Reisebericht Thailand und Kambodscha

 

 

 

  Thailand  kambodscha

 

 

 

Länderinformationen Thailand:

 

 

ReiseinformationenThailand:

 

 

Länderinformationen Kambodscha:

 

 

Reiseinformationen Kambodscha:

 

 

 

 

Einleitung:

 

 

Einige von euch werden sich sicher denken, „Spinnt er jetzt komplett? Er macht eine so schöne Reise in Südamerika, er hat doch alles, was muss er da jetzt mittendrin auf die andere Seite der Erde fliegen?? Was fehlt denn da??“

 

Erst mal, fehlen tut mir so gesehen nichts – sagen wir, ein bisschen was – das asiatische Essen habe ich  stark vermisst. In der Richtung gab’s halt bis dato nicht wirklich was in Südamerika. Wer mich kennt, weiß, dass ich früher oft Zeit in verschiedenen Ländern Asiens verbracht habe. Ich mag die Kultur, das Essen, die Sicherheit – in Asien kann man sich fast überall frei bewegen ohne Angst -, das ist ein großer Pluspunkt. Weiters habe ich ein paar Freunde hier, die ich besuchen möchte und ein bisschen relaxen. Ich war nun knapp ein-einhalb Jahre in Südamerika, habe fast jeden Tag davon die Kamera in der Hand gehabt, daraus resultierend war ich ein wenig fotografier-müde. Die Zeit mit meinen Eltern war wunderschön, doch auch sehr anstrengend. So eine kleine Auszeit schadet nicht dachte ich mir. Ich habe schon seit längerem mit so einer Auszeit geliebäugelt, vorrangig im Mai, zu meinem 40. Geburtstag. Doch als ich mit meinen Eltern in Lima war, um sie zum Flughafen zu begleiten, was war da näherliegend, als zur gleichen Zeit, wenn ich denn eh auch schon am Flughafen bin, auch kurz abzudüsen.

 

Bei einem Blick auf eine Buchungsseite im Internet sprang mir auch gleich ein Preis ins Auge, der von Sao Paulo nach Bangkok und von Singapur retour, billiger war, als zur gleichen Zeit ein Flug nach Europa. Seit aggressive Fluglinien wie Emirates oder auch Türkish Airlines, Südamerika bedienen, fallen auch hier die Preise deutlich. – Gut für mich. Ich nutze mein maximales Zeitlimit von 90 Tagen minus 2 Tage in Reserve (Flugverspätung etc…), denn solange kann ich mein Fahrzeug maximal temporär in Chile lassen. Dann muss man raus.

 

Ich konnte meinen Landy für diese Zeit bei einem Bekannten, der auch Land Rover fährt, in Arica unterstellen. 3 Monate keine Ausgaben für den Landy, da sind die Flugkosten leicht bezahlt.

 

 

 

Reiseroute:

 

Flug via Lima- Sao Paulo-Dubai nach Bangkok. - Pattaya - Bangkok - Phnom Penh - Kampong Tralach - Kampong Chnang - Siem Reap und die Tempel von Angkor - Bangkok - Pattaya - Phuket Island ( Karon Beach, Kata Beach, Patong, Phuket Town)

 

 

Reisezeitraum:

 

8. November  2014  bis 2. Januar 2015

 

 

 

Reisebericht:

 

 

 

Der Flug von Lima nach Sao Paulo (5,5 Std), Sao Paulo – Dubai (14.5 Std) Dubai – Bangkok (5,5 Stunden) zog sich etwas. Das Gute war, das ich auf dem langen Flug von Sao Paulo nach Dubai 3 Sitze zum Hinlegen hatte und von Dubai nach Bangkok im Airbus A 380 flog.

 

Der erste Monat meines Ausfluges war wenig spektakulär. Sollte es auch nicht sein, da Entspannen und Erholen im Vordergrund stand.

 

Die erste Woche verbrachte ich in Bangkok um etwas einzukaufen. Ich musste ja einige der gestohlenen Sachen ersetzen und Bangkok ist ein praktisches Shopping-Paradies um Elektronik etc. einzukaufen, die in Südamerika schwierig oder nicht zu bekommen ist.  Ein paar Defekte hätte ich auch zu reparieren, zb. Habe ich bei meinem Asus Notebook einen kleinen Displayschaden. Leider war mein Besuch im Asus Service Center in Bangkok nicht erfolgreich, da mein Notebook für den deutschen Markt produziert wurde und dafür keine Ersatzteile vorrätig sind. Ich hätte 6 bis 8 Wochen auf die Reparatur warten müssen und solange auf mein Notebook verzichten. Das wollt ich dann auch nicht. Das Paradoxe ist jedenfalls, das auf meinem Gerät Made in Thailand drauf steht.

