Uruguay Teil 2

 

Wir packen unsere Sachen, das war gleich erledigt und hauen ab. Wir fahren von Punta nordwärts entlang der Küste, passieren die Laguna Jose Ignazio und erreichen einen kleinen Ort mit dem selben Namen. Klein und Idyllisch, mit einem Leuchtturm.

Wir stoppen hier für eine Weile und als wir wieder am Auto sind, muss ich ein paar Leuten, die gerade den Landy umlagern und fotografieren, Rede und Antwort stehen. So einigermaßen können wir uns "ausdeutschen".

 

Nach ein paar Km erreichen wir die Laguna Garzon. Um die Laguna zu überqueren müssen wir die Fähre nehmen. Da es keine Brücke gibt, ist die Fähre kostenlos. Sie wird von der Behörde bezahlt.

Das Beiboot mit dem Aussenbord-Motor bringt die Fähre sicher ans andre Ufer.

Von hier geht's auf einer Schotterpiste weiter. Kilometerweit kein Haus , nichts.

Nach langer Fahrt biegt die Piste weiter ins Inland ab, wir können das Meer jetzt nur noch von der Ferne sehen. Zwischen uns und dem Strand befinden sich einige Farmen.

Schließlich erreichen wir die Zufahrt zu Laguna Rocha. Diese Laguna ist bekannt für ihren Vogelreichtum. Auf der Zufahrt kommt uns ein größeres Fahrzeug entgegen. Als es näher kommt, kann ich die Aufschrift ALEMANIA lesen.

Tja überall trifft man sie, die Deutschen. Ich stoppe, Sie auch. Wir unterhalten uns ewig. Bea und Dirk heißen sie.

Sie sind erst angekommen und bleiben 10 Monate in Südamerika. Wahrscheinlich sieht man sich wieder.

Nachdem wir ein wenig herumspaziert sind, fahre ich die Mädels zurück nach Montevideo.

In San Carlos stoppen wir noch für einen ausgiebigen Imbiss in einer Chivecheria. Super günstig riesen Sandwiches.

Der Unterricht fordert mich noch einmal mit Vergangenheit und Zukunft, und natürlich auch mit dem Auto. Er läuft immer noch nicht richtig.

Telefoniere mit meiner Werkstatt daheim und auch ein Mechaniker hier vor Ort tippen auf ein Problem mit einer Einspritzdüse. Ich dachte erst, vielleicht

ist s schlechter Sprit, habe den Tank leergefahren, frisch vollgetankt mit Premium-Diesel, für gnadenlose 1.59 Euro der Liter, hab den Dieselfilter gewechselt, leider keine Besserung.

Die Mechaniker hier können damit nichts anfangen, da das Auto "zu Neu" ist.

Mein Lehrer ruft eine Firma in Montevideo an, die auf Einspritzungen spezialisiert ist. Ich hoffe das geht gut. Ansonsten muss ich nach Buenos Aires fahren, da es in Uruguay keine offizielle Landrover Werkstatt gibt.

Das 4. Wochenende ist angebrochen. Leider gibts am Samstag Dauerregen. Ich habe nicht wirklich Bock irgendwo rumfahren. Ich weiß auch noch nicht ob das eventuell schlecht für das Auto ist. Mittag verbringe ich in Sam´s und Joice´s Haus, um 6 bin ich dann bei Gundy und Sid zum Abendessen eingeladen. Es gibt Schweineschnitzel mit Currysauce und Früchten. Echt lecker. Sid erzählt von früheren Reisen, wir haben viel Spaß.

Am Sonntagnachmittag kommen die Girls aus Montevideo. Sie bringen noch Olga, eine andere Studentin und ihren Freund mit. Marion, die Frau meines Lehrers hat sich bereit erklärt nochmal Pizza zu machen, da sie damals so gut war.

Vormittags drehe ich noch eine kleine Runde und fotografiere ein paar alte Autos, so stehen hier Tausende rum. Echt Wahnsinn.

