ARGENTINIEN Teil 1 von Nord nach Süd, Atlantik

 

 

 

Länderinformationen:

 

Reisebestimmungen:

 

Eigene Erfahrungen:

  Große Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten, Viele Polizeikontrollen, Probleme mit der Geldbeschaffung, limitierte Abhebungen, Generell freundlich

 auf dem Land sicher, in Städten vorsicht. Wie in Cordoba gesehen kann die Stimmung schnell umschlagen. Durch die marode Politik viele Probleme.

 

Probleme:

 Im Norden, Missiones und Entre Rios Korruptionsversuche der Polizei, Niemals Zahlen, die Polizei ist nicht berechtigt Bargeld zu kassieren!

in Puerto Madryn Differenzialschaden, dort ist auch der einzige Landroverspezialist im Süden, Jorge Contrearas, Calle Colon, starke Belastung für das Dachzelt mit dem stürmischen Wind in Patagonien. Reifen werden schön langsam marode. Limit Geldüberweisungen Western Union 10000 Pesos pro Person (Sicherheit :-))

 

Reiseroute: 

 Posadas - Mocona - Yacycreta -Santa Fee - Rosario - Buenos Aires - Carmen de Patagonia - Balnearia del Condor - Sierra Grande - Peninsula Valdes - Puerto Madryn -

Trelew - Gaiman - Cabo Raso - Camarones - Rada Tilly - Cabo Blanco - Puerto Deseado - NP Bosque Petrificados - Puerto San Julian - NP Monte Leon - Rio Gellegos - Grenze Chile


Argentinia Nord nach Süd auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

Reisezeitraum: 26 November bis 20. Dezember

 

 

Argentinien, ein großes Land, ich betrete das Land in der Provinz Missiones ganz im Norden und die nächsten Wochen soll mich mein Weg bis ganz in den Süden führen, über 6000 Km. Unvorstellbare Distanzen. Aber erst bin ich hier in Missiones noch kurz unterwegs.

Erst Kaufe ich mir in Posadas eine Simkarte für meine Handy. Bei Claro, 5 Minuten, nicht mal ein Ausweis notwendig. Und etwas einkaufen. Dann muss ich mich durch eine riesige Baustelle auf der Ruta 12 quälen, bis ich nach Ost abbiege Richtung Mocona Wasserfälle. Über 120 Km ist ein heftiges Gewitter mein ständiger Begleiter, teilweise muss ich stehenbleiben, so heftig regnet es. So erreiche ich den Nationalpark zu spät. Ich schlafe in der Nähe in einer Lodge, Freies Camping verboten. Dort werde ich eingeladen Bogenschießen zu probieren. Ich schieß leider meistens daneben.

8 Uhr früh steh ich an der Brücke über einen kleinen Zubringerfluß der durch den Regen im Steigen ist. Die Ranger lassen mich nicht drüber. Ich warte und als die Ranger weg sind fahr ich trotzdem. Bin ja in Brasilien auch durchs Wasser gefahren. Und jetzt ist grad mal der Boden teilweise nass.

Doch am Schranken wird mir erklärt, das der Rio Uruguay auch Hochwasser hat und deshalb die Boote nicht fahren – und die sind zwingend notwendig, da die Fälle sich Richtung Brasilien ergießen.

Dann kommen die Ranger und ich muss mir noch eine Standpauke anhören, da sie gesagt haben ich darf nicht fahren.

Ich fahre zurück Richtung Soberbio. Dort ist ein kleiner Grenzübergang mit Fähre. Leider nur bis 18 Uhr geöffnet und der Umweg wäre über 200 Km, um die Fälle auf brasilianischer Seite zu sehen.

Ich verzichte und fahre Richtung Eldorado. Das Navi sagt ich soll hier links abbiegen. Eine Piste.

Und die wird zusehen s schlechter. Die letzten Häuser ziehen vorbei und ich steh im Dschungel. Rote Erde, wenig Steine, durch den Regen alles aufgeweicht. Es ist die Piste durch den Waa-Yari Nationalpark, Man kommt auf der Ruta 14 wieder raus, nach kräftezehrenden 72 Km. Teilweise so zugewachsen, das ich grad noch durchkomm. Und immer der Blick zum Himmel, denn es ist teilweise Pechschwarz. Wenn es wieder regnet, komm ich nicht weiter und muss warten. Da nützt dann auch der Allrad wenig.