 

 

Abends treffe ich mich mit Modi, einem Freund von mir, zum Biertrinken. Modi stammt aus der Gegend um Mattighofen her, lebt seit fast 15 Jahren in Thailand. Er arbeitet dort für Bombardier.

 

 

Danach verbrachte ich einige Wochen in Pattaya. Perfekt zum Erholen, Man hat alles was man braucht. Pattaya entwickelt sich momentan sehr stark in Richtung ganz normales Urlaubszentrum, es wird gebaut was das Zeug hält, vom riesigen Einkaufszentrum bis zu modernen Hotelanlagen. Gott sei Dank findet man aber auch noch günstige Unterkünfte und mein altes Lieblings-Garagen – Restaurant gibt’s auch noch. Ich arbeite auch viel am PC und überarbeite meine Website. Ich habe einiges nachzuholen, das während meines Elternbesuchs mangels Zeit nicht zu erledigen war.

 

Während meines Aufenthaltes in Pattaya fanden 2 Events statt, die ich mir nicht entgehen ließ. 1. Das Pattaya Feuerwerk Festival.

 

2 Tage lang präsentieren einige internationale Pyrotechniker 20 und 45 minütige Feuerwerke im Wettbewerb. Dazu wurde die gesamte Beachroad gesperrt und in einen 3,5 Km langen Markt und Eventbereich verwandelt. Das Feuerwerk selbst wurde von Lastkähnen, die einige 100 m draußen vor dem Strand verankert sind, abgeschossen.

 

 

Am besten zu besichtigen entweder von den Liegestühlen am Strand aus oder aus den Fenstern der zahlreichen Hotelhochhäusern.

 

Ich brauche die halbe Nacht, bis ich mich durch den Straßenmarkt  gegessen habe. Von kleinen Käfern bis zu großen Spanferkel am Spieß ist alles vertreten.

 

In der berühmten Walkingstreet mit dem berüchtigten Nachtleben hat sich auch alles verändert. Die Bier-bäuchigen älteren Herren im Ruder-Laiberl sind weniger geworden, dafür drängen sich dutzende chinesische  und koreanische Pauschalreisegruppen, ihrem, mit einem Fähnchen vorauslaufenden Reiseleiter hinterher. Was für ein Anblick. Die Türken haben auch Einzug gehalten, einige Döner Buden und türkisch Eiscreme Verkäufer, die auch mal auf Araber mit USA Hut machen und dir die Eiscreme mit vorgehaltener Plastikpistole verkaufen. – Alles Crazy.

 

 

 

Der 2. Event, den ich besucht habe, war die Pattaya Drift Competition.  Drift-Fahren ist in Asien sehr beliebt und hat sich zu einem regelrechten Sport ausgewachsen. Sehr offen und Publikumsfreundlich werden auf einem kleinen Kurs je 2 Rennen gegeneinander gefahren. Dabei kommt es auf die addierte Zeit aus beiden Läufen genauso drauf an, wie auf  die Qualität des Drifts, der Abstand zueinander etc… Jeder fährt einmal auf der Innenbahn, dann auf der Außenbahn. Somit hat jeder die gleichen Bedingungen.

 

Die Fahrzeuge sind meist asiatischer Herkunft, zb. Toyota Supra oder Nissan Skyline GTR. Alle mit getunten Turbomotoren, Leistung so  zwischen 600 und 850 PS, je nach Klasse. War laut und ein Spaß.

 

 

Dazwischen bin ich nochmal nach Bangkok zurück, für den obligatorischen Sushi-Restaurant besuch und für einen Nachmittag im Oriental Hotel auf der Terrasse. Hier sitze ich immer gerne auf  einen Drink und einen Snack und beobachte das Gedränge der Schiffe und Boote auf dem Chao Praya River.