Dann besuche ich die "Cristo Obrero" Kirche von Atlantida - an der fahre ich schon seit Wochen immer vorbei - Die wurde von Eladio Dieste, einem Ingenieur aus Uruguay gebaut, ganz speziell, nur aus Ziegel und Mörtel, alles gewölbt, die Wände, die Decke, keine Eisen oder Verstärkungen.

The Eagle ist ein anderes eigenwilliges Bauwerk hier. Ein Haus in Adlers Form. mit Fenstern, dort wo normalerweise die Augen sind.

Juan baut gerade etwas um daheim, wir beschließen die Pizza bei mir zuzubereiten. Marion macht den Teig und die Sauce, Ich und Juan kümmern uns um die Getränke und den Ofen. Ich habe einen alten Steinofen hinterm Haus, zum Brotbacken, den heizen wir ordentlich ein, und haben einen perfekten Pizzaofen. Heute hat es 24 Grad und wir genießen den Nachmittag. Irina und Martha bringen einen Apfelkuchen mit.

Martha hat ihre Schule beendet und kehrt nach Brasilien zurück.

  

Am 9. Sept. fahre ich in der Früh zuerst aufs Postamt, fragen, ob sie was von meinem Paket wissen, auf das ich schon seit 3 Wochen warte - alle hier sagen das die Post hier eine Katastrophe ist. Anschließend fahre ich nach Montevideo, in die Werkstatt. Unterricht fällt aus. Ich hoffe mal, dass es nichts Kompliziertes ist. Am späten Vormittag treffe ich bei Vlavio von Romagre ein. Er ist ein sehr hilfsbereiter, netter Mann, aber sein Diagnoseprogramm mag meinen Defender nicht – oder umgekehrt? Er bekommt den Motor nicht ausgelesen. Er geht auf ein Telefonat und kommt mit einer guten Nachricht zurück. Er hat gerade mit Fredy von Multimotors gesprochen und schickt mich dort hin. Ich stand vor einer sehr großen, nobel ausschauenden Werkstatt, Porsches, Rangerovers und andere teure Karossen standen hier rum. Mir war etwas flau im Magen, an die Preise denkend die da wohl kommen.

Fredy steht schon in der Auffahrt und weist mich ein. Ich parke ganz am Ende, die Werkstatt ist voll. Er spricht etwas Deutsch, da seine Mutter dort geboren ist, Ich kann ihm somit genau erklären was los ist. Sie kümmern sich trotz der vollen Werkstatt gleich darum, Tester anhängen, Motor auslesen und da haben wir das Problem. Der 1. Zylinder läuft nicht mit. Er sagt sie wechseln erst mal den Kabelbaum, falls er dann immer noch unrund läuft, als nächstes den Injektor.

Mir war unwohl, denn aus „Sicherheitsgründen“ durfte ich nicht zuschauen und wurde zum Mittagessen geschickt.

Als ich um 3 Uhr zurückkam, wurden sie gerade fertig mit dem Zusammenbau. Ich hatte Glück, nur der Kabelbaum. + Arbeit kostete mich das knapp 230 Euro. Absolut OK, Die Werkstatt arbeitet ehrlich und ist zu empfehlen.

 

Ich hab dann im Dolce Vita Hostel geschlafen, das von Andres einem jungen Italiener geleitet wird. Zum Glück nichts los und ich bekomme ein Zimmer für mich alleine.

Abends treffe ich mich mit Martha und wir gehen in den frisch renovierten Markt Agricula zum Essen und auf ein Bier. Das ist das Abschiedsessen, denn Martha fliegt wieder nach Sao Paulo.

In der Früh – Ich wollte gerade fahren, erfuhr ich das Abends Uruguay gegen Kolumbien WM Qualifikation spielt. Ich kaufe eine Karte und bleibe einen Tag länger in der Stadt.

Ich bin frühzeitig da, schaue mich in der Umgebung um und betrete um halb 5 das Stadion. Außen stehen schon 100derte Polizisten bereit, auch die ersten Fans der Kolumbianer treffen ein. Alle sind gut drauf, ich kann keinen Alkoholkonsum vor dem Spiel entdecken, Nicht wie bei uns, wo fleißig vorgeglüht wird. Im Stadion gibt’s nur Cola, und nachher habe ich nur vereinzelt ein paar Besoffene gesehen. Dem materialistischen Polizeiaufgebot nach, glaubt man eher, die Demonstration oder Randale gehen gleich los…

Das Stadion ist sehr alt aber groß, ca 73000 Zuschauer, keine Ahnung genau, es gibt verschiedene Informationen.