Dann geht’s über San Vincente und A del Valle Richtung San Ignacio auf der Ruta 12. Die Tankanzeige neigt sich dem Ende. Endlich eine Tanke, Ich steh an der falschen Zapfsäule und muss zur Anderen, TschTschTschuh, er springt nicht mehr an, letzter Tropfen. Ich hab fast keine Pesos mehr, Er nimmt keine Kreditkarte und auch keine Dollar. So kann ich nur ein paar Liter tanken und hoffen, das bald wieder eine kommt.

Was dann kommt ist eine Polizeikontrolle. Man winkt mich raus. Ich bin nicht angeschnallt und er wirft mir vor, keine Reflektoren am Auto zu haben. Er will unverblümt 200 amerikanische Dollar von mir. Ich entgegne, hier ist die Währung doch Pesos, oder? Er will mir erklären, das Strafen sofort und in Dollar zu bezahlen sind, sonst wird es bei der Ausreise teuer. Ich spiele auf Zeit und sage no entiendo. Dann zeige ich ihm meine Gendarmerie Marke, und da es in Argentinien auch eine Gendarmerie National gibt, lässt er mich schließlich von dannen ziehen.

Übrigens ist in Arg. kein Polizist befähigt Bargeld anzunehmen. Die Multa – Strafe ist auf der Bank oder in der Prefectura einzuzahlen. Und nie in Dollar. Das ist Korruption.

In Santa Ana schlafe ich auf der Mautstation und schaue mir dann die Reduktionen der Jesuiten in San Ignacio Mini, Loretto und Santa Ana an. Die letzten Beiden sind eigentlich nur Schutthaufen, hauptsächlich überwachsen in San Ignacio sind viele Touristen und Souvenir Händler. Mir haben die Reduktionen in Paraguay besser gefallen, weil da bist du alleine.

Ich fahre weiter Richtung Rio Parana, nach Itanzaingo. Dort in der Nähe ist ein riesiges Wasserkraftwerk, ein Gemeinschaftsprojekt von Arg. und Paraguay. Yacyreta. In der Stadt ist die Besucherzentrale. Führungen kostenlos, Infos auf Englisch. Ich muss noch etwas warten und lese im Auto die Broschüre. Der Damm ist über 65 Km lang, 20 Turbinen, 3600 MW Damm Höhe bis ca 40 Meter, mit Schleusen, auch für Fische.

Dann höre ich hinter dem Auto das Wort Österreicher. Normal hört man Austria. Ich steige aus und schaue nach. 4 Männer, 3 von ihnen haben 20 Jahre lang in der Schweiz gearbeitet, einer ist Schweizer, Ingenieure. Einer hat hier ein Wochenendhaus, das er auch an Touristen vermietet. Er lädt mich zum Asado ein. Raul holt mich nach der Führung ab und im Haus treffe ich auf Jose, Mario, Alan und die Nachbarn Jorge Pokolenko, ein Pol und seine Frau Maria Ines.

Sie grillen ein Wildschwein, Wir trinken Bier und haben Spaß. Das Fleisch war wirklich lecker. Nach einem anstrengenden Tag sind wir spät ins Bett. Die Nachbarn haben mich zu einem Bootsausflug eingeladen, der wegen Gewitters ins Wasser fällt. Wir bleiben im Haus und relaxen. Nachmittags gehen wir fischen und fangen auch was. Der Grill wird wieder angeheizt und die Fische mit Gemüse gefüllt und gegrillt. Die Männer fahren zurück nach Missiones nach Hause und ich darf noch eine Nacht hier schlafen.

In der Früh starte ich Richtung Buenos Aires. Bis zur Hauptstadt liegen fast 1500 Km vor mir.

Ich fahre Richtung Corrientes und dann biegt links mal eine kleine Straße ab. Am Nationalpark Mbarenga vorbei geht’s nach Süden, Weites Land, wenig Häuser und noch weniger Tankstellen. Wieder mal wird der Sprit knapp. In San Miguel bekomme ich dann einige Liter Diesel, um damit zur Nächsten zu kommen. Dann wechselt die Provinz nach Entre Rios, und gleich steht eine Polizeikontrolle. Halbe Stunde Kontrolle incl. Versicherung, wieder bemängelt er die Reflektoren die ich noch nicht hab und will wieder ein paar Dollar. Ich komm auch hier raus und kaufe dann welche.