 

 

 

Die Zeit vergeht wie im Fluge,  bin fast immer mit irgendjemand unterwegs, Bekannten, die ich aus früheren Reisen kenne, Bekannte, die Freunde vom Bäcker Mani aus Phuket sind etc. Einer davon ist da Schorsch aus Bayern, ebenfalls ein Freund vom Mani, der bringt mir ein Päckchen mit ein paar wichtigen Sachen von Daheim. Meine Bank hat mir zb. 2 Tage, nachdem meine Eltern nach Südamerika abgeflogen sind, geschrieben, das Ende des Jahres meine Bankomatkarte abläuft,und sie mir die Tage eine Neue schicken.  Denkbar schlechtes Timing. Bäcker Mani eine E-Mail geschrieben, ob jemand runter fliegt – alles in Butter, es kam der Schorsch.

 

Es ist immer gut Verbindungen zu haben!

 

Meine Zeit in Thailand geht zu Ende, das Visum läuft ab, ich muss raus.

 

Auf geht’s nach Kambodscha, nach Phnom Penh.

 

Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas, knapp 2 Mill Menschen leben in dieser Stadt am Zusammenfluss von Mekong und Tonle Sap Fluss. Ich liebe diese Stadt, hier läuft alles noch ein bisschen rustikaler ab. Ich bleibe ein paar Tage in diesem Gewusel.

 

Vor dem Königspalast treffen sich abends die Einheimischen, die Mönche sitzen herum und spielen mit  den Handys  – auch hier ändern sich die Zeiten. Das Handy ist auch hier wichtiger geworden, als das Gebete resezieren. Die Altstadt hat sich stark verändert seit meinem letzten Besuch, entlang der breiten Uferpromenade reiht sich Restaurant an Restaurant, teilweise modern eingerichtet und mit hohen Ausländer-Preisen. 2 Straßen hinter halb ist alles ursprünglich. Ich sitze auf dem Gehsteig beim Friseur und lasse mir die Haare schneiden und den Bart stutzen, Die Nudeln  im Restaurant werden noch von Hand gezogen, die Vielfalt der Märkte groß und es sind die abenteuerlichsten Gerichte und Lebensmittel zu finden. Dementsprechend intensiv sind oft auch die Gerüche. Ich liebe diese Besuche jedes Mal aufs Neue.

 

 

Für mich gab es noch einen Grund nach Phnom Penh zu kommen, denn ich  habe herausgefunden, dass die Toum Tiou, das Schiff, auf dem ich zusammen mit meinen Eltern 2011 von Saigon in Vietnam nach Siem Reap in Kambodscha gefahren bin,(siehe frühere Reisen)   die Tage hier in Phnom Penh anlegt. Dieses Boot ist ein ganz Spezielles.  Klassischer Baustil eines Flussbootes, nicht sehr groß, 10 Kabinen = 20 Passagiere Maximum mit einer 15 köpfigen Crew, die sich so um einen kümmert, das keine Wünsche offen bleiben. Dazu mit dem Franzosen Serge Prunier ein Kapitän, der einzigartig ist.  Die Seele des Schiffes, Jederzeit zur Stelle, ein perfekter Gastgeber.

 

 

Ich liebe an diesem Schiff auch den unverbauten, direkten Kontakt nach außen. Ganz oben das Aussichtsdeck für einen grandiosen Rundumblick, am Heck des Schiffes der Speisen und Barbereich, immer  im Freien,  egal ob Frühstück, Mittag oder Abendessen. Oder für den Drink zwischendurch. Kein, durch getöntes Glas abgeschotteter, klimatisierter Speisesaal in dem man nicht mitbekommt, was draußen abläuft.

 

Normal fährt das Schiff, die Toum Tiou, regelmäßig zwischen Saigon und Siem Reap hin und her, 8 Tage dauert die Tour. Dabei entdeckt man das weitläufige Mekong Delta, das Leben der Fischer am und auf dem Mekong, dem größten Fluss Südostasiens. Ab Phnom Penh  wechselt das Boot in den Tonle Sap Fluss, später in den Tonle Sap See und erreicht zum Schluss Siem Reap, den Ausgangspunkt um die riesigen und äußerst beeindruckenden Tempelanlagen von Angkor Wat zu besichtigen.

 

 

Ich erfahre im Gespräch, das die Toum Tiou nicht komplett  ausgebucht ist. Ich  überlege, noch einmal mitzufahren.

 

 Am nächsten Morgen besuche ich das Büro der Compagnie de Fluviale du Mekong,

 

der Gesellschaft des Bootes und habe eine Unterhaltung mit dem Manager der Firma. Alles klar, ich kann mitfahren.

