Uruguay

Uruguay

 

LÄNDERINFORMATIONEN

 

REISEBESTIMMUNGEN

 

EIGENE ERFAHRUNGEN:

Sehr sicheres Reiseland, Einreise mit Kfz kein Problem, siehe Bericht Verschiffung in Vorbereitung Ausrüstung.

Keinerlei Kontrollen bei der Einreise

Geldbeschaffung manchmal nicht sehr einfach, niedrige Limits an den Automaten.

Große Überlandstraßen teilweise Mautpflichtig. Stand Sept. 13 55 Pesos

Tankstellen ausreichend vorhanden, Diesel kostet ca 38 Pesos, Premium 49 Pesos.

Polizei scheint an Touristen nicht interessiert, wurde trotz zahlreicher Kontrollen nie gestoppt.

Preisniveau im Großen und Ganzen sehr hoch. Einkaufen im Supermarkt kostet mindestens so viel wie in Österreich /Deutschland

 

PROBLEME:

 

Landrover Motor unruhiger Lauf, 1. Zylinder läuft nicht. Keine offizielle Landroververtretung, jedoch Importeur.

Multimotors in Montevideo. Deutsch Englisch sprechend, viele Ersatzteile vorrätig. Kabelbaum Einspritzung getauscht.

 

REISEROUTE:

 

Montevideo, Atlantida, Punta del Este, San Jose de Ignacio Laguna Rocha, Canelones, Colonia del Sacramento, Mercedes, Paysandu, Guaviyu, Salto, Tacuarembo, Paso del Toros, Durazno, Las Piedras, Minas, Laguna Rocha, Cabo Polonia, Cabo del Diabolo, Parque Santa Teresa, Chuy

 

Km Stand Abfahrt Österreich:  112494, Km Stand Einreise Uruguay : 114150,  Km Stand bei Ausreise 118364 ,

Gefahrene Km Uruguay  4214, Gefahrene Km Gesamt: 5870.

Verbrauchter Diesel seit Abfahrt: 720 Liter, Verbrauch 12.27 L

 

GPS Daten Übernachtungsplätze / interessante Orte findet Ihr unter   Länderinformationen/GPS

Detailinformationen zum Grenzübertritt Uruguay - Brasilien findet ihr unter       Grenzen

 

 


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REISEZEITRAUM:

 

3. August bis 2. Oktober

 

Nachdem wir durch das Hafentor gerollt sind, fuhren wir ein Stück entlang der Rambla - Uferpromenade. Dann bogen wir ab in die Altstadt von Montevideo. Unsere 1. Aufgabe: Geld abheben. Ich muß gestehen, für mich Neuland, da man in einem Gasthaus hauptsächlich Bargeld einnimmt und für mich nie die Notwendigkeit bestand, Geld aus dem Automaten zu ziehen. Da Sonntag war, war in der Stadt nichts los, Wir brauchten einige Minuten um einen Geldautomaten zu lokalisieren.

Bei den Franzosen klappte es auf Anhieb, bei mir natürlich nicht. Mit dem ersten Automaten gab es Bedienschwierigkeiten, der spuckte die Karte andauern wieder als ungültig aus.     Ahh. Geistesblitz, das ist der Automat für die uruguayanischen Bankgeschäfte. Ok, der Rechts ist es. Also Karte rein, wieder nichts. Der Automat spuckt die Karte wieder aus. Das Limit für eine Barbehebung in Uruguay ist 5000 Pesos. Und die nimmt er nicht. Ok, nächste Bank, nächster Versuch. Die 2. mag auch nicht. Hier bin ich aber nicht der einzige, ein Einheimischer versucht abzuheben und bekommt auch nichts. Er klärt uns auf das viele Banken übers Wochenende die Automaten nur mit wenig Geld füllen, und die dann meist früh leer Sind. Ok. ist ja schon Sonntag. Also auf zum nächsten Automaten. Dort bekomm ich dann endlich Geld, aber nur 4000 Pesos. Keine Ahnung warum, aber ich kann egal wo maximal 4000 Pesos oder 200 US Dollar abheben.

