ich hielt mich nur 2 Tage in KL auf, dann fuhr ich wiederrum mit dem Zug weiter zu meinem nächsten und gleichzeitig letzten Aufenthaltsort, bevor ich wieder zurück nach Südamerika zurückkehre, nach Singapur.

 

 

Singapur als Stadt-Staat am südlichsten Zipfel Südostasiens gelegen, an der Straße von Malakka, der meistbefahrensten Schiffsstraße der Welt. Wirtschaftszentrum, Handelsplatz und somit eine der wichtigsten Hafenstädte der Welt. 7,5 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche  von 710 km2, vergleichbar wie Hamburg, 15 Prozent der Landfläche durch Aufschüttung im Meer gewonnen. Von diesen Einwohnern sind 5,2 Millionen Singapurer mit Pass, davon sollen 16 % Millionäre sein.  Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist chinesisch-stämmig, 30 % Malaiisch, den Rest teilen sich im Großen und Ganzen Inder, Sri Lanker und Westler. Die Skyline der Stadt, das Finanzzentrum, das alle wichtigen asiatischen Banken beherbergt und auch sonst alles was in der Welt wichtig ist, wächst unaufhörlich. Auch hier gibt es aber noch alte Regierungsgebäude, die engen, mit Geschäften vollgestopfte Chinatown, Little India, die Restaurantmeile am Boat Quay, alte, noble Hotels, wie das  Fullerton Hotel.

 

 

Auf dem neuen, vor einigen Jahren frisch ins Meer aufgeschütteten Bay- Gebiet, das jetzt langsam erschlossen wird, ist das Marina Bay Sands Hotel nebst Shopping Mall, Casino und Messe-Tagungszentrum entstanden, die Gardens by the Bay und der Kreuzfahrt-Terminal. Doch mit diesen Themen beschäftigen wir uns später mehr.

 

 

Singapur hat also mehr als genug interessante Fotomotive. Und wie es sich für eine Großstadt gehört, eignen sich die frühen Abendstunden am besten für gute Fotos. Da ich 11 Tage in Singapur bin, kann ich in Ruhe die guten Locations ablaufen und mir Zeit lassen.

 

 

 Ich schlafe zwar immer bis Mittag – dafür bin ich nachts länger unterwegs -  aber ich laufe natürlich auch unter Tags durch die Stadt. Meist bin ich zu Fuß unterwegs, Trotz des Großstadtflairs ist der wichtige Bereich der Innenstadt, das Finanzzentrum, Chinatown, der Bereich der F1 Strecke, das Regierungsviertel, die Shoppingmalls – sprich das meiste was wichtig ist in relativ geringer Distanz zueinander. Und da ich das Ganze auf einige Tage gemütlich verteile, nutze ich die U-Bahn eher selten und nur für die großen Distanzen. Wie zum Zoo, Botanischen Garten etc…

 

Jeden Tag laufe ich so zwischen 8 und 15 Km. Das macht auch hungrig. Um den zu stillen, eignen sich am besten Hooker Center, die Food Stalls, die man an fast jeder Straße findet. Das sind offene Gebäude oder Hallen,  mit gemeinsamen Sitzbereichen und teilweise dutzenden kleinen Küchen jeglicher Stilrichtung. Chinesisch, indisch, malaiisch, Thai, genauso wie Pasta, Koreanisch, etc…

 

 

Dadurch das  Singapur seit je her strategisch gelegener Handelsplatz war, gelangten jede Menge Gewürze, Lebensmittel und Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen in die Stadt, ein Schmelztiegel im wahrsten Sinne des Wortes.

 

 

Auf meinem Rundweg komme ich auch an der Boxenstraße der F1 Rennstrecke vorbei, die momentan zweckentfremdet eine riesige Baustelle ist, auf  der alle möglichen Figuren und Präparationen für die chinesisch Neujahrs Feiern hergestellt werden. Sicher hunderte Arbeiter sind wochenlang damit beschäftigt. Die Neujahrsfeiern sind für die Chinesen das wichtigste Fest im Jahr, das je nach Mondkalender im Bereich Ende Januar bis Ende Februar stattfindet.

