Bolivien

 

 

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Reisebestimmungen

 

 

Eigene Erfahrungen:

 

 

 

Bolivien ist mir großteils sicher vorgekommen, Einreise problemlos,

Ausreise speziell in USA Drogenkontrolle sehr wahrscheinlich.

Abends in Großstädten ärmere Viertel meiden,

Bei Einreise aus Peru ( Gelbfieber-gefährdet) wäre Impfung bei Einreise notwendig,

Impfpass wurde aber nicht verlangt

.

 

 

 

Reiseroute:

 


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Reisezeitraum:

 

 

 

 

Feb. 2012

 

REISEBERICHT:

 

 

Als ich meine Bolivien-Peru-Reise geplant hatte, wollte ich zuerst von Lima nach Cusco fliegen, von Cusco nach Bolivien, und von Südbolivien rüber nach

 

Chile in die Atacama, und von Santiago de Chile wieder heim.

 

 

2 Tage vor meinem Abflug war der Wetterbericht dermaßen schlecht für den Großraum Cusco und Umgebung, auch der Weg nach Macchu Picchu war

 

immer wieder unterbrochen, das ich mich entschloß kurzfristig noch meinen Flug umzubuchen, und statt Cusco Juliaca am Tititaca See anzufliegen.

 

Der  Flug nach Juliaca war um die Mittagszeit, die Abfertigung der Maschine schnell erledigt. Vom Flieger zum Terminal konnten wir zu Fuß gehen, und

 

ein Gepäckband gibt es auf diesem Flughafen nicht. Die Koffer und Rucksäcke werden einfach neben die Tür gestellt, und jeder holt sich seinen.

 

Von Juliaca nach Puno ging gleich nach verlassen des Terminals ein Bus, neben mir saß eine Holländerin. Ich weiß ihren Namen nicht mehr, aber sie war nett.

 

wir unterhielten uns gut und die Busfahrt war schnell vorüber. In Puno hatte sie zufällig das gleiche Guesthouse auf der Liste wie ich, und so stiegen wir gemeinsam

 

die Gassen hinauf. das Guesthouse war schön und sauber, und bat einen guten Blick über die Häuser vor uns und über einen Teil des Tititacasees.

 

Wir gingen eine Kleinigkeit essen, sie wollte dann noch auspacken und sich etwas hinlegen, sie fühlte sich nicht wohl. Ich gab ihr noch ein paar Tabletten gegen Höhenkrankheit und schlenderte die Gassen hinunter an den See.

 

 

Auf dem Weg hinunter kam ich an der Kathedrale vorbei, dort war gerade ein Musikerfest im Gange. Dutzende Blasmusikkapellen präsentierten ihre Lieder und kürten

 

später einen Sieger. Ich fotografierte ein wenig rum und kam mit einem Musiker ins Gespräch und er erklärte mir das die Musiker aus größerer Umgebung extra hierherkommen, um den Titel zu gewinnen. Viele Zuschauer feuerten die Gruppen an.

 

 

Anschließend wanderte ich das Seeufer entlang und  zum Abendessen probierte ich eine Tititakasee-Forelle. Zartes Fleisch, ganz ausgezeichnet.

 

Am nächsten Morgen beim Frühstück redete der Vermieter ganz aufgeregt mit mir, es ging um die Holländerin. Ein anderer Gast übersetzte, da der Wirt kein Englisch

 

sprach und erklärte mir das die Holländerin in der Nacht ins Krankenhaus gebracht wurde mit akuter Höhenkrankheit und ich solle schnell dahin fahren.

 

Da wir am Vortag gemeinsam das Haus betraten, dachte er wir gehören zusammen. Da Puno auf über 3800 Meter liegt, und bei Anreise mit Flugzeug der Körper noch

 

nicht genug Anpassung hat, haben manche starke Probleme. Ich fuhr also ins Krankenhaus und besuchte sie, obwohl ich sie erst ein paar Stunden kannte. Ihr ging es

 

schon ein wenig besser, sie beschloß, umzudrehen und wieder in tiefer gelegene Gebiete zu fahren.

 

 

Ich setzte daraufhin meine Reise nach Copacabana fort. Auf dem Weg dorthin überquerten wir mit  dem Bus die Grenze zwischen Peru und Bolivien. die Kontrollposten lagen ein paar hundert Meter auseinander, und den Weg dazwischen mussten wir zu Fuß zurücklegen. Die Gebäude wirken sehr unscheinbar und nicht auffällig als Grenzkontrollen. Die Kontrollen erfolgten schnell und unbürokratisch, auch die Gelbfieberimpfung interessierte hier niemanden. Nachdem wir alle wieder im Bus saßen, setzte dieser die Fahrt nach Copacabana fort. Pünktlich um die Mittagszeit kamen wir an. Ich checkte in einem Hotel ein und ging durch den Ort ans Seeufer. In der Strandliege ließ ich mir die Sonne draufscheinen und dazu gab es einen Hamburger.