Über Parana fahre ich dann nach Santa Fee und schlafe an der Mautstation. Ein Stück weiter kommt dann Rosario. Ich besichtige die 1,8 Millionen Stadt und hab prompt meinen ersten Unfall.

Ein Taxifahrer kommt von rechts, wo er nicht herkommen dürfte, und auf der 3 spurigen Straße fahren 4 Autos nebeneinander. Er ist aber leicht vor mir, und ich kann nicht rechtzeitig bremsen.

Ich rasiere ihm seinen Spiegel ab. Schuldfrage Diskussionswürdig, ich unterlass es aber. Er will 35 Euro, ich gebe sie ihm und hab keinen Ärger.

Das Stadtzentrum ist ganz nett und die Hautsehenswürdigkeit ist das Monumento de la Bandera, Das Denkmal für die argentinische Flagge, ein 78 m hohes Betonmonument.

Ein paar Stunden später erreiche ich Buenos Aires und checke in einem Hotel nähe des Flughafens ein. Ich mach hier kein Sightseeing, da ich die Stadt früher schon mal besucht habe, sondern treffe mich mit Miguel, dem Geldwechsler, den ich von Grimaldi her kenne und tausche meine Dollar.

Ich starte am beginn der Ruta 3 und fahre über 500 Km bis zur Mautstation Tres Arroyos. Ich brauche fast 3 Stunden bis ich die letzten Häuser der Großstadt hinter mir gelassen habe, 50 Km Ausdehnung und zum Schluss noch ein paar Straßenblockaden von Demonstranten.

Die Fahrt ist eintönig, Stunde um Stunde flaches Land, Felder in gewaltigen Dimensionen, Getreide, Mais, dazwischen ein paar Kühe Mähdrescher die 12m breite Mäh-Werke besitzen.

Ein komisches Geräusch dringt an mein Ohr, ist sogleich wieder beendet und ich entdecke nichts.

Hunderte Km später erreiche ich Carmen de Patagonien. Die Stadt hat einen alten Kern und liegt verschlafen am Ufer des Rio Negro. Südlich des Flusses liegt die gesichtslose Stadt Viedma. Hier beginnt Patagonien, weniger als 2 Menschen pro km2, Pampa und Wind. Schafe und Guanacos sind die Tiere, die man hier am häufigsten sieht. Die Straßen gehen bis zum Horizont und wenn man dort ankommt, wiederholt sich das Ganze. Alleine die Ruta Natioanl 3 von Buenos Aires bis Ushuaia ist über 3000 Km lang. Eine Straße, ohne Unterbrechung.

Ich versuche aber so wenig als möglich auf der 3er zu fahren und biege auch in Viedma auf eine Seitenpiste ab, die Ruta Provincial 1. Keine dieser Nebenstraßen ist aspaltiert.Ich fahre nach Balnearia el Condor. Die Steilküste am Atlantik beherbergt die größte Papageien Kolonie der Welt, über 40000 bis 70000 sollen es sein. Sie fliegen dauernd aus und ein, um die kleinen mit Futter zu versorgen. Außerhalb liegt der älteste Leuchtturm Argentiniens und ein paar Km weiter übernachte ich auf einem Parkplatz direkt über der Steilküste mit einer Gruppe von deutschen Wohnmobilfahrern, die eine geführte Tour abfahren.

Nachts war es sehr windig, unter tags liegen die Temperaturen bei 32 Grad. Von hier fahre ich die Küste entlang an der RP 1. 220 km bis San Antonio Oeste nichts, ein Haus und 2 Autos. Eines davon ein MAN mit einer französischen Familie.

Ich fahre auf der 3er weiter bis Sierra Grande, dort ist das Tanken wieder mal schwierig, erst bei der 4. Kann ich volltanken. Dafür haben sie hinter den Bäumen, absolut nicht zu sehen und kein Schild weit und breit einen riesigen neuen Supermarkt gebaut. Da kann man sich gut eindecken, da der Kühlschrank durch die Lebensmittelkontrollen leer sein muss. Was man hier einkauft ist kein Problem für die nächste Kontrolle wurde mir versichert. Dann kann man direkt auf die Halbinsel Valdes fahren ohne den Umweg sich in Puerto Madryn einzudecken.