Dann fahren wir zu dem Parkplatz gleich hinter der Plaza Independecia, den ich am Vorabend entdeckt habe. Dort fragen wir nochmal wegen Parken und Übernachten, und parken unsere Autos in die Waschhalle. Echt super hier, genug Platz und sogar unter Dach.

Dann machen wir einen Stadtrundgang und schlendern wieder hinunter in den Hafen, und suchen Den Puerto Market. Das ist eine große Halle, früher Markthalle, in der sich heute ein Grill und ein Fleischrestaurant an das nächste reiht.

Das Paradies. Wir langen ordentlich hin, schließlich haben wir lange kein gutes Steak mehr gehabt. Corrizos - scharfe Würste - vom Grill, ein Filet, dazu Salat und Pommes, hinuntergespühlt mit einer Flasche argentischem Malbec.

danach noch ein Schokosouffle und der Himmel war erreicht. Leider holte uns die Rechnung wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Seit meinem Besuch von 2008 haben sich die Preise nahezu verdoppelt.

Jetzt noch einen Schnaps, ist eh schon egal, aber den brauchen wir jetzt.

Wir verbringen einige Tage zusammen in der Stadt, Simkarte fürs Handy kaufen - gutes Angebot von Movistar-, Gasflaschen füllen -leider unmöglich in Uruguay- wir haben Adapter für Nordamerika dabei, die passen auch in den meisten Südamerikanischen Ländern, nur nicht in Uruguay. Wir werden von Pontius zu Pilatus geschickt, waren in einem Geschäft, dort gab es so viele Anschlüsse, Übergänge etc. .. so viel hab ich noch nie gesehen,

wir wurden zu einer Klima Kälte Firma geschickt, dort gibt es ja auch Gasflaschen, weiter zu einer Schweißtechnikfirma, auch nichts. Es wurde uns die Möglichkeit angeboten einen bauen zu lassen. Diese Einzelanfertigung hätte aber 200 US Dollar kosten sollen. Über die Grenze fahren wäre billiger. so lehnen wir ab.

Später lerne ich wie das funkioniert mit dem Gasflaschenfüllen, vergesst die ganzen Adapter hier, es gibt eine simple einfache Lösung für ganz Südamerika. dazu später mehr.

Wir lernen Dimitry Petrukhin und seine Begleiter aus Kasachstan kennen, die als Werbung für die Expo in Astana 2017 um die Welt fahren.

Essen in einer Pizzeria, in der es Pizzas mit bis zu einem Meter Durchmesser gibt und Zillertal Bier. Ist aber ein Produkt von Uruguay. Dafür aber in der 1 L Flasche.

Die Tage vergehen schnell und die Zeit des Abschieds war gekommen. Ab jetzt trennen sich die Wege der Franzosen - die fahren jetzt nach Argentinien - und mir - ich fahre jetzt nach Punta del Este.

 

Aufgeregt fahre ich die ersten Kilometer außerhalb der Stadt. Neugier.

Es ist gut zu fahren, fast eine Autobahn, 2 Spurig in jede Richtung. sogar mit Maut. Aber inklusive kreuzendem Verkehr und Fußgängern.

Ich fahre gemütlich, mache ein paar Stopps und erreiche nach 3 Stunden Punta del Este. Ich erinnere mich an die Stadt in 2008, viel los, eine schöne Badestadt.

Leider ist jetzt im Winter davon nichts zu sehen. Die Stadt ist wie ausgestorben.