 

Was in Singapur auch auffällt ist die enorme Zahl von Luxusautos. Lamborghini, Ferrari, Bentley, Aston Martin, MC Laren etc… stehen an fast jeder Ecke. Eigentlich schade, da Singapur als Stadtstaat praktisch über keine Autobahnen verfügt und in der Stadt selbst alle paar Meter ein Radarkasten steht.

 

 

An diesem Abend besuche ich noch die Skybar im Marina Bay Sands Hotel, genieße den Sonnenuntergang und die Skyline bei Nacht.

 

Neben den architektonischen Meisterwerken der Gebäude der Stadt finden sich auch überall in der Stadt Kunstwerke und Skulpturen.

 

 Mit dem Singapore Flyer, dem Riesenrad, das das 2. Höchste der Welt ist, bin ich vor 3 Jahren schon mal gefahren, das lass ich diesmal aus. Dafür geh ich Ente essen. Ich liebe Ente, dazu sauren Krautsalat, eine gute Sauce und eine klare Enten-Konsommee. Sehr stark im Geschmack, da in dieser Suppe  die ganzen Enten langsam zart-weich köcheln. Stundenlang. In das Aroma könnte ich mich hineinsetzen.

 

 

Und weiter geht es mit Sightseeing. Diverse Tempel, Chinatown, das Gebiet um den Hafen, zurück ins Finanzzentrum, hier sind die Singapurer mit allerlei kuriosem Gerät unterwegs. Na ja, schaut so aus als ob Segway auch immer kleiner werden.

 

 

Abends dann wieder Fotos von der Skyline und von der Licht und Lasershow des Marina Bay Sands Hotel.

 

 

Das Marina Bay Sands Hotel ist ein Landmark in der der Stadt. Gegenüber vom Finanzzentrum gelegen, auf dem neu aufgeschütteten Stadtbereich ist es nicht zu übersehen. 3 fast 200 m hohe Hoteltürme, die oben mit einem 340 langen Dachgarten  miteinander verbunden sind. Mit Restaurants, Aussichtsplattform und dem längsten Infinity-Pool, der je auf einem Hoteldach gebaut wurde. Knapp 2600 Hotelzimmer, ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum, ein Shoppingcenter, Museum. Das Resort gehört der amerikanischen Las-Vegas-Sands Gruppe, die 4,6 Milliarden Euro in dieses Resort investiert hat. Es soll eines der teuersten privat geführten Hotelanlagen und Kasinokomplexe der Welt sein. Das Casino verfügt über 600 Spieltische und 2500 Automaten, das zieht im Schnitt 25000 Besucher an pro Tag,  edle Shops um die Gewinne gleich wieder hier vor Ort auszugeben, das Tagungscenter für Großveranstaltungen umfasst 120000 m2. Dazu 6 Gourmet Restaurants, 2 Nachtklubs, Theatersäle, das alles sorgt dafür, das viel Geld umgesetzt wird. Und es wird umgesetzt! In 5 Jahren haben sich die immensen Grundstücks -, Bau- und Planungskosten abbezahlt.

 

 

Zwischendurch war ich auch im Nikon Service Center in der Church Street. Muss ich sehr loben, ich war dort wegen einer Reparatur meines 105mm Makro Objektiv, das mir leider runtergefallen ist, nicht hoch, vielleicht 30 cm aber doch hoch genug um den VR Mechanismus zu brechen und Teile des Autofokus. Innerhalb 3 Tagen hatte ich mein Objektiv zurück. Den Gummi an meinem 16-85er Standard Zoom haben sie sofort gewechselt, und als ich am Abreisetag nochmal hinfuhr, um eine Reinigung des Kamerasensors vornehmen zu lassen, wurde das ebenfalls prompt erledigt und da in der neuen Kamera sich noch nicht so viel Schmutz angesammelt hatte, wurde die Reinigung kostenfrei ausgeführt. So soll Service sein. I AM NIKON – I AM SERVICE !