Kontrollstellen:

  1. Bahia Blanca -38.723006 S -62.527662 W   hauptsächlich auf Obst und Gemüse

  2. Rio Colorado -39.521073 S -62.675699 W hauptsächlich auf Fleisch

  3.  -40.750458 S -65.137083 W nur gefragt ob man was dabei hat

  4. Grenze nach Chubut -41.994741 S -65.294606 W wurde durchgewinkt.

Über die Landzunge geht’s dann raus auf Peninsula Valdes, Nationalpark. Eintritt geschmalzene 130 Pesos, aber man kann rausfahren und wieder rein ohne 2 Mal zahlen.

Im Süden der Halbinsel liegt Puerto Piramides, ein kleiner Ort, der vom Wal-Tourismus lebt. Offiziell auch die einzige Campingmöglichkeit auf der Insel. Die Halbinsel ist über 3600 km2 groß und die Distanzen sind groß. Hier leben Seelöwen, man kann Wale und Orcas sehen. Ich sehe aber erst mal 2 Eggenfeldener. Nach einer kleinen Unterhaltung gehe ich wandern und steige 3 Mal die Steilküste rauf und runter, und lege ein schönes Stück entlang der Küste zurück. Abends schmerzt mein Fuß ganz schön und ist wieder geschwollen. Seit ich im Jänner umgeknickt bin, ist der Fuß immer noch nicht wie er vorher war. Die Deutsche Seabridge Gruppe ist auch wieder da und ich schließe mich ihnen an um mit dem Boot raus zu fahren, einige Wale beobachten. Leider wurden wir nach einer halben Stunde wegen Sturmwarnung wieder in den Hafen beordert. Die Gruppe fährt am nächsten Morgen nochmal raus und bekommt 4 Stück zu sehen.

Ich nicht, Ich komm nicht aus den Federn da ich bis um 4 Uhr früh bei den Eggenfeldenern im Bus gesessen bin. Hab mich dann geärgert. Ich treffe auch Markus, der mit seiner Familie in einem Mercedes 1017er LKW unterwegs ist. Nach 3 Nächten dort will ich weiter und fahre an die Playa Paelas. Dort bekomme ich einen Wal u sehen. Leider ist der Tot und stinkt gewaltig. Nicht so schön. Übrigens ist dieser Strand geduldet für eine Übernachtung. Ich will meine Inselrundfahrt fortsetzen, da setzt das unbekannte Geräusch wieder ein. Und diesmal hört es nicht auf. Ich springe aus dem fahrenden Landy, laufe nebenher und versuche das Geräusch zu lokalisieren – Ok, kommt aus Richtung Vorderachse.

Ich beschließe abzubrechen und Richtung Puerto Madryn zu fahren. Ich brauch eine Werkstatt glaub ich.

Nach einigen Km überholt mich ein Dodge Ram mit einem roten Geländewagen am Abschleppseil. Welch Zufall, ein Defender. Ich fahre hinten nach, aber nach ein paar Minuten kracht es ganz fürchterlich und ich muss stehen bleiben. Ich spring raus und winke, und tatsächlich sie haben es gesehen und drehen um. Er gibt mir seine Nummer, und die Adresse eines Landrover Spezialisten in der Stadt. Er bietet mir an, mich hinten dranzuhängen, geht aber nicht, da das Diff blockiert und die Räder sich nicht drehen. Ich brauche einen Abschleppwagen, der nach einer Stunde auch schon da ist. Er ist etwas besorgt wegen meines hohen Gewichts, und 20 km vor Puerto Madryn geht einem Reifen die Luft aus. Er lädt mich ab, und fährt zur Reparatur. Nach 3 Stunden setzen wir unsere Fahrt fort. Um 8 Uhr abends erreiche ich die Werkstatt. Jorge Contrereas, Calle Colon.

Er schraubt den Deckel ab zur Achse, und noch ein paar Kleinigkeiten, schickt mich zum Camping und sagt ich soll morgen früh wieder kommen.

Ok. Am Camping treff ich 2 Steirer und auch die Marrokaner wieder mit ihrem Motorhome und den 3 Kindern.

Die Reparatur gestaltet sich schwierig, das Diff ist hinüber. Schrauben haben sich gelockert, Köpfe sind abgerissen und Teile der Zahnräder fehlen. Die finden sich am Boden des Diffs in den Ölrückständen. Scheiße. Jorge zerlegt 3 weitere Diffs, die er hier rumliegen hat und baut daraus ein neues. Zumindest die Lager sind alle neu.