 

 

Nachmittags stieg ich auf den Cerro Calvario, und hatte von dem fast 4000 Meter hohen Hügel einen fantastischen Blick über den Ort und den See.

 

Auf den Cerro Calvario führt ein Weg mit den 14 Kreuzwegstationen und zu Oster kommen unzählige Pilger und steigen hier herauf.

 

Sehr interessant ist auch die Basilika im maurischen Stil.

 

 

 

 

 Von Copacabana aus fuhr ich direkt zum Busbahnhof nach La Paz, um dort in den Bus nach Tupiza in Südbolivien umzusteigen. Der Bus fuhr die ganze Nacht durch, und nach 16 Stunden Fahrt kam ich dort an.

 

 

Tupiza ist eine Bergbaustadt, und sehr beliebt als Ausgangspunkt zu den Touren in das Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa . Tupiza hat, ausser einem Markt eigentlich nichts zu bieten, die Landschaft aussen herum ist aber sehr reizvoll.

 

Ich checkte ein im Hostel Valle Hermoso und brachte meine Sachen in den Schlafraum. Ich war in einem Dorm mit 9 Betten untergebracht, und lernte dort Michaela

 

kennen, die aus Graz in meinem Heimatland kam.Wir unterhielten uns und erkundeten dann zusammen die Stadt. Wir schlenderten durch den Markt, erklommen einen kleine Aussichtshügel inmitten der Stadt und kehrten zum Essen ein. Sie erzählte mir, daß sie am nächsten Tag die Jeeptour in den Park, zu den Lagunen und anschließend zum Salar de Uyuni gebucht hatte. Ich buchte mich dazu, und lernte abends noch Alechandra aus Ecuador kennen, die ebenfalls die Tour gebucht hatte.

 

Am nächsten Tag wurden wir von den Fahrern vor den Guesthäusern abgeholt. als Convoi mit insgesamt 3 Jeeps, den Fahrern, 2 Köchinen fuhren wir los.

 

In meinem Jeep fuhren mit mir, Alechandra und Michaela noch ein französisches Pärchen mit.

 

 

Der erste Tag führte uns durch Gegenden, die noch etwas Vegetation beherbergte, wir hatten ein Picknick auf einer grünen Wiese, viele Lamas und Alpacas um uns herum.

 

Immer wenn wir auf dem Kamm eines Hügels entlangfuhren, konnte man erahnen, wie endlos weit hier alles war.

 

Nachmittags hagelte es, durch die Temperatur taute es aber schnell wieder und die Straßen oder was man hier als solche bezeichnet, wurden rutschige lehmige Pisten.

 

Natürlich dauerte es nicht lange, bis wir wieder eine Reifenpanne hatten. Es war eine grandiose Fahrt, richtig offroad, mit Flußdurchfahrten und gelegentlichen Zwangsaufenthalten wegen der Reifen.

 

 

Wir übernachteten nach einem langen Tag im Auto in San Antonio de Lipez. Während die Köchinnen unser Abendessen zubereiteten, warteten die Fahrer die Jeeps, um sie für den nächsten Tag fit zu machen. Sie brauchten Stunden, um die Reifen zu flicken. Bis weit nach Mitternacht hörten wir sie arbeiten. Früh um 5 wurden wir zum Frühstück geweckt. Unsere Fahrt führte uns dann zu spanischen Ruinen auf ca 4900 m Höhe. Es hatte nachts geschneit, und in der Morgensonne taute der Schnee

 

wieder langsam weg. Es war ein spektakulärer Anblick, als der schmelzende Schnee langsam wieder die Braun und Grüntöne der Landschaft freigaben.

 

Teilweise war der Blick wie auf ein Pastell Gemälde.

 

 

Als wir wieder im Tal ankamen, war die Mautstation, an der unsere Genehmigungen für den Parkbesuch kontrolliert wurden.

 

Wir erreichten die erste Lagune mit Flamingos, unsere Fotosession wurde durch starken Regen aber jäh unterbrochen. Auf der Weiterfahrt passierten wir Minen und Abbaugebiete für Borax, ein Stoff, der in der Chemie verwendet wird.

 

 

Wir fuhren entlang des Ufers des Lago Hedionda, passierten den Salar de Chalviri und nahmen ein Bad in einer 30 Grad heißen Thermalquelle. Das war gleichzeitig das höchste Bad, das ich je genommen hatte. Auf 4350 Meter. Du liegst in dem heißen Wasser und überblickst die riesige Lagune im Hintergrund. Einfach grandios.