 

 

Einen Tag verbrachte ich in den Gardens by the Bay, einem riesigen Park, der vor 2 Jahren eröffnet wurde und auf 75 ha Fläche 200 000 Pflanzen beherbergt. Dazu 2 große Gewächshäuser, aus Glas und Stahl ohne Säulen im Inneren, das größere mit 1,28 ha Fläche beherbergt einen Blumengarten und mediterrane Gärten, inklusive über 1000 Jahre alte griechische Olivenbäume. In dem 2. Glashaus wurde ein Nebelwald auf einem künstlichen Berg nachgebaut, mit 35 m hohem Wasserfall. Der Park selbst kann kostenlos betreten werden, nur die Glashäuser kosten Eintritt. Singapur investiert sehr viel Geld um die Stadt Grün zu halten und für die Bewohner Erholungsgebiete zu schaffen. Sehr viel Geld wurde auch für die Gardens by the Bay in die Hand genommen. 600 Millionen Euro hat sich der Staat die Anlage kosten lassen. Dabei wurde viel Wert auf Umweltbewusstsein gelegt. Energierückgewinnung, Solar, Regenwassernutzung,  ein Biomasse Kraftwerk, da täglich Tonnen von verrotteten Blättern, Ästen und sonstigen Pflanzenmaterial anfällt.

 

 

Aber eine der Haupt Attraktionen in dem Garten sind die riesigen über 50 Meter hohen künstlichen Bäume. Skulpturen, könnte man sagen, der Form Bäumen nachempfunden, errichtet aus Beton und Stahl, außen aufwendig bepflanzt, mit dem Innenleben ebenfalls an dem umweltschonenden Betrieb der Glashäuser beteiligt. Die Baumkronen fangen wie in einem großen Trichter Regenwasser auf, einige der Bäume wirken als Kühltürme. Abends sind sie ebenfalls Bestandteil einer Licht-Show. 2 der Bäume sind mit einem Hoch Weg verbunden. Von dort gebietet sich einem eine tolle Aussicht.

 

 

Nach einem Besuch bei Landrover in Singapur, ich hätte einem Freund etwas besorgen und nach Chile mitbringen sollen, was leider nicht funktionierte, da Landrover hier richtige Apotheker Preise hat, habe ich mir ein geniales Abendessen in Jaan Restaurant gegönnt.

 

 

Als Abschluss meiner Asien Reise quasi. Singapur ist ein Zentrum des Fine Dining, das im Jaan Restaurant in hervorragender Weise zelebriert wird. Genialer Nebeneffekt des Restaurants ist die atemberaubende Aussicht vom 70. Stockwerk des Swisshotel Stamford.

 

 

Das Restaurant selbst ist schlicht eingerichtet, keine Blumen, keine Bilder, nur der Ausblick. Und da sonst nichts weiter ablenkt, bleibt die gesamte Konzentration auf den Gerichten. Zum Schluss der Bildergalerie habe ich die Menükarte eingefügt, für die Details.

 

Am Ende des 10 gängigen Menüs durfte ich dann auch in die Küche schnuppern und ein paar Worte mit dem Sous-Chef Kirk Westaway und der Manschaft wechseln. Nettes Detail am Rande, Christian, der Chef der Service Brigade stammt aus Tirol in Österreich. Da er schon 1 einhalb Jahre in Singapur lebt, konnte er mir gleich noch ein paar kulinarische Tips geben. Danke nochmal.