Das Stadion ist fast voll, die Leute drängen sich sogar auf den Treppen und Aufgängen, Panik sollte da keine auftreten.

Uruguay tat sich sehr schwer, Kolumbien spielte sehr gut, in den letzten 15 Minuten schoß Uruguay dann doch noch 2 Tore und gewann. Hätten sie verloren, wäre der ehemalige Weltmeister fast draußen gewesen.

In den letzten 15 Minuten wurde dann auch die Stimmung lauter und besser, die Uruguayer sind nicht so Stimmungsvoll wie andere Lateinamerikanische Länder. Und das Stadion hat kein Dach, deshalb wird viel Lautstärke einfach oben raus gehen und es wirkt leiser.

Nach dem Spiel war ebenfalls interessant zu sehen, das die meisten Besucher zu Fuß kamen, um das Stadion gibt es so gut wie keine Infrastruktur, keine Parkplätze, keine U-Bahne, nur Autobusse kamen der Reihe nach an. Es gab aber kein großes Gedränge und alles löste sich schnell auf. Bei AUT- SWE im Juni im Wiener Praterstadion war das eine Katastrophe.

Nach dem Spiel trank ich mit den anderen im Guesthouse noch eine Halbe Bier auf den Sieg.

 

Ich hatte mir die ganze Woche freigenommen, da ich ja nicht ahnen konnte, das sich das Problem Auto so schnell erledigt, und ich auch noch auf Post warten muss, eilt ja nichts – also bin ich eine Runde unterwegs in Uruguay.

Der Weg bringt mich zuerst nach Colonia del Sacramento.

Unterwegs stoppe ich in einem kleinen Badeort und in Helvetia nuevo, einer von Schweizern gegründeten Stadt. Überall Schweizer Wappen, und auf dem Friedhof viele deutsche Inschriften. Von den Einwohnern jetzt spricht aber fast keiner mehr deutsch.

Colonia gilt als die älteste Stadt Uruguays. Ich erreiche die Stadt in der brütenden Nachmittagshitze, das Thermometer zeigt 31 Grad. Wie daheim, kaum ist der Winter um, gibt es gleich Rekordtemperaturen. Ich gönn mir erst mal einen Imbiss und was Kaltes zu trinken, es ist eh nichts los.

Die Stadt ist sehr schön, hat einige alte Gebäude und fast so alte Autos, viele Touristen und teures Essen. Ich schlafe außerhalb auf einem kleinen Campingplatz. Es war nicht teuer, aber heißes Wasser in den Duschen gibt es nur, wenn auf dem angrenzenden Fußballplatz ein Spiel stattfindet.

 

Weiter geht’s nach Carmelo. Unterwegs stoppe ich ( erst mal nach langer Suche) bei einem kleinen weingut von Auslandsschweizern. Posada del Campo Godswana. Ich treffe auf Patrick, einem Amerikaner der ein Freund der Familie ist und hier viel Zeit verbringt. Leider hat er mir schlechte Nachrichten zu verkünden, der Besitzer ist vor 3 Wochen unerwartet im 56. Lebensjahr in der Schweiz verstorben. Er lädt mich ein, etwas zu bleiben, wir unterhalten uns ein paar Stunden und ich mache ein paar Fotos. Anschließend wollte ich die Jesuitenruinen von Caleras de la huerfanas besuchen, hab mich aber erst mal voll verfahren, da ich in die verkehrte Richtung abgebogen bin. Die nächste Abzweigung zu den Ruinen sollte 20 km später sein. Da war nichts. Ich habe die Suche dann aufgegeben, und zufällig sah ich dann das Schild, als ich in die andere Richtung fuhr. 50 km umsonst.

Die Ruinen sind nett, 1738 hielten 200 Jesuiten hier 30000 Rinder und betrieben Landwirtschaft. Es ist aber nicht mehr viel zu sehen.