 

Dann fuhren wir weiter in Richtung des Vulkans Licanacavur. Leider versteckte er sich im Großen und Ganzen hinter dichten Wolken. Bei den Rocas Salvador Dali,

 

einer Felsformation inmitten von feinem Sand wendeten wir und fuhren wieder zurück, da das heutige Highlight, die Laguna Verde wegen des Wetters leider nicht erreichbar war.

 

 

Wir verbrachten die Nacht in einem Guesthouse in der Nähe der Laguna Colorado, welche wir am nächsten Morgen besichtigten. Die Laguna Colorado war wirklich

 

beeindruckend und es war schade, das wir uns dort nur für ein paar Stunden aufhielten. Ich könnte hier Tage bleiben.

 

Die Lagune ist 70 km2 groß und wird zu dieser Jahreszeit von tausenden Flamingos  bewohnt. Durch Mineralien und einer  Algenart ist das Wasser knallrot. Sehr surrealistisch.

 

 

 Wir setzten unsere Fahrt fort, und fuhren hinauf zu den Geysieren, Sol de Manana, stoppten für ein paar Fotos und einer Schneeballschlacht am Pietro de Arbol,

 

hatten noch ein Picknick in den Rocklands und weitere obligatorische Reifenpannen. Mit einem Plattfuß erreichten wir schließlich Uyuni. Uyuni war am nächsten Morgen,

 

oder praktisch mitten in der Nacht Ausgangspunkt zur Tour auf den Salar de Uyuni.

 

 

 

 

 Der Salar de Uyuni ist ein flacher Salzsee auf über 3600 Meter Höhe von schier unglaublicher Größe. Man muss sich vorstellen, fast so hoch gelegen wie der Gipfel Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner, mit der 12fachen Fläche des Bodensees.

 

Im Februar herrscht hier noch Regenzeit, und der Salzsee ist ein paar Zentimeter hoch mit Wasser bedeckt.

 

 

Wir starteten um 4 Uhr Früh auf den See, um einen grandiosen Sonnenaufgang zu erleben. Ich fand den Tag auf dem See als eines der Highlights all meiner Reisen.

 

Ich weiß gar nicht welches Superlativ ich für diese Blicke verwenden soll. Wir fuhren bei Colchani auf den See und stoppten nach 7 km bei einem Hotel, das mitten

 

auf der Fläche aus Salzblöcken erbaut wurde. Auf dem Rückweg sahen wir uns in Colchani noch die Salzgewinnung und einen kleinen Markt an.

 

 

Zurück in Uyuni kamen wir genau in den Karneval. Die meisten, eigentlich alle unserer Tour wollten weg, das sich aber dieser Tage als ein sehr schwieriges Unterfangen

 

herausstellte. Einige schafften es, sich ein Transportmittel zu organisieren. Ich und die 2 Australierinen aus dem anderen Jeep wechselten das Guesthouse und feierten bei ein paar Bier Karneval. Wir hatten 2 Nächte dort, bis wir endlich einen Sitzplatz im Bus zurück nach La Paz ergatterten.

 

Dazwischen blieb noch genug Zeit, um den Cementario de Trens, den großen Eisenbahnfriedhof vor den Toren der Stadt zu erkunden. Über 100 Jahre alte Dampfloks

 

und ganze Züge rosten da in der Wüste vor sich hin. Ganz langsam, durch die Trockenheit.

 

 

 

 

Zurück in La Paz trennten sich unsere Wege und ich erkundete die Stadt alleine. Es ist gewaltig, wie sich die Stadt vertikal von 3300 Meter bis auf fast 4100 Meter Höhe erstreckt. Nach der Ankunft in dem von Auguste Eiffel erbautem Busbahnhof wanderte ich durch die ganze Innenstadt, was sich als ganz schön anstrengend herausstellte.

 

Ein rauf und runter. Meine Runde führt mich durch alte Gassen mit vielen Geschäften, Märkte und allerhand makabren Dingen wie getrocknete Lamaköpfe. Auch Säcke mit Coca Blättern stehen überall.

 

 

Ich besuchte das Zentrum mit der Plaza Murilla, dem Präsidentenpalast und dem Parlamentsgebäude, das aber abgeriegelt war, da irgendjemand anscheinend randaliert hatte. das ganze Zentrum war voller Polizeikräfte. Ich blieb nur diesen einen Tag in der Stadt und verließ sie nachts mit dem Bus nach Cusco in Peru.

 

 

 

 

 

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