 

 

Österreicher gibt es mehrere in Singapur, da ist dann noch der Erich, der einen Würstelstand in China Town betreibt. Erich ist in den neunziger Jahren eigentlich nur für 2 Wochen nach Singapur gekommen, und nach 18 Jahren ist er immer noch hier. Lange 2 Wochen sagt er. Die meisten seiner Kunden sind interessanterweise  Singapurer, Chinesen, zu 70 % sagt er, der Rest sind Westler, die in der Stadt arbeiten. Unter anderem verkehren bei ihm auch Mitarbeiter der Wacker Chemie Burghausen. Da schätz ich mal, dass es da welche gibt, die auch früher schon bei mir im Lokal Gäste gewesen sind. Nachdem ich mich ausreichend mit Käsekrainer, Debreziner, Bratwurst mit Sauerkraut und Brezen gestärkt hatte, beschloss ich, in den botanischen Garten zu fahren um mir dort die Kalorien wieder abzulaufen. Der botanische Garten ist ein riesiger Park, ebenfalls mit hunderttausenden Pflanzen und einer riesigen Orchideenzüchtung mit hunderten verschiedenen Arten. Unesco Weltkulturerbe. Anschließend bin ich nochmal zurück ins Glashaus der Gardens by the Bay. Perfekt um das reparierte Makro Objektiv ausgiebig zu nutzen.

 

 

Den Zoo in Singapur habe ich auch besucht, ebenfalls sehr groß, viele Tiere, von Nashörnern über Giraffen, Löwen, Leoparden, Nashörnern, Elefanten etc…. Leider sind die Gehege relativ groß – das ist natürlich sehr gut für die Tiere – aber da ich mein Tele nicht mitgenommen habe, das liegt im Landy in Chile, kam ich nicht nah genug ran an die Tiere für gute Fotos. Einzig bei den Affen ging es etwas besser. Trotzdem zahlt sich der Besuch hier aus.

 

Tja, und da waren sie auch schon um die 11 Tage in Singapur. Und die 3 Monate in Asien. Es ist Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Zeit, Abschied zu nehmen und sich auf die Rückkehr vorzubereiten. Alles einpacken und ab zum Airport. Der Airport in Singapur ist groß, sehr modern und lässt keine Wünsche offen. Er zählt als einer der weltbesten Airports. Er bietet Annehmlichkeiten wie Swimmingpool und Sonnenliegen, Kakteengarten,  Orchideengarten, Spielbereiche für die Kleinen und von Shopping ganz zu schweigen.

 

 

Na und wies der Zufall so haben will, wieder einmal ist die Welt klein, treffe ich Till und seine Freundin aus Phuket, der Chef des Guesthouses, wo ich gewohnt habe. Ein kleines Schwätzchen noch und dann rein in den Flieger. God Bye Singapore, Good Bye Asia.

 

 

 

Die 3 Monate Asien haben mir gut getan. Teils relaxt, teils neues gesehen, Freunde getroffen, von Lebensart und Kulinarik das totale Gegenteil von Südamerika. Ich werde es vermissen. Auch die Sicherheit die generell in Asien sehr gut ist. Hier kann man um 3 Uhr früh umherstreifen ohne Angst, dass man überfallen wird. Die Kamera kann draußen bleiben,  keiner schaut mit Augen darauf, die sagen „ her damit“. Hier muss ich in Südamerika in Zukunft wieder etwas vorsichtiger sein und mich öfter umschauen.

 

 

Andrerseits vermisse ich meinen Landy mittlerweile sehr stark und freue mich auf neue Abenteuer mit Ihm. Ich habe in den 3 Monaten auch wieder festgestellt, wie frei und unabhängig man mit eigenem Fahrzeug ist. Als normaler Reisender ist man laufend auf Transport angewiesen. Und auf Unterkünfte. Das belastet mich mit Fahrzeug viel weniger und wie ich jetzt wieder festgestellt habe, kostet auch weniger. Da auch in Asien die richtige Billig-Zeit vorbei ist, fällt das alles ins Gewicht. Abschnittsweise geht es, aber auf Dauer möchte ich ohne eigenes Fahrzeug nicht mehr reisen.

 

Und bald geht’s wieder los. Ich bin schon ganz kribbelig und kann es kaum erwarten den Zündschlüssel umzudrehen.

 

 

 

 

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