Ich komme in Carmelo sehr spät an, die Stadt ist aber nicht wirklich interessant. Ich suche den Campingplatz, lande im Jachthafen und darf dort stehen, gratis. Perfekt.

 

Von dieser Nacht habe ich aber nicht viel, das Wetter schlägt um und das Gewitter dauert 12 Stunden. Dazu Sturmböen bis 80 km/h. Mein Jeep war zumindest niedriger als alles andere herum, Wasser war auch in der Nähe, so machte ich mir keine allzu großen sorgen. Denn wenn das Dachzelt der höchste Punkt in der Umgebung ist, sollte man bei Gewitter nicht drin liegen.

 

In der Früh regnets. Kurzes Frühstück, dann führt mich der Weg nach Nueva Palmira. Ein trostloses Kaff, viele Silos, hat einen Hafen für Getreide. Hochseeschiffe können den Fluss hierher fahren. Mittagspause mache ich in Dolores, einer Kleinstadt mit einer Kirche, 2 Bars und ein paar Geschäften die gerade Siesta halten.

Eine halbe Stunde später erreiche ich Soriano, ein kleiner Ort am Fluss, ist irgendwie interessant hier, keine Menschenseele zu sehen, ein paar Häuser werden Kulturell genutzt, ein großes Zollgebäude an einem Steg der sich Hafen nennt.

Viel weiter nördlich gibt es einige Thermalbäder, da will ich hin. Ich erreiche Mercedes, die Provinzhauptstadt hier. Von der Fluss Promenade zweigt eine kleine Brücke auf eine kleine Insel ab. Dort mitten im Fluss ist ein kleines Erholungsgebiet mit Campingmöglichkeit. Fast gratis mit Heiß Wasser. Endlich nach 3 Tagen. Ich besorg mir ein paar Lebensmittel und koche Nachmittag. Es ist frisch, zumindest der Regen hat aufgehört.

In der Nacht setzt Dauerregen ein für mindestens 3 Tage.

In einer kurzen Regenpause packe ich meine Sachen und ziehe weiter.Via Paisandu nach Guaviyu´. Unterwegs treffen ich 2 Franzosen mit einem Defender, eine halbe Stunde Später treffe ich an einer Tankstelle Wolf und Ilona, die mit ihrem Mercedes Truck schon seit Jahren unterwegs sind.

Wie überall in Uruguay stehen auch in Paisandu unzählige Oldtimer herum. Ich habe mich lange gefragt, warum die hier verrotten. Viele hier sind natürlich noch fahrtauglich - manche mehr und manche weniger - und werden im täglichen Leben benutzt.

Vor 30 Jahren gab es in Uruguay eine eigene Automarke. Um der Verkauf zu fördern und die Marke zu schützen, führte man ein Import und Export Verbot von Autos ein. Die Uruguayische Automarke verschwand trotzdem, aber die Gesetze wurden nicht geändert. Es ist unmöglich diese schönen Autos außer Landes zu bringen. Tränen in den Augen jedes Oldtimer Liebhabers und Restaurateurs.

Was mir mittlerweile aufgefallen ist in Uruguay, Uruguay ist ein Land der Zäune. Egal ob Weide für die Kühe (logisch), Äcker, Felder, sogar der Wald, alles hat einen Zaun. Tausende Kilometer.

In Guaviyu´ist eine heiße Quelle mit ein paar Becken 38 Grad heißem Wasser, dort läßt sichs bei Dauerragen und 8 Grad gut aushalten. Es ist hier soweit alles vorhanden was man braucht, nur ist alles schon etwas in die Jahre gekommen. Als ich gerade mit dem Zeltaufbau fertig bin, spricht mich jemand auf Deutsch an. Ich dreh mich um, es steht ein Paar vor mir, die sich als Stefan und Petra vorstellen. Sie beschließen zu bleiben und parken ihren großen MAN Kat ein. Wir baden und unterhalten uns übers Reisen. Die Beiden kommen gerade von Brasilien und Paraguay, geben mir einige Tipps und sind wirklich supernett.