 

Nur einen Teil der Strecke, von Phnom Penh über den Tonle Sap nach Siem Reap. Der Tonle Sap ist ein interessanter Fluss. Die meisten Menschen hier am Fluss und dem gleichnamigen See leben in schwimmenden Häusern. Der Fluss ist weltweit einzigartig, da er 2-mal im Jahr die Fließrichtung ändert. Während des Monsunregens steigt der Mekong stark an und da der Tonle Sap Fluss fast kein Gefälle aufweist, fließt er dann aufwärts und befüllt den Tonle Sap See. Der See wächst schließlich auf die 4-fache Größe an und bedeckt annähernd 12000 Km2. In der Trockenzeit, wenn der Mekong sinkt,  dreht sich die Fließrichtung um und das Wasser fließt vom See zurück in den Mekong. Bis zu 12 Meter kann der Wasserspiegel während der Regenzeit ansteigen. Die im Fluss schwimmenden Häuser steigen dann einfach mit.

 

 

Für die Passagiere finden jeden Tag mindestens zwei sehr interessante Ausflüge statt um einen Einblick in das dortige Leben zu bekommen.

 

Ich checke vormittags auf der Toum Tiou ein, dann fahren wir einige Km Flussaufwärts bis Kampong Tralach. Das Schiff ist nicht groß und kann überall anlanden. So wie hier. Einfach ran an die Uferböschung und die Gangway über Bord. Es erwarten uns einige lokale Bauern mit ihren Ochsenkarren. Diese bringen uns zu einem sehr alten Tempel, einige Km außerhalb des Dorfes. Es wurden in Kambodscha zur Zeit der Roten Khmer viele Tempel zerstört, und von dieser Art mit den alten Zeichnungen soll es nur mehr 4 geben. Leider wird er bis dato nichts restauriert. Durch den Urin und Kot von Fledermäusen sind die Zeichnungen sehr stark angegriffen und teilweise schon verschwunden. Ich hoffe, dass auch hier irgendwann mal etwas getan wird. (Die Restaurierung und Instandhaltung der Anlagen in Angkor Wat – die ja die Haupt-Touristen-Attraktion im Land ist – verschlingt Unsummen von Geld. Davon wird zwar viel aus dem Ausland bezahlt, aber ich bin sicher, ein großer Teil davon versickert in Korruption und für die kleinen Kulturschätze bleibt dann erst recht kein Geld übrig).

 

 

Egal wo man hingeht, sofort ist man von dutzenden Kindern umgeben. Sie bringen uns paar Touristen ein paar Blumen oder flechten was. Was mich freut aber auch wundert ist, dass im Gegensatz zu den großen touristischen Gegenden das obligatorische „One Dollar, One Dollar Mister“ hier nach wie vor nicht vorkommt.

 

 

Wahrscheinlich spielt sich hier außer den paar Boots-Touristen noch nicht allzu viel ab hier. Die Kinder sind an uns interessiert, fragen immer wieder was in ganz schüchternem Englisch. Für viele Schüler  in Kambodscha ist Englisch mittlerweile Teil des Unterrichts. Nicht viel, aber ein wenig. Auf dem Rückweg besuchen wir eine Schule, in der gerade Englischunterricht stattfindet. Die Lehrerin, gerade mal 23 Jahre jung, hat die Sprache 3 Jahre lang in Phnom Penh studiert. Die Kinder singen  eine Strophe eines englischsprachigen Liedes für uns.

 

Wir ankern auf dem Fluss und verbringen eine angenehme, ruhige Nacht. Vormittag steht der Besuch von Kampong Chnang auf dem Programm. Die Stadt ist etwas größer, Handelszentrum und Produktionsort für allerlei Produkte aus Ton. Zb. Gebrannte Ziegel, Feuergefäße und Töpfereiprodukte. Wie diese Dinge hergestellt werden, das schauen wir uns heute an. Zuerst jedoch spazieren wir durch einen Straßen-Markt. Hier geht es sehr geschäftig zu, Allerlei Dinge des alltäglichen Lebens werden hier an den Mann gebracht. Von Früchten, Lebensmitteln aller Art, Fleisch, Schlangen…. Einfach alles, was das Herz begehrt. Und er ist sehr rustikal.