Um 8 Uhr Abends läuft er wieder. Dafür geht das Licht nicht mehr. Ich muss also morgen nochmal hin. Es ist gottseidank nur der Lichtschalter und ich wollte gerade los, da bekomm ich eine Mail von Sandra und Dominik, den Eggenfeldenern, sie sind auch in der Stadt, Einspritzpumpe kaputt. Wir treffen uns und verbringen den Tag mit Ruth, einer Deutschsprechenden Reiseleiterin, die den beiden hilft. Abends gehen wir Pizza essen.

 Ich möchte mich hiermit auch nochmal bei Manfred Hesch und seinem Team von Offroad Hesch in Steyr bedanken, für die immer schnelle und unkomplizierte Hilfe per Telefon und E-Mail. Vielen Dank

Am nächsten Tag fahre ich nach Gaiman, einem Dorf von Walisern gegründet. Dort gibt es leckere Kuchen. Weiter nach Trelew, ins Paläontologische Museum. Dort werde ich von den 2 Damen am Empfang sehr freundlich begrüßt und bekomme alles erklärt. Patagonien ist ein Paradies für Fossilien und Dinosaurier. Es ist weltweit eines der besten Museen dieser Art. Es werden nach wie vor neue Funde gemeldet.

Entlang der Küste fahre ich dann über eine Schotterpiste nach Camarones. Wieder 2 Autos auf einige Stunden Fahrt. Ja, Patagonien ist Menschenleer. Die Paar die hier leben, leben hauptsächlich in den Städten. Südlich der Stadt ist eine Pinguinkolonie. Ich bin fast alleine dort, wunderschön. Um 7 sagt der Ranger ich muss aus dem Park und ich suche mir einen Platz, windgeschützt zwischen ein paar Felsen und erlebe einen Farbenprächtigen Sonnenuntergang.

Über Bahia Bustamante fahre ich bis Comodoro Rivadavia, der größten Stadt hier unten. Die Stadt lebt vom Öl, das hier im Süden reichlich sprudelt. Dort gibt es ein Öl Museum und einen windgeschützten Camping im südlicheren Rada Tilly. Und der bläst heute heftig. Ca. 80 Km/h mit 100 Km/h Böen. Übrigens auch interessant, die Leute hier benutzen einen tschechischen Wetterbericht. Ich treffe überall drauf.   www.windguru.cz

Ich koche zwiebelrostbraten mit Knödel, und habe eine unruhige Nacht. Am nächsten Tag fahre ich teilweise mit einem Drittel-Lenkradeinschlag nach rechts um gerade aus zu fahren. Lustig schauen die Motorradfahrer aus, beim Geradeausfahren haben die teilweise eine Schräglage wie in einer Kurve.

Auf dem Weg nach Puerto Deseado biege ich 25 Km vorher links ab und fahre 90 Km Piste bis nach Cabo Blanco. Ein Leuchtturm, schöne Landschaft und eine Seelöwenkolonie gibt es hier. Relaxt, alleine. Hin und zurück keine Menschenseele. Ich übernachte an dem Salzsee ein paar km weiter. Cool.

Puerto Deseado liegt an de Mündung des gleichnamigen Flusses. Das Meer drückt hier 30 Km nach oben, es hat sich hier ein Brutgebiet für Pinguine, Seelöwen und verschiedene Arte Kormorane gebildet. Die Stadt lebt von Fischindustrie. Ich lerne eine Familie kennen, die mich zum Asado einlädt. Eine große Gruppe von Freunden dazu. Etwas Rustikal geht’s die halbe Nacht. Er feierte den 58. Geburtstag.

Am nächsten Tag mache ich mit Darwin Expeditons eine Bootstour auf dem Fluss. Es war sehr interessant, der Guide sprach perfekt Englisch. Auf dem Schiff lerne ich ein Südtiroler Paar kennen, wir gehen abends Fisch essen und ich übernachte auf dem Restaurant Parkplatz. Eigentlich wollte ich irgendwo am Fluss stehen, aber es war wieder einmal nach Mitternacht. In Puerto Deseado wollte ich mir Geld per Western Union schicken lassen, da durch die Reparatur meine Barmittel erschöpft waren. Leider bekam ich mein Geld nicht, da Auszahlungen hier auf 10000 Pesos beschränkt sind. Der Sicherheit wegen (Kontrolle). Ich muss bis Rio Gallegos warten, und es dort noch einmal versuchen.