Ich checke in einem einigermaßen günstigem Guesthouse ein, dem El Viajero Guesthouse, und gehe in der Stadt spazieren. Fahre zum Hafen. Als ich zum Auto zurückkomme, fotografiert gerade ein älterer Herr mein Auto. Wir unterhalten uns eine Zeitlang. Er wünscht mir eine schöne Reise. Später erfahre ich , das er Journalist ist, und man zeigt mir einen Zeitungsartikel über mich. Dann besuche ich den Strand mit den großen Fingern und fahre ein bisschen aus der Stadt raus. Nördlich der Stadt gibt es ein paar Lagunen, mit vielen Vögeln und Flamingos.

Am nächsten Tag ist Sauwetter und ich bleib im Guesthouse. Ich muss den Tag ja noch rumbringen bis ich in Atlantida einziehen kann. Im Guesthouse lerne ich Jose kennen, Deutscher mit Portugiesischer Abstammung, der mit seinem Motorrad seit ein paar Jahren in Südamerika unterwegs ist.

Wir unterhalten uns lang, er gibt mir ein paar Tipps und am nächsten Tag breche ich wieder auf.

 

Unterwegs grüßen andauern Leute und machen Fotos. Ich schätz mal da haben mehrere die Zeitung gelesen.

Nachmittags bin ich mit Juan meinem Lehrer verabredet. Ich habe keine Ahnung was mich erwartet, wie er aussieht etc. ...

Wir verabreden uns vor der Tienda Inglesa, einem großen Supermarkt. Ich brauch ihn nicht zu suchen, es ist natürlich leicht für ihn, mich zu erkennen.

Ich folge ihm und er fährt ins nächste Dorf -den nächsten Abschnitt am Strand, nach Las Toscas.

Dort wohnt er mit seiner Frau, die auch Lehrerin ist. Er ist etwas über 60 Jahre alt, seine Frau geschätzte 42 bis 45 Jahre alt, Nettes Haus, kleine Tochter mit ca. 5 Jahren. Er ist Argentinier, lebt aber schon seit der Argentinienkrise hier.

Da jetzt Winter ist, bin ich in Atlantida sein einziger Schüler. Er hat mir einen kleinen Bungalow gemietet, 2 Häuser neben Seinem. Es ist nicht groß, ich schätze daheim haben viele Leute eine größere Wohnung, aber ich brauch ja nicht viel. Meinen Landy kann ich sogar unters Vordach stellen, hinten ist ein kleiner Garten.

Ich habe übers Wochenende Zeit mich einzuleben und mich auf Montag, dem Beginn des Unterrichts vorzubereiten. Ich nehm den Kühlschrank in Betrieb,

Schließe die Gasflasche an, und beziehe das Bett.

am Samstag gehe ich einkaufen und decke mich mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln ein.

Nebenbei schau ich mir die Umgebung ein bisschen an.

Der Ort verläuft langgestreckt entlang der Küste, entlang des Rio de la Plata.

Sehr viel sehr weicher Sandstrand, der jetzt bis auf ein paar Fischer leer ist.

Lauter Wohnhäuser, die überwiegend als Wochenend- oder Sommerhaus dienen. Da jetzt Winter ist, sind nur sehr wenige Leute da, 3000 vielleicht erzählt mir Juan. im Sommer sind es dann knapp 10 mal so viele.

Die meisten Menschen die hier Häuser haben, sind nicht so reich wie die in Punta del Este, aber gehören der Mittelschicht an, leben meist in Montevideo und auch sehr viele Argentinier haben hier Häuser. Wenn sie hier Häuser kaufen, ist es sicher vor Verlust in Argentinien, denn dort herrscht eine Krise, da ist das in Europa ein laues Lüfterl - ist aber hausgemacht.

Es wird hier auch sehr viel gekauft und verkauft, und den Argentiniern, die sehr viel schwarz machen, ist es egal, ob sie das Haus mit Gewinn verkaufen oder nach 2 Jahren mit einem Drittel Verlust, Hauptsache das Geld ist jetzt Weiß.