 

 

 Jetzt aber zu den Töpfen. Die Fertigung unterscheidet sich bedeutend von der, wie bei uns getöpfert wird. Nicht das Tongefäß dreht sich, das steht hier fest in der Mitte des Holzes. Der Töpfer geht permanent um den Ton-Batzen herum, um ihn zur Vase zu formen.  Bis die Vase fertig ist, sicher 40 Mal. Drehwurm vorprogrammiert.

 

 

Mit allerlei Holzwerkzeug wird der Ton außen geglättet und verziert, mit einem Spatel der Boden verschlossen und anschließend getrocknet. Später im Ofen gebrannt. Nachher wird uns gezeigt wie die Reiskörner von der Schale befreit werden und dann gehen wir rüber zum Nachbarn. Der besitzt eine Palmenplantage und  erklärt uns die Herstellung von Palmzucker.

 

Hierbei steigt er über eine  Kletterhilfe – Leiter wär eventuell zu viel gesagt – ungesichert die hohen Palmen hinauf, einige ausgeräucherte Bambusgefäße dabei, in denen sich ein Holzstück befindet, das eine desinfizierende Wirkung hat und die Gärung des Saftes verhindert. Er schneidet die Palmwedel ein und hängt die Gefäße darunter. Am nächsten Morgen tauscht er die Gefäße und bringt die gewonnene Flüssigkeit herunter. Diese wird dann in mindestens 6 Stunden auf offenem Feuer eingekocht.

 

Wir kehren an Bord zurück um uns zu stärken. Nachmittags werden wir von Einheimischen mit einem Beiboot abgeholt und durch ein schwimmendes Dorf gefahren.

 

 

Die Grundversorgung ist hier gesichert, Es gibt Geschäfte, Boote, die als fahrender Supermarkt von Haus zu Haus fahren, Tempel, eine katholische Kirche, Tankstelle, Doktor, Zahnarzt, eine schwimmende Polizeistation, Eisfabrik. Die meisten Menschen hier arbeiten als Fischer, das Gewässer ist eines der Fischreichsten überhaupt. Sie werden gefangen, ausgenommen, zerlegt, eingelegt etc…. interessant zu sehen. 10000 Menschen leben hier. Es gibt  rund um den See insgesamt 5 solcher Dörfer mit 60000 Einwohnern. Tendenz steigend.

 

Auf meine Frage, ob das Leben hier sehr schwierig ist, bekomme ich zur Antwort Nein. Die Menschen leben nach der Jahreszeit. Fische gibt es nach wie vor genug, in der Regenzeit ist das Fischen strengstens verboten um genug Nachwuchs zu schaffen. Mit den schwimmenden Häusern sind sie mobil. Mehrfach im Jahr wird umgezogen, je nachdem, was wo zu erledigen ist,oder wo es dem Wasserstand entsprechen am besten ist. Viele der Bewohner stammen aus Vietnam, der meiste Fisch geht auch dorthin. Die Bewohner hier bezahlen keine Steuern. Das Leben in einer normalen Stadt an Land soll aufwendiger und teurer sein.

 

 

Wir übernachten hier an diesem Dorf. Eine der Passagierinnen hat heute Geburtstag und so dürfen wir uns über eine Schokoladentorte freuen.  

 

Am nächsten Morgen werden wir von den knatternden Motoren der Fischerboote geweckt. Wir haben eine tolle Morgenstimmung und genießen das Frühstück an Deck.

 

 

Nach dem Frühstück endet leider die Zeit auf der Toum Tiou. Der Wasserstand des Sees ist schon so niedrig, dass das Boot den See nicht durchqueren kann. Wir müssen umsteigen in ein Speed Boot russischer Herstellung. Das bringt uns in 3,5 Stunden die 110 Km über den See nach Siem Reap.

 

Serge präsentiert zum Abschluss alle Crew-Mitglieder und die Passagiere bedanken sich. Wir steigen in das Speed Boot um und Serge fährt mit uns mit. Er signiert mir zum Schluss noch ein Buch. Ich habe die Zeit an Bord und speziell mit ihm  sehr genossen und  habe leider  erfahren, dass dies sein letztes Jahr an Bord der Toum Tiou sein wird. Serge wird 73 Jahre alt und will den wohlverdienten Ruhestand genießen. Ob jemand anders diese Persönlichkeit ersetzen kann und dem Schiff weiterhin eine Seele geben kann – keine Ahnung, wollen wir es hoffen.

 

Es steht auf der Website des Schiffes, Serge ist die Toum Tiou, die Toum Tiou ist Serge.