Am nächsten Morgen hüpfe ich nochmal ins warme Wasser und Mittag trennen sich unsere Wege wieder. Sie fahren nach Argentinien weiter und ich via Salto nach Tacuarembo. Die Straße ist sehr einsam, auf den 210 Km kommen mir vielleicht 20 Autos unter. Ich erreiche Tacuarembo, die Hauptstadt gleichnamiger Provinz sehr spät, es wird schon dunkel. so finde ich erstmal den Übernachtungsplatz, zu dem ich eigentlich will, nicht. Ich übernachte in einem Park in der Stadt, unter einem Unterstand. Super und Trocken bei diesem Wetter. Der Platz liegt an einem Fluß und teilweise sind die Straßen und Grillplätze überflutet.

Am nächsten Tag fahre ich über eine Schotterpiste in die Prärie. sehe Kühe und Gauchos und ich finde eine Polizeistation mitten im Nirgendwo. 3 kleine Estancias hier. Auf dem Rückweg komme ich dann an der Banearia Ipora vorbei, dem Platz, wo ich eigentlich schlafen wollte. Ein künstlicher See mit Wald, sehr ruhig.

Die Straße führt mich weiter nach Durazno, ebenfalls Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Die Stadt hat mir sehr gut gefallen, besser als die vorhergehenden. Einige nette Gebäude und die Straßen sind Platanengesäumt. Der Campingplatz am Strandbad El Sauzal steht leider ebenfalls unter Wasser.

 

Auf dem Weg nach Durzazno liegt die kleine Stadt Paso de los Toros. Das Zentrum der Schafzucht.

Die verschlafene Stadt liegt am Rio Negro, der ein paar Kilometer außerhalb der Stadt von einem Wasserkraftwerk zum Lago de Rincon del Bonete aufgestaut wird. Ein riesiger See, der viele Vogelarten beheimatet, schöne Badeplätze laden zum Verweilen ein. Ich besichtige auch die Staumauer und treffe dort auf Jorge, der mir alles erklärt und ein sehr klares verständliches Spanisch spricht. So kann ich doch einiges Verstehen. Das Kraftwerk hat 4 Turbinen, 148 MW Leistung und ist seit 1945 in Betrieb. der Stausee ist 1100 Km2 groß.

 Ich folge der Ruta 5 von Durazno nach Florida, auch hier Hochwasser. der Campingplatz setzt sich aber auf einer Anhöhe fort und so kann ich dort stehen.

In Florida hab ich mich auch sehr wohl gefühlt, es gibt einige Parks und die Stadt ist historischer Boden in Uruguay. Von hier aus wurde 1811 Artigas unterstützt, der das Land in die Unabhängigkeit führte.

 

Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt liegt die Estanzia El Ceibo. Als ich dort ankam, hatte ich Glück, das Besitzerehepaar anzutreffen. Sie haben die Estanzia stark verkleinert und leben heute Hauptsächlich vom Tourismus. Sie haben ein paar Zimmer und am Wochenende Gruppen zum Asado. Es wird auch hier immer schwieriger. Gegründet 1832 umfasste das Gebiet der Estanzia 7000 Hecktar, heute sind es noch 250. Ein größerer Garten sei das hier in den Augen der Uruguayer. Sie haben keine Rinder mehr, nur mehr Schafe und Pferde. Normal leben sie unter der Woche in Florida. Sie hatten aber etwas vorzubereiten und deshalb traf ich sie an. Die Farm ist sehr nett und mit vielen alten Dekos bestückt. Sie wissen auch nicht, ob ihre 2 Kinder den Betrieb weiterführen werden.

 

Die Ruta 5 führt von Floriada weiter nach Montevideo.

Als ich Stefan und Petra mit ihrem MAN traf, sagten sie mir, das in der Nähe von Las Piedras ein Deutscher lebt, Michael, der Reisende beim Verschiffen hilft und bei dem man Fahrzeuge unterstellen kann. Ich habe mein Gasfüllproblem noch immer nicht gelöst und da es auf dem Weg liegt, schreibe ich ihm eine Email, die er auch prompt beantwortet und mir sagt ich soll kommen, das Füllen ist kein Problem.