 

Am Sonntag bin ich bei Juan zum Pizza essen eingeladen. Seine Frau macht das wirklich köstlich. Nebenbei unterhalten wir uns wie der Unterricht abläuft.

Ich habe jeden Tag 3 Stunden Schule. Normal macht er 4 Stunden. Aber da ich alleine bin, sieht er keinen Sinn darin, da die Konzentration so lange nicht durchhält.

Die 1. Woche habe ich Vormittags von 10 bis 13 Uhr, ab der 2. Woche Nachmittags von 15 bis 18 Uhr. Die letzte Woche dann wieder Vormittags.

Er hat außer mir noch eine Klasse in Punta del Este, Seine Frau unterrichtet in Montevideo.

Es ist wirklich schön hier, das einzige das mich stört ist, das es hier Saukalt ist, in der Nach fällt das Thermometer auf bis zu 2 Grad, unter Tags steigt es die ersten Tage nicht höher als 14 Grad. Das Grausame ist die hohe Luftfeuchtigkeit. Das zieht die Wärme direkt aus den Knochen.

Juan bestellt mir ein paar Hundert Kilo Holz, Leña genannt. und einen Sack Pinienzapfen zum Anzünden. Nun bin ich versorgt.

Die ersten Tage stresst mich das Einheizen fürchterlich. Das Holz brennt sehr langsam, und geht dauernd aus. Aber schön langsam bekomme ich den Dreh raus und auch wenn es nicht mehr brennt gibt es wärme ab, denn es glimmt weiter. Solange bis das Holz zu Ende ist.

Zwischen durch gehe ich immer mal wieder am Strand spazieren, von meinem Haus geschätzte 250 Meter entfernt.

Mein Tagesablauf ist eigentlich jeden Tag gleich, um halb 9 stehe ich auf,

mache mir das Frühstück und bereite mich auf den Unterricht vor.

um 10 kommt Juan und unterrichtet mich in meinem Haus. Nach dem Unterricht mache ich eine Pause, Surfe im Web, gehe an den Strand oder beschäftige mich mit anderen Dingen. Nachmittag mache ich dann einen Teil der Hausübung und lerne etwas Grammatik.

So um halb 5 , 5 rum beginne ich dann mein Abendessen zu kochen. Um Halb 7 rum esse ich meist. Nach dem Abwasch - ja, darum komm ich leider nicht herum - lerne ich noch Vokabeln. Später noch mal ein paar Mails schreiben, dann gehe ich meist um 11, halb 12 ins Bett.

Ich habe Suppen, Ragouts, Chilli con Carne Gemüseeintopf etc... gekocht. Nudeln, Kartoffeln, mit dem abgebrannten Holz des Kamins hab ich Steak gegrillt, Fleischpflanzerl gemacht, das war richtig entspannend.

Nebenbei lerne ich einen Nachbarn kennen, Sam Oneil, 76 Jahre alt, lange Haare, Latzhose, Bauch, so wie man sich einen Südstaatenamerikaner vorstellt. Er lebt hier mit seiner Frau Joice, die beiden sind sehr nett und hilfsbereit. Sam lädt mich auf eine Flasche Wein ein - das soll sich ein paar Mal wiederholen. Es gibt ein paar Weingüter hier, die ganz gute Weine produzieren, hier in der Umgebung. zb. Gewürztraminer oder Süßweine.

 

Wir unterhalten uns über dies und das, auch warum er hier lebt. Es leben sehr viele Expats hier in Uruguay.

Er sagt, das Land ist nett, sicher - das Sicherste in Südamerika -, haben ein gutes Gesundheitssystem, und für ihn besonders wichtig, ein liberales Waffengesetz.

Er war in den USA lange Ausbilder in Sicherheitsfragen und Schießausbilder, besitzt einige Waffen, er hat Waffenerlaubnis hier in Uruguay, geht regelmäßig schießen, ob auf einen Schießstand, Actionschießen, oder zu ein paar Farmers, mit der Pumpgun ein paar Vögel schießen, die Weinbauern sind froh, das sich ein paar Schnäbel weniger an den Beeren vergreifen.