Durch weite Landschaften fahre ich dann in den Nationalpark Bosque Petrificado, zu den versteinerten Bäumen, Ich war total überrascht, die Landschaft änderte sich total. Wüste, interessant geformte Berge, Hügel und Formationen, Ein Vulkan und die Steinernen Bäume. Leider darf man im Nationalpark nicht Campen, aber außerhalb ist viel Platz und vorbei kommt hier auch keiner. Treffe dort ein deutsches Paar mit einem Tuareg, und Italiener.

Nach einer kalten Nacht führt mich der Weg weiter nach Puerto Julian. Auf einem Feldweg geht’s unter eine Steilküste, windgeschützt in deiner Bucht. Dort steht Daniel aus Calafate mit seinem alten Mercedes Wohnmobil, um mit einem Freund zu fischen. Ich stell mich dazu.

Mitten in der Nacht ca halb 3 klopft etwas an meinem Auto und ich höre Stimmen. Hier? Weit von allem? 3 Einheimische haben sich im Kies festgefahren und kommen nicht mehr raus.

Und wer muss da wieder eingreifen? Der nette Onkel aus Österreich. Frierend setz ich mich hinters Steuer fahre zu deren Auto und ziehe sie raus. Total happy fahren sie von dannen.

Die Nacht war kurz und kalt, Ich bleib noch etwas liegen und fahre dann in den Nationalpark nach Monte Leon. Dort gibt es wieder schöne Landschaft, eine Sandformation in Form eines Löwenkopfes, grünes Wasser, 60000 Pinguine, Kormorane und Seelöwen. Ich verbringe einen schönen Tag hier und muss leider abends raus, da momentan der Campingplatz im Park keinen Betreiber hat, und diese Saison geschlossen hat.

Bis Rio Gallegos ist wiederum nichts. Nur trockenes Gestrüpp und Grasbüschel. Schön langsam bin ich froh runter zu kommen. Ich schlafe an der Polizeikontrollstelle, da die Tankstelle überbelegt war.

Am nächsten Tag erledige ich endlich meine Western Union Abhebung, Wasche mein Auto, meine Wäsche und mich selbst. Hatte jetzt 5 Tage keine Gelegenheit zu Duschen. Ich nahm mir ein Hotelzimmer in der Stadt und konnte alles in Ruhe abwickeln. Die Western Union in der Post gab mir auch kein Geld, erst die Stelle im Carefour Supermercado rückte das Geld raus. Die sind nicht an eine Staatliche Stelle angeschlossen, da geht es einfacher, erklärt mir die nette Dame. Innerhalb 2 Blocks ist alles vorhanden, das Stadtzentrum ist einladender als die Durchfahrt durch die Industriegegend.

Auch hier wird gestreikt, aber weitgehend friedlich, die Ölarbeiter demonstrieren für mehr Geld. Für die nötige Sicherheit, falls doch was passiert ist das Militär im Einsatz, vom Panzer mit Granatwerfer (Tränengas??) bis zum Sanitätszelt ist alles aufgebaut. Das Hotel hat gutes Internet und ich nutze das um den Bericht zu schreiben. Nach 5500 Km insgesamt bin ich jetzt kurz vor der Grenze zu Chile und der Fährüberfahrt nach Tierro del Fuego – Feuerland – Ein neuer Abschnitt.

Mein Resumee dieser  Fahrt ist, das eigentlich mehr Zeit notwendig gewesen wäre, da es mehr zu sehen gab, als ich dachte, und die meisten Reisenden haken das auch schnell ab. Pampa, Pampa und noch mal Pampa. Dabei gibts am Rand so viel Interresantes. Das Problem ist nur das zwischen diesen Orten so viele Km zu fahren sind. Die Argentinier hab ich als freundlich erlebt, aber anders als die Brasilianer. Es ist oft sehr viel Müll zu sehen, der immerwährende Wind tut das seine und weht alles durch die Gegend. Teilweise nicht schön. Durch die vielen Polizeikontrollen und auch die Supermarktauswahl ist durch die Importverbote und hohen Steuern bescheiden, Probleme auf den Banken, Geld - siehe Western Union, wirkt vieles wie bei uns, als wir früher in den Osten fuhren.

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