 

 Trauriger kleiner Wehmutstropfen.

 

 Zu Mittag fahren wir in den Hafen von Siem Reap ein und fahren in die Stadt.

 

 

Ich bin jetzt das 3. Mal hier in Siem Reap und 3 Mal habe ich die Tempel von Angkor besucht. Für mich eine der beeindruckenden Bauwerke die ich bis dato gesehen habe. Und um es vorwegzunehmen, sollte ich noch 3 Mal nach Kambodscha kommen, ich komme noch 3 Mal hierher.

 

Es gibt 3 verschiedene Eintrittskarten für die Tempel, die auch regelmäßig an den Eingängen kontrolliert werden. Tagesticket, ein  3 Tagesticket, deren 3 Besuchstage innerhalb einer Woche abzuhalten sind, und ein 7 Tagesticket, hier hat man ein ganzes Monat Zeit, um diese 7 Tage zu nutzen.

 

3 Tage sind das Minimum, um einen Überblick über die Vielzahl der Tempel zu bekommen, um die Tempel intensiver zu besichtigen, sind 7 Tage nötig. Das Gute ist, das man zwischendurch auch einen Tag Pause machen kann,  um keinen Tempel-Koller zu bekommen.

 

 

Ich nehme mir wieder ein 3 Tages Ticket, und heuere einen Tucktuck-Fahrer an, der mich 4-einhalb Tage von Sonnen auf- bis Sonnenuntergang  durch die Gegend fährt und mich zum Abschluss zum Flughafen bringt. Ein Fahrer ist fast notwendig, da die Distanzen zwischen den Anlagen so weitläufig sind, dass zu Fuß gehen einfach zu weit ist.  Aber bei insgesamt 50 Dollar, die der Fahrer verlangt, da brauchen wir nicht diskutieren.

 

Für Tag 1 habe ich mir Angkor Thom mit dem Bayon ausgesucht. Der Bayon ist einer meiner Lieblingstempel mit den vielen Stein-Gesichtern.

 

Wir fahren ein durch das Süd Tor, überqueren die Brücke mit den vielen Figuren. Auch hier wird viel renoviert, auch wenn es manchmal nicht so ausschaut, wird hart gearbeitet. Mittagspause steht halt auch mal auf dem Programm. Ich schlendere stundenlang durch die Anlage, außen rum, hinauf und hinunter.Ich setze mich in ein schattiges Eck und beobachte. Ich kann mich einfach nicht sattsehen daran.

 

 

 Irgendwann löse ich mich doch, gehe hinten rum zum Baphuon. Diese Anlage ist eine Pyramide. Auf dem Weg dorthin beobachte ich ein paar der Gärtner, die gerade beim Rasenmähen sind. Händisch, mit einer Art Machete. Krass. Hier geht’s ja nicht um ein paar Quadratmeter wie im heimischen Garten, hier sind die umgebenden Flächen in Hektar zu bemessen.

 

Von oben hat man einen super Blick. Es darf aber nicht mehr jede Treppe benutzt werden. Eine ist als Holztreppe mit Geländer präpariert, um den Aufstieg zu erleichtern.

 

Anschließend erhebt sich die Pyramide Phimeanakas. Mittlerweile ist diese Pyramide für den Publikumsverkehr geschlossen. Vor Jahren bin ich hier noch ganz hinaufgeklettert.

 

 

Ich gehe wieder hinten rum, entdecke einen Weg zu einem kleinen halb verfallenen Tempel, den ich noch nicht kannte. Preah Palilay. Eigentlich nichts Besonderes, aber ich bin ganz alleine hier und das ist ein Genuss.

 

Ich komme dann am Ende der Terrasse des Leprakönigs auf die Hauptstraße zurück. Die Terrasse lasse ich aus, überquere die Straße zum Preah Pithu und laufe dann via Prasats Sour Prat zurück zum Bayon. Im Licht des späten Nachmittags drehe ich nochmal eine Runde durch den Bayon und lasse mich dann von meinem Fahrer zum Phnom Bakheng fahren.

 

Das ist ein nahegelegener Tempel auf einem Berg. Bekannt für den Blick auf den Sonnenuntergang. Jeder will hier hinauf. Der Originalweg ist mittlerweile gesperrt, weil zu gefährlich, ein neuer Weg, viel flacher, wurde gebaut,der um den Hügel herumführt.