Er genießt hier seinen Lebensabend und er geht nicht zurück in die USA sagt er.

Dort geht alles den Bach runter. von der Politik und auch vom amtierenden Präsidenten hält er nichts.

Ich lerne dann noch ein nettes Paar kennen, die haben mich aus dem Internet angeschrieben, leben 3 km von mir entfernt. Gundy, eine gebürtige Deutsche, die irgendwann nach Kanada ausgewandert ist und ihr Kanadischer Mann Sid.

Sid hatte an der Westküste ein Guesthouse, das hat er vor 10 Jahren verkauft, und dann sind sie hierher. Haben ein Haus gekauft, mit Pool, für 55000 US Dollar. Damals war alles sehr billig, nach der Argentinienkrise.

Auch bei Ihnen liegt das Interesse am Gesundheitssystem. Gundy brauchte neue Hüften, die bekam sie hier kostenlos. Sie leben hier mit 5 Hunden. Haben zwar schon überlegt, wieder nach Kanada zu gehen, da in den letzten Jahren die Kosten sehr stark gestiegen sind.

Einkauf im Supermarkt die gleichen wenn nicht höhere Preise als bei uns, Ein Liter Diesel 1,30 Euro, Ungefähre Stromkosten pro Haus pro Monat ca 200 Euro, Unterhalt eines Kleinwagens der VW Polo Klasse, ca 900 Euro Steuer und 900 Euro Versicherung pro Jahr. Eine Tonne Holz für den Kamin ca 100 Euro.

Am ersten Wochenende lege ich meine Bücher zur Seite. Entspannung fürs Gehirn.

Ich fahre mit dem Auto ins Inland. entlang endloser Weiden, Grasland, Kühe. Jede Kuh hat in Uruguay einen Hektar Platz. Links und rechts der Straßen sind 10 Meter Platz, bevor die Zäune angehen, auf diesen Grünstreifen treiben die Bauern die Kühe zum Schlachthaus. ich besuche die Kleinstadt Canelones, ca. 25000 Einwohner, die hauptsächlich von der Agrarwirtschaft leben. Besichtige die Kathedrale und setze mich auf eine Bank an der Plaza und beobachte die Leute. Nachmittags fahre ich dann Richtung Montevideo und gönn mir ein Asado. Auffallend hier in Uruguay sind die vielen alten Autos. manchmal hat man das Gefühl in den 50ern zu sein. Speziell auf dem Land werden die Autos aktiv genützt, und immer wieder ist mal so eine Art Schrottplatz, das neueste Auto das dort zu finden ist, ist wahrscheinlich aus den 70ern.

Am Sonntagabend bin ich bei Juan zum Essen eingeladen, sie haben auch 2 Studentinnen aus Buenos Aires eingeladen, die in den Unterricht von Juans Frau gehen. Martha aus Brasilien - die aber japanischer Abstammung ist- und Irina, sie kommt aus Moskau.

Der eigentliche Plan des Abends wäre zusammen Spanisch zu sprechen, da die Beiden schon länger studieren und ich erst Beginner bin, dominiert doch Englisch.

Martha lebt in Sao Paulo und hat die letzten Monate auf der MSC Fantasia gearbeitet. Sie arbeitet auch nach der Schule wieder dort.

Wir stellen fest, dass wir beide am 27. Mai Geburtstag haben. Cool.

Am Montag geht die Schule weiter, es läuft sehr schleppend, nach dem Wochenende ohne lernen fällt mir heute fast nichts ein.

Während der Woche bastle ich am Landy, Ich hatte schon zuhause festgestellt, dass meine Breitstrahler an der Stoßstange nicht funktionieren.