Einmal verfahren und schon war ich da.

Er muß sowieso zur Füllstation, eine eigene füllen und wir schmeißen meine 2 Flaschen hinten in seinen Landcruiser und fahren zur Füllstation. Er hat einen Eigenbauadapter, dazu braucht man nur einen deutschen Anschluss Schlauch. Den Schlauch abschneiden und einen durchsichtigen Schlauch darüber schieben und mit einer Schelle befestigen. Das ist alles.

Die Großen Flaschen hier werden getauscht, Theoretisch könnte man die deutsche Flasche in der Fabrik mit füllen lassen. Adapter helfen nicht, da jedes Land eigene Anschlüsse und Flaschen hat. Nur die kleine 3 L Flasche ist überall gleich. und der Durchsichtige Schlauch, der genau über den Roten Deutschen Schlauch passt, passt auf der anderen Seite genau über das Gewinde des Gasanschlusses der Füllstation. Ebenfalls mit einer Schlauchschelle befestigen, die Flasche auf eine Waage stellen und das Gas aufdrehen. Durch den durchsichtigen Schlauch sieht man ob das Gas fließt. Gegebenen Falls braucht man etwas heißes Wasser um den Schlauch wieder zu lösen. Durch das Gas wird der Schlauch kalt und geht schwerer ab. 10 Minuten und alles erledigt.

 

Siehe ebenfalls in der Rubrik Vorbereitung/Ausrüstung unter Camping.

 

Ich bleibe ein paar Tage bei Michael. Dort sind momentan einige andere Reisende, zb. Manfred und Rosi die reparieren gerade einen Wasserschaden an ihrem Truck, Gerade aus Deutschland gekommen, treffe ich Volker und Margit aus Tittmoning, die ebenfalls ihren Landcruiser für die nächste Reise vorbereiten. Die Beiden haben Ihr Reisemobil seit 4 Jahren in Südamerika und wenn sie nach Hause fliegen, stellen sie das Fahrzeug auf dem Gelände von Michael unter. Teilweise hat Michael bis zu 40 Reisemobile, von Motorrad über Geländewagen bis zu großen Expeditions LKW untergestellt. Ganz hinten entdecke ich einen blauen Landy eines Österreichers mit bekanntem Aufkleber von Carmaeleon aus Petting, die auch bei meinem Innenausbau mitgewirkt hat.

Ebenfalls sind momentan hier Werner und Cordula. Sie wollen mit einem Mercedes Sprinter hier in Südamerika reisen, hatten leider einen Motorschaden und sind voll beschäftigt einen Ersatzmotor von Deutschland nach Uruguay zu bekommen, das leider nicht so einfach ist. Es sind hier hohe Importzölle zu bezahlen, in Uruguay beim Mercedes Händler würde der Spaß 26000 Dollar kosten.

Ich verbringe die Tage hier mit viel Unterhaltung, der Gesprächsstoff geht bei so vielen Reisegeschichten sicher nicht aus. Nebenbei schreibe ich diesen Bericht hier und repariere einige Dinge an meinem Landy. Ein paar abgerissene Schrauben, der Luftkompressor hat den Geist aufgegeben, Das Relais war defekt, Anhängerkupplung höher gesetzt, anschließend Luft nachgefüllt, etc......

 

Freitagabend steht Grillen auf dem Programm, So wie in jedem Haus steht auch hier der obligatorische große Grill, auf dem Kiloweise Fleisch Platz findet. Jeder macht einen Salat, wir braten Kartoffeln in Alufolie gewickelt in der Glut, Ich brate mein Rinderfilet (etwas über ein Kilo) im Ganzen, Gelingt perfekt. Als Nachtisch essen wir noch ein paar gegrillte Bananen mit Dulce de Leche. Einfach aber Hmmmm.. herrlich. Wein, Bier und Williams-Birnenschnaps perfektionieren den Abend.

Es lässt sich's hier super aushalten.

 

 

 

Alle Bilder zu Uruguay findet ihr hier. Die Bildordner sind in nummerischer Reihenfolge. Die Ordner zu diesem Bericht sind Nummer 9 bis 20

 

       weiter zu Teil 3