 

Oben auf der Plattform stehen gefühlte tausende Menschen, es ist eng, die Plätze für die gute Sicht sind weg. Zu spät.

 

 

Vom Sonnenuntergang zum Sonnenaufgang. Starten wir den Tag so, wie wir den letzten beendet haben. Das Gleiche haben wahrscheinlich einige Tausend andere auch gedacht, und als ich um halb 5 nach Angkor Wat hinausfuhr, stand ich schon im Stau. Erst stand ich praktisch in Reihe 96, es gelang mir aber mit der Zeit mich vorzudrängeln und so bekam ich doch noch ein schönes Foto.

 

Um 7 Uhr haben sich die Menschenmassen schlieslich aufgelöst, die Anlage ist so groß, das man auch hier noch ruhigere Ecken findet.

 

Angkor Wat ist der Haupttempel, Bestens erhalten, Bestens restauriert. Alleine die Steinreliefs, die insgesamt fast 700 m lang sind, sind Phänomenal. Sie stellen Szenen aus dem früheren Leben und Kriege dar.

 

 

 Auch hier steige ich hinauf ins Zentrum. Auch hier wurden gut begehbare Holztreppen angelegt, mit Geländer. Weiters wurden Schilder aufgestellt mit einer empfohlenen Umrundungsrichtung. Die Besucherzahlen nehmen so über Hand, das die Bauwerke leiden. Gänge sind eng, bei Gegenverkehr schleift man dann an einem Relief entlang, wenn das Tag für Tag mehrere hundert Mal passiert, kann man sich vorstellen, wie geschädigt die Bauwerke dadurch werden. Auch Absperrungen werden mehr, die Besucher, speziell die asiatischen, für die diese Tempel auch eine höhere spirituelle Bedeutung haben, möchten alles Berühren. Mit den Berührungen kommt laufend aggressiver Schweiß auf die Figuren oder Reliefs, was wiederum zur Zerstörung beiträgt. Als ich vor 11 Jahren das erste Mal hier war, besuchten eine halbe Million Menschen Angkor. Mittlerweile sind es 2,5 Millionen. Tendenz steigend. Die Unesco ist sehr in Sorge. Es stehen sogar schon Diskussionen über Besucherbeschränkungen ins Haus.

 

Bericht im Spiegel zu Angkor:

 

Als die Sonne höher steigt, verlasse ich diese Anlage lasse mich zur und zu den Terrassen der Elefanten und des Leprakönigs fahren. Diese hatte ich gestern ausgelassen, weil  sie im Schatten lagen. Vormittag kommt die Sonne von vorne und das ist viel besser zum Fotografieren.

 

 

Nach einem Mittagessen mit einer Gruppe rülpsender, spuckender, lärmender  Chinesen am Tisch fahre ich zum Tempel Ta Prohm.

 

Die meisten von euch werden die Bilder des mit Pflanzen und Bäumen bewachsenen Tempels kennen, wahrscheinlich aus dem Kino, aus dem Film Tomb Rider mit Angelie Jolie.

 

Für mich übt dieser Tempel eine ganz besondere Faszination aus. Er ist einer der wenigen, die absichtlich nicht von den Bäumen und Schlingpflanzen befreit werden, um den Besuchern einen Eindruck davon zu geben, wie das früher mal alles ausgeschaut hat, als sich der Dschungel die Bauwerke zurückerobert hat. Aber trotzdem hat sich der Tempel ganz schön verändert. Momentan ist das nach meinem Gefühl der Tempel, an dem am meisten gearbeitet wird. Heerscharen von Arbeitern bauen Trakt für Trakt dieses Tempels wieder auf.

 

Als ich vor 11 Jahren das erste Mal da war, war ca. 60 Prozent des Tempels ein Schutthaufen, das meiste eingefallen. Die Wurzeln der Bäume sprengen die Steine, Monsunregen, der nicht ablaufen kann und wochenlang den Boden aufweicht, lässt die Fundamente nachgeben, und  ja, wenn es mal anfängt, dann geht es schnell. Ein paar Steine fallen runter,  der Rest kollabiert mangels Stabilität.

 

Heute sind fast ¾ des Tempels wieder aufgebaut. Die Bäume werden trotzdem gelassen. Das finde ich gut.

 

 

 

Zum Abschluss will ich mir noch ein paar von den alten Tempeln anschauen, die sogenannte Rolous Group.