Nach der Durchsicht aller Sicherungen war klar, die gehen Alle. Es muss etwas anderes sein. Ich hab das Kabel von den Schweinwerfern zurückverfolgt bis in Armaturenbrett. Nachdem ich das halbe Armaturenbrett zerlegt hatte, und den Radio ausgebaut hatte, konnte ich die Ursache entdecken.

Es war einfach der Stecker hinter dem Lichtschalter herausgerutscht. Wahrscheinlich beim Einbau des Radios mit dem Kabel hängengeblieben, den Stecker halb herausgezogen und im Laufe der Zeit durch die Erschütterungen ganz abgegangen.

Dazu habe ich auch die Position der Scheinwerfer verändert. Bisher waren sie an der Stoßstange unten angebracht, ich hab sie mit Hilfe kleiner Metallbügel jetzt oben angebracht, da ich glaube, dort sind sie besser aufgehoben.

 

 

Nach einer anstrengenden Woche bin ich am Samstag in Montevideo eingeladen, bei Niclas und Andres, 2 Brüder, die mich übers Internet angeschrieben haben. Die beiden haben auch einen Landrover daheim. Einen sehr alten aus den 70er Jahren. Das war der Grund der Einladung.

Dank Navigation war das Haus der Familie schnell gefunden, und die Familie war schon versammelt. der Vater der beiden stand am Grill und bereitete das Asado zu. Asado ist Grillen. Hier in Uruguay eine Lebenseinstellung.

Auch die Mutter und der Opa sind da, und die Freundin von Niclas.

Es wird mit verschiedenen Würsten begonnen, Chorrizo, Blutwürste, Fleisch, Geflügel, dazu Soßen, Salat und Brot. Eine stundenlange Zeremonie.

Anschließend bei einem guten Schluck Wein haben wir meinen Landy besichtigt, dann Ihren, und ein paar andere alte Autos, die da hinter ihrem Haus so rumstanden. zb. ein alter Ford aus den 30er Jahren und ein Hillman Californian Cabrio aus den 50ern.

Der Vater der Beiden ist Holländer und Airlinepilot. Er besitzt auch ein kleines Flugzeug. Andres will später auch Pilot werden und fliegt regelmäßig mir dieser kleinen Maschine. Er lädt mich kurzerhand ein auf einen Rundflug. Wir füllen ein paar Kanister Treibstoff und fahren nach Canelones zum Flugplatz.

Klein, Familiär, ein paar Fallschirmspringer, Gras-Startbahn.

Wir müssen ein wenig warten, da die Fallschirmspringer gerade ihre Schirme einpacken, und unser Flugzeug dahinter steht.

Das Flugzeug ist Baujahr 1939, generalüberholt, Leichtbau. Es wiegt 350 Kg, bietet 2 Personen hintereinander Platz und hat einen 4 Zylinder Motor mit 55 PS, der den Flieger auf maximal 70 Meilen beschleunigt.

Andres betankt die Maschine und überprüft die Mechanik. Elektronik gibt es an Bord nicht. Gar nichts, Keine Batterie, kein Radar, nicht mal ein Funkgerät.

ich zwänge mich ins Heck de Maschine, er übernimmt den Pilotensitz.

Er fliegt seit 3 Jahren und hat mit dieser Maschine über 200 Flugstunden.

ein Kollege dreht den Propeller an und wir lassen die Maschine ein paar Minuten warmlaufen. Dann rollen wir zur Startbahn, warten noch eine landende Maschine ab und starten durch. Die ersten paar Momente waren komisch. etwas wackelig das Ding. Andere würden agil sagen. Aber nach ein paar Minuten bin ich dran gewöhnt. Ich öffne das Fenster und genieße den Blick. Es wirkt zwar alles noch ein wenig fahl, in ein paar Wochen sprießt hier saftiges Grün und es fängt an zu blühen. Aber noch ist Winter. Wir fliegen fast eineinhalb Stunden über die Gegend. Weiden mit Kühen, dazwischen Seen, ein paar kleine Flüsse und zum Schluß fliegen wir über Canelones.

Beim Landen macht er 3 Versuche mit Durchstarten, das braucht er zum Üben sagt er.

Wir unterhalten uns noch mit einem alten Buschpiloten, Andres übersetzt.

Dann fahren wir zurück nach Montevideo. Seine Mutter hat inzwischen Pizza und Toast vorbereitet und um Mitternacht fahre ich zurück nach Atlantida.

 

Diese Nacht sind viele Kontrollen, denn am Sonntag ist Nationalfeiertag, Unabhängigkeitstag, da gehen am Samstag alle zum Feiern. Mich hält aber keiner auf. Die wollen wahrscheinlich keinen Stress mit einem Ausländer.

Am Sonntagnachmittag bin ich bei ein ein Paar Amerikanern eingeladen, die treffen sich immer Nachmittags in Jerrys Hotel. Ein wenig Quatschen, abends noch zu Gundy und Sid, und schon ist das nächste Wochenende um.

Am Montag nach der Schule bin ich mit Martha zum Essen verabredet. Wir treffen uns in Montevideo in einer netten Pizzeria. Es gibt sehr viel Italienische Küche in Uruguay und auch in Argentinien, denn sehr viele Auswanderer aus Italien haben sich in den letzen Dekaden hier angesiedelt.

Die restliche Woche stand natürlich wieder Spanisch auf dem Stundenplan.

Ich habe mich mit Martha und Irina fürs Wochenende verabredet. Ich hole die Beiden ab und wir fahren nach Punta del Este.

Das Wetter ist diesmal traumhaft und sehr warm. Wir kommen am späten Vormittag in Piriapolis vorbei und machen eine Kaffeepause. Bzw. es ist schwierig, die Uruguayer trinken genauso wie die Agentinier fast ausschließlich Mate, und so ist Kaffee schwer aufzutreiben.

 

Über eine kleine kurvige Straße erreichen wir Punta Ballena mit einem Aussichtsplatz. Dort steht auch die Casa Pueblo. Das ist ein bekanntes Haus, entworfen von Carlos Paez Vilaró.

Das Haus im mediterranen Stil erbaut, ist heute Museum und Kunstgalerie.

Der Sohn von Vilaró hatte in den 1970er Jahren das bekannte Flugzeugunglück in den Anden überlebt.

Wir besichtigen das Haus, es ist wirklich interessant mit sehr ausgefallenen Kunstobjekten.

 

 

Von hier ist es nur noch ein Katzensprung nach Punta des Este. und hier beginnt mein Landy zu streiken. Es läuft unrund, so wie wenn ein Zylinder nicht mitläuft.

Erstmal gehen wir was Mittagessen, schauen ein wenig durch die Stadt und suchen uns ein Guesthouse. Wir entscheiden uns für das TheTripHostel.

Eigentlich ganz nett, Preis passt auch, aber wenn du nachts schlafen willst ist es eher nicht geeignet.

Ok zurück zum Einchecken. Das Hostel hat 12 Personen Schlafräume. kostet dafür nicht viel. Wir lernen einen Inder kennen, der arbeitet in Brasilien für SAP und macht hier ein paar Tage Urlaub. Wir verbringen den Abend zusammen

und gehen auf einen Burger.

 

Als wir dann ins Hostel zurückkommen hören wir schon von weitem laute Musik. Bunte Lichter leuchten und die Discokugel dreht sich. Partytime.

Wir bleiben noch etwas auf, und drehen uns dann bis 3 Uhr in der Früh im Bett hin und her. Und ab 6 poltern dann die Frühaufsteher durch das Hostel.

Um 8.30 stehen wir dann auch auf, Kaffee, Tee und Brot mit Dulce de Leche bringen die geräderten Körper wieder auf Vordermann.

 

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