 

 3 Tempel aus der Frühzeit der Entstehungsgeschichte, teilweise in differierender Bauweise entstanden, befinden etwas außerhalb,  knapp 20 Km entfernt.

 

Auf der Fahrt hinaus kommt mir ein heimischer Reisender mit einem Toyota unter, leider biegt er vorher ab und mir bleibt ein Treffen an den Tempeln verwehrt.

 

Auch allerlei Gefährt ist unterwegs, Kanister-Tankstellen am Straßenrand, alleine die Fahrt ist schon sehenswert.

 

Die Tempel der Frühzeit, entstanden so um 900, sind teilweise aus gebrannten Lehmziegeln gebaut. Zb. Preah Ko mit seinen 6 Türmen.

 

 Sie besitzen eine ganz andere Ausstrahlung.  Auch hier wieder ein Restaurationsteam im Einsatz.

 

Weiter zum Bakong, eine Pyramide mit 5 Ebenen und dem Turm, dem Prasat in der Mitte. Hier ist ein Deutsch finanziertes Team am Werken. Immer wieder sind Kinder am Spielen und herumtollen. Tempel als Spielplatz.

 

 

Der 3. Tempel der Rolous Gruppe ist  Lolei. Er ist sehr klein, inmitten eines buddhistischen Klosters gelegen. Hier gibt’s momentan nicht viel zu sehen, alles eingerüstet. Es wird noch 2 – 3  Jahre dauern, bis hier die Renovierungen einigermaßen abgeschlossen werden, wird mir gesagt.

 

Mein Fahrer fährt mich dann zum Phnom Krom, einen Berg unweit des Ufers des Tonle Sap Sees, Hier will ich mir heute den Sonnenuntergang anschauen. Der Blick von oben ist interessant, Wie sich die Dörfer in den Jahren verändert haben. Das Wasser ist noch nicht ganz in den See zurückgekehrt, die Felder sind noch nicht trocken. Der Sonnenuntergang ist nicht total spektakulär, im Gegensatz zum Vortag kann ich ihn aber hier fast alleine genießen.

 

Abends besuche ich den Nachtmarkt in Siem Reap und das Stadtzentrum mit der Ausgehmeile. Ich probiere einen Schlangenspieß, ist ganz ok, die  frittierten Spinnen lass ich aus, nach dem sich ein anderer, der neben mir eine probierte,  fast angekotzt hat, nachdem er in die Spinne gebissen hat. Abscheulich hat er gesagt.

 

 

Von Siem Reap fliege ich zurück nach Bangkok. Nochmal ein paar Freunde besuchen und meine Kamera will ich reinigen lassen.

 

Leider passiert dabei ein Fehler und der Sensor wird beschädigt. Siehe Schatten im 2. Bild am Hochhaus oben links. Nach langen Verhandlungen kann ich Geld zurückbekommen, ca. 50 % dessen, was ein neuer Sensor kosten würde. Dazu Fototasche, Speicherkarte, Filter, Regenschirm, Kappe. Das ist nett, hilft mir aber auch nicht viel weiter. In Asien sind solche Verhandlungen nicht so leicht, da bei einer Rüge oder offenen Konfrontation der Gegenüber sein Gesicht verlieren würde. So ist eine bedachte Wortwahl sehr wichtig.

 

 Ich beschließe erst mal eine neue Kamera zu kaufen, wieder die Nikon D7100.  Die beschädigte Nikon gebe ich Bekannten aus Burghausen mit heim und lasse sie von meinem Dad zum Nikon Service Center in Wien schicken. Ich werde demnächst mit dem Service Center Kontakt aufnehmen und hoffe, dass sie mir helfen werden.

 

 

Mit der neuen Kamera mache ich gleiche eine kleine Nachtfoto-Tour und habe 2 Rooftop Bars besucht. 1. Die Vertigo and Moon Bar im Banyan Tree Hotel und sogar 2 Mal war ich in der neuen Rooftop Bar im  Marriott Sukhumvit, Thong Lor. Die Octave Bar. 360 Grad Rundumblick. Toll.

 

Am 2. Abend erlebe ich dort einen phänomenalen Sonnenuntergang.

 

Zwischen 17 und 19 Uhr, also zur besten Zeit ist Happy Hour. Für jeden Drink bekommt man einen 2. Gratis.  Wenn sich das nicht auszahlt…...

 

 

 

 

 

Fortsetzung Reisebericht Thailand und Kambodscha